Berichte: 1931-02 Riedmayr Martin: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Bewertung der Person Schlittenbauer durch den ermittelnden Kriminalinspektor Riedmayr'''''
'''''Bewertung der Person Schlittenbauer durch den ermittelnden Kriminalinspektor Riedmayr'''''
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== Quelle ==
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Staatsarchiv München / Pol. Dir. 8091b
Staatsarchiv München / Pol. Dir. 8091b
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Februar 1931
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=== Ort ===  
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München
[[Orte: München|München]]
 
=== Autor/Funktion ===  
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[[Ermittler: Riedmayr Martin | Martin Riedmayer]], Kriminalinspektor
[[Ermittler: Riedmayr Martin | Martin Riedmayr]], Kriminalinspektor
== Inhalt ==
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Schlittenbauer mag eingesehen haben, dass er diesem Wortbruch machtlos gegenüberstand; die Abmachungen konnte er nicht aufdecken, ohne selbst unter die Räder zu kommen. Dass er noch wiederholt versucht hat wenigstens Geld zu erhalten, geht daraus hervor, dass Viktoria Gabriel geklagt hat, dass Schlittenbauer von ihnen fortgesetzt Geld erpresst. (siehe Bl. 10 des Sonderaktes „Schlittenbauer“)<br>
Schlittenbauer mag eingesehen haben, dass er diesem Wortbruch machtlos gegenüberstand; die Abmachungen konnte er nicht aufdecken, ohne selbst unter die Räder zu kommen. Dass er noch wiederholt versucht hat wenigstens Geld zu erhalten, geht daraus hervor, dass Viktoria Gabriel geklagt hat, dass Schlittenbauer von ihnen fortgesetzt Geld erpresst. (siehe Bl. 10 des Sonderaktes „Schlittenbauer“)<br>


Bei dem bekannten Geiz der Familie Gruber hat er kaum welches erhalten und es kann wohl angenommen werden, dass Schlittenbauer keinen geringen Groll gegen die Bewohner des [[Der Hof Hinterkaifeck | Hinterkaifecker Hofes]] nährte. Wenn er dann, wie aus den Akten hervorgeht (siehe auch Bl. 1 des Sonderaktes „Schlittenbauer“), noch zu weilen gefragt wurde, warum er denn die Viktoria Gabriel nicht geheiratet habe, so mag dadurch die Wut immer neu aufgestachelt worden sein.<br>
Bei dem bekannten Geiz der Familie Gruber hat er kaum welches erhalten und es kann wohl angenommen werden, dass Schlittenbauer keinen geringen Groll gegen die Bewohner des [[Sonstiges: Der Hof Hinterkaifeck | Hinterkaifecker Hofes]] nährte. Wenn er dann, wie aus den Akten hervorgeht (siehe auch Bl. 1 des Sonderaktes „Schlittenbauer“), noch zu weilen gefragt wurde, warum er denn die Viktoria Gabriel nicht geheiratet habe, so mag dadurch die Wut immer neu aufgestachelt worden sein.<br>
So scheint mir die grausige Tat immerhin erklärlich, ausgelöst wurde sie möglicherweise durch ein bis heute unbekanntes Ereignis oder vielleicht eine Aussprache mit Viktoria Gabriel, die ja auch nach dem Tatbestandsbericht wahrscheinlich als erste getötet wurde.<br><br>
So scheint mir die grausige Tat immerhin erklärlich, ausgelöst wurde sie möglicherweise durch ein bis heute unbekanntes Ereignis oder vielleicht eine Aussprache mit Viktoria Gabriel, die ja auch nach dem Tatbestandsbericht wahrscheinlich als erste getötet wurde.<br><br>


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Eines scheint mir jedenfalls festzustehen: Schlittenbauer hielt sich selbst nicht für den Vater des Kindes.<br><br>
Eines scheint mir jedenfalls festzustehen: Schlittenbauer hielt sich selbst nicht für den Vater des Kindes.<br><br>


Bei Würdigung des gesamten vorliegenden Materials muss festgestellt werden, dass zwar – wie bereits erwähnt – bisher zur Überführung ausreichend Anhaltspunkte für eine Täterschaft des Schlittenbauer nicht erbracht werden konnten, dass es aber auch heute noch nicht möglich ist, ihn endgültig aus dem Kreis der [[in Erwägung zu ziehenden Personen | Tatverdächtige]] auszuscheiden. In den Akten findet sich zwar immer wieder der Hinweis, dass bei Schlittenbauer jeder Beweggrund zu der schauerlichen Tat fehlt, jedoch wurde nach meiner Ansicht hierbei einer Feststellung zu wenig Beachtung geschenkt, die nicht aus dem Auge gelassen werden darf. Ich meine hierbei den Umstand, dass Schlittenbauer von Frau Gabriel Geld erhalten hat, das später wieder zurückgefordert wurde. Die mir zur Verfügung stehenden Akten ....
Bei Würdigung des gesamten vorliegenden Materials muss festgestellt werden, dass zwar – wie bereits erwähnt – bisher zur Überführung ausreichend Anhaltspunkte für eine Täterschaft des Schlittenbauer nicht erbracht werden konnten, dass es aber auch heute noch nicht möglich ist, ihn endgültig aus dem Kreis der [[Sonstiges: Tatverdächtige| in Erwägung zu ziehenden Personen]] auszuscheiden. In den Akten findet sich zwar immer wieder der Hinweis, dass bei Schlittenbauer jeder Beweggrund zu der schauerlichen Tat fehlt, jedoch wurde nach meiner Ansicht hierbei einer Feststellung zu wenig Beachtung geschenkt, die nicht aus dem Auge gelassen werden darf. Ich meine hierbei den Umstand, dass Schlittenbauer von Frau Gabriel Geld erhalten hat, das später wieder zurückgefordert wurde. Die mir zur Verfügung stehenden Akten ....
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== Fragen/Bemerkungen ==
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* Bewertung
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