Berichte: 1922-05-02 Bericht Neuss: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Anzeige des Kriminalkommissärs Neuss an die Polizeidirektion München'''''
'''''Anzeige des Kriminalkommissärs Neuss an die Polizeidirektion München'''''
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== Quelle ==
Staatsarchiv München
Staatsarchiv München
== Detailinformationen ==
== Detailinformationen ==
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02.05.1922
02.05.1922
=== Ort ===  
=== Ort ===  
Schrobenhausen
[[Orte: Schrobenhausen|Schrobenhausen]]
=== Art des Dokumentes ===
=== Art des Dokumentes ===
Schreiben
Schreiben
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[[Ermittler: Neuss Georg | Georg Neuss]], Kriminalkommissär  
[[Ermittler: Neuss Georg | Georg Neuss]], Kriminalkommissär  
=== Verfasst für ===
=== Verfasst für ===
Polizeidirektion München Fahndungsabteilung
Polizeidirektion [[Orte: München|München]] Fahndungsabteilung
=== Verfügbar ===
 
Staatsarchiv München
=== Quelle ===
Staatsarchiv [[Orte: München|München]], PolDir 8091b
 
== Inhalt ==
== Inhalt ==
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Anzeige des Kriminalkommissärs Neuss<br>
Anzeige des Kriminalkommissärs Neuss<br>
an die Polizeidirektion München
an die Polizeidirektion [[Orte: München|München]]




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Polizeidirektion München <div align="right">Schrobenhausen, den 2.Mai 1922</div>
Polizeidirektion München <div align="right">Schrobenhausen, den 2.Mai 1922</div>


Fahndungsabteilung<br><br>
Fahndungsabteilung<br><br>




Betreff: Raubmord in [[Hinterkaifeck | Hinterkaifeck]].<br><br>
Betreff: Raubmord in [[Hinterkaifeck | Hinterkaifeck]].




Am 5.April 1922 habe ich im Schlafzimmer der Ermordeten unter anderem die anliegende Beitragsaufstellung der Ortskrankenkasse Schrobenhausen vorgefunden. Nach dieser war mindestens in den Monaten Juli oder August 1921 bei [[Personen: Gabriel Viktoria | Frau Viktoria Gabriel]] eine [[Personen: Rieger Kreszenz | Kreszenz Rieger]] in Arbeit gestanden.<br><br>
Am 5.April 1922 habe ich im [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder#Tatort 3: Schlafzimmer der Kinder und von Viktoria|Schlafzimmer der Ermordeten]] unter anderem die anliegende Beitragsaufstellung der Ortskrankenkasse Schrobenhausen vorgefunden. Nach dieser war mindestens in den Monaten Juli oder August 1921 bei [[Personen: Gabriel Viktoria | Frau Viktoria Gabriel]] eine [[Personen: Rieger Kreszenz | Kreszenz Rieger]] in Arbeit gestanden.<br><br>


Ich habe deshalb nach Auffindung dieser Beitragsaufstellung, also am 5. April 22 dieselbe mit noch anderen Notizen zwecks unmittelbarer sofortiger Einleitung weiterer Erhebungen dem Sicherheitskommissär [[Ermittler: Goldhofer Georg | Goldhofer]] der Gend. Stat. [[Orte: Hohenwart | Hohenwart]] in Hinterkaifeck übergeben. Insbesondere hatte ich ihn ersucht wegen Wichtigkeit der Sache umgehend dahin Erhebungen einzuleiten, wie lange die Rieger bei Gabriel beschäftigt war, und um welche Person es sich hier handelt, mit welchen Personen sie im Verkehr stand u.s.w.. Wie nun aus der mir vom Staatsanwalt Neuburg a.D. zwecks Vornahme entsprechender Erhebungen übergebenen Anzeige der Gend. Station [[Orte: Schrobenhausen | Schrobenhausen]] vom 10. April hervorgeht, wäre die Rieger vom 9. Oktober 21 bis 2. Februar 22 bei Gabriel als Dienstmagd bei der Ortskrankenkasse Schrobenhausen in Stellung gemeldet gewesen. Deren Jetziger Aufenthalt sollte in Adelshausen sein und dort beim Wirt erfragt werden können.<br><br>
Ich habe deshalb nach Auffindung dieser Beitragsaufstellung, also am 5. April 22 dieselbe mit noch anderen Notizen zwecks unmittelbarer sofortiger Einleitung weiterer Erhebungen dem Sicherheitskommissär [[Ermittler: Goldhofer Georg | Goldhofer]] der Gend. Stat. [[Orte: Hohenwart | Hohenwart]] in Hinterkaifeck übergeben. Insbesondere hatte ich ihn ersucht wegen Wichtigkeit der Sache umgehend dahin Erhebungen einzuleiten, wie lange die Rieger bei Gabriel beschäftigt war, und um welche Person es sich hier handelt, mit welchen Personen sie im Verkehr stand u.s.w.. Wie nun aus der mir vom Staatsanwalt [[Orte: Neuburg a. d. Donau| Neuburg a.D.]] zwecks Vornahme entsprechender Erhebungen übergebenen Anzeige der Gend. Station [[Orte: Schrobenhausen | Schrobenhausen]] vom 10. April hervorgeht, wäre die Rieger vom 9. Oktober 21 bis<br> 2. Februar 22 bei Gabriel als Dienstmagd bei der Ortskrankenkasse Schrobenhausen in Stellung gemeldet gewesen. Deren Jetziger Aufenthalt sollte in Adelshausen sein und dort beim Wirt erfragt werden können.<br><br>


Trotz der Dringlichkeit wurde unterm 15. April 22 eine Aufenthaltsermittlung an die Gendarmeriestation [[Orte: Karlskron | Karlskron]] gerichtet, die dort infolge der Osterfeiertage verspätet in Lauf gelangte und wegen ihrer anscheinend unwichtiger Natur nicht als vordringlich behandelt worden ist, soll doch lediglich nur der Aufenthalt der Rieger ermittelt werden.<br><br>
Trotz der Dringlichkeit wurde unterm 15. April 22 eine Aufenthaltsermittlung an die Gendarmeriestation [[Orte: Karlskron | Karlskron]] gerichtet, die dort infolge der Osterfeiertage verspätet in Lauf gelangte und wegen ihrer anscheinend unwichtiger Natur nicht als vordringlich behandelt worden ist, soll doch lediglich nur der Aufenthalt der Rieger ermittelt werden.<br><br>


Am Montag, den 24.April vorm. 8 Uhr war ich bei der Gend. Station Hohenwart und erkundigte mich über den Aufenthalt der Rieger, der dort noch nicht bekannt war. Ich setzte mich sofort telefonisch mit der Gend. Stat. Karlskron in Verbindung und von dort aus wurde mir der Aufenthalt der Rieger mitgeteilt. Wegen Wichtigkeit der Angelegenheit begab ich mich sofort nach Adels-hausen und habe die Rieger im Beisein des Gend. Oberwachtm. Stemmer der Station Karlskron zur Sache vernommen. Sie machte mir die in der Anl. 2 näher ersichtlichen zur Klärung des Falles nicht unwesentlichen Angaben vom 24. v. M.<br><br>
Am Montag, den 24.April vorm. 8 Uhr war ich bei der Gend. Station Hohenwart und erkundigte mich über den Aufenthalt der Rieger, der dort noch nicht bekannt war. Ich setzte mich sofort telefonisch mit der Gend. Stat. Karlskron in Verbindung und von dort aus wurde mir der Aufenthalt der Rieger mitgeteilt. Wegen Wichtigkeit der Angelegenheit begab ich mich sofort nach Adelshausen und habe die Rieger im Beisein des Gend. Oberwachtm. Stemmer der Station Karlskron zur Sache vernommen. Sie machte mir die in der Anl. 2 näher ersichtlichen zur Klärung des Falles nicht unwesentlichen Angaben vom 24. v. M.<br><br>


Durch diese Angaben und die verschiedenen vernommenen Zeugen ist zweifellos festgestellt, daß der led. Fabrikarbeiter<br>
Durch diese Angaben und die verschiedenen vernommenen Zeugen ist zweifellos festgestellt, daß der led. Fabrikarbeiter<br>
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Das sich die Rieger mit Bichler nicht weiter eingelassen hat, soll dieser auf die Ermordeten zurückgeführt haben. Er soll auch die Rieger mit dem Durchlassen bedroht und sich selbst dahin geäußert haben: “Die Kaifecker gehören alle erschlagen“ s. Anl.1
Das sich die Rieger mit Bichler nicht weiter eingelassen hat, soll dieser auf die Ermordeten zurückgeführt haben. Er soll auch die Rieger mit dem Durchlassen bedroht und sich selbst dahin geäußert haben: “Die Kaifecker gehören alle erschlagen“ s. Anl.1
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Wie mir von zuverlässiger Seite mitgeteilt worden ist, hat Anton Bichler in den letzten Jahren im Jagdgebiet des Rechtsanwalts Schneider in Schrobenhausen und zwar im Gemeindebezirk Wangen gewildert. Ich werde in dieser Anzeige am Schlusse näher darauf eingehen. S. Anl.18
Wie mir von zuverlässiger Seite mitgeteilt worden ist, hat Anton Bichler in den letzten Jahren im Jagdgebiet des Rechtsanwalts Schneider in Schrobenhausen und zwar im Gemeindebezirk [[Orte: Wangen|Wangen]] gewildert. Ich werde in dieser Anzeige am Schlusse näher darauf eingehen. S. Anl.18
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Was den Mord betrifft, so muß hier noch insbesondere angeführt werden, daß nach den Angaben der Rieger –Anl.1- der [[Sachverhalte: Der Spitz | Hofhund]] der Ermordeten, der sonst als allgemein sehr bissig und wachsam bezeichnet wird, gerade bei Anton Bichler nichts gemacht hat, d.h. bei Betreten des Hofraumes sich ganz ruhig verhalten und nicht gebellt hat.
Was den Mord betrifft, so muß hier noch insbesondere angeführt werden, daß nach den Angaben der Rieger –Anl.1- der [[Sachverhalte: Der Spitz | Hofhund]] der Ermordeten, der sonst als allgemein sehr bissig und wachsam bezeichnet wird, gerade bei Anton Bichler nichts gemacht hat, d.h. bei Betreten des Hofraumes sich ganz ruhig verhalten und nicht gebellt hat.
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Sehr bezeichnet sind auch die Angaben des Wiedl –Anl.5- wonach dessen Bruder
Sehr bezeichnend sind auch die Angaben des Wiedl –Anl.5- wonach dessen Bruder
[[Personen: Bichler Karl | Karl Bichler]]<br>
[[Personen: Bichler Karl | Karl Bichler]]<br>
sich darauf interessiert hat, wie man einen wachsamen Hund lahmlegen könnte. Er soll sich in dieser Richtung an den Schäfer des Bauern Josef Greppmeier in Steinenkirch, der ein solches Mittel haben soll, gewandt haben.<br><br>
sich darauf interessiert hat, wie man einen wachsamen Hund lahmlegen könnte. Er soll sich in dieser Richtung an den Schäfer des Bauern Josef Greppmeier in Steinenkirch, der ein solches Mittel haben soll, gewandt haben.<br><br>
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Es scheint aber, daß Bichler ein derartiges Mittel gefunden hat, denn nach Angabe des Beil –Anl. 9- hat er dessen sonst äußerst wachsamen Hunde soweit gebracht, daß sie jetzt keinen Laut mehr geben, wenn er dessen Hofraum betritt.<br><br>
Es scheint aber, daß Bichler ein derartiges Mittel gefunden hat, denn nach Angabe des Beil –Anl. 9- hat er dessen sonst äußerst wachsamen Hunde soweit gebracht, daß sie jetzt keinen Laut mehr geben, wenn er dessen Hofraum betritt.<br><br>


Was dem von der Rieger bezeichneten Diebstahl eines Pferdegeschirres durch Bichler bei dem Gastwirt Walter in [[Orte: Koppenbach | Koppenbach]] betrifft, so fand dies durch die Angabe des Walter –Anl. 7- seine Aufklärung dahin, daß es damals beim Versuch geblieben ist und daß nicht Bichler, sondern die Gebrüder Thaler und zwar der led. Landwirtssohn Lorenz Thaler geb. 16.8.05 in Ilmenhof B.A. Pfaffenhofen a.I. und dessen Bruder Adam Thaler, geboren 21.10.06 dort, beide in Kaifeck Gde. Wangen wohnhaft, als Täter bei der Tat ertappt, zur Anzeige gebracht und beim Amtsgericht Schrobenhausen abgeurteilt und freigesprochen worden sind. (A.V. 123 ab/20)<br><br>
Was dem von der Rieger bezeichneten Diebstahl eines Pferdegeschirres durch Bichler bei dem [[Orte: Koppenbach#Bedeutung für Hinterkaifeck| Gastwirt Walter]] in [[Orte: Koppenbach | Koppenbach]] betrifft, so fand dies durch die Angabe des Walter –Anl. 7- seine Aufklärung dahin, daß es damals beim Versuch geblieben ist und daß nicht Bichler, sondern die [[Personen: Gebrüder Thaler|Gebrüder Thaler]] und zwar der led. Landwirtssohn Lorenz Thaler geb. 16.8.05 in Ilmenhof B.A. [[Orte: Pfaffenhofen|Pfaffenhofen a.I.]] und dessen Bruder Adam Thaler, geboren 21.10.06 dort, beide in Kaifeck Gde. Wangen wohnhaft, als Täter bei der Tat ertappt, zur Anzeige gebracht und beim Amtsgericht Schrobenhausen abgeurteilt und freigesprochen worden sind. (A.V. 123 ab/20)<br><br>


Wegen des von der Rieger – Anl. 1 – bezeichneten Einstiegdiebstahls in Hinterkaifeck Ende Oktober Anfangs November 20 kommt nach den Angaben des [[Personen: Siegl Georg | Georg Siegl]] – Anl. 3 – als Täter der led. Dienstknecht [[Personen: Hartl Josef | Josef Hartl]], geb. 17.8.05 in Waidhofen in Betracht.<br><br>
Wegen des von der Rieger – Anl. 1 – bezeichneten Einstiegdiebstahls in Hinterkaifeck Ende Oktober Anfangs November 20 kommt nach den Angaben des [[Personen: Siegl Georg | Georg Siegl]] – Anl. 3 – als Täter der led. Dienstknecht [[Orte: Waidhofen#Einwohner (ansässige Familien)|Josef Hartl]], geb. 17.8.05 in Waidhofen in Betracht.<br><br>


Hartl ist seit 2.2.22 bei dem Bauern Johann Walter in Koppenbach bedienstet. Derselbe erklärte mir, daß er glaublich im Jahre 19 bei Gabriel in Hinterkaifeck als Dienstbube in Stellung war. Wegen schlechter Behandlung sei er davongelaufen, habe aber nicht sich zu seinen Eltern nach[[Orte: Waidhofen | Waidhofen]] begeben, sondern sei an der vorderen Frontseite des Hauses an einer Stange bis zum offenen Fenster im 1. Stock hinaufgeklettert und habe dann auf dem Stroh übernachtet und sei dann am nächsten Tage unter Mitnahme eines viertel Schinkens und etwas Brot davon. Richtig sei es, daß er damals gegen den Wald zugelaufen wäre. Kleidungsstücke hätte er nicht entwendet.
Hartl ist seit 2.2.22 bei dem [[Orte: Koppenbach#Bedeutung für Hinterkaifeck|Bauern Johann Walter]] in Koppenbach bedienstet. Derselbe erklärte mir, daß er glaublich im Jahre 19 bei Gabriel in Hinterkaifeck als Dienstbube in Stellung war. Wegen schlechter Behandlung sei er davongelaufen, habe aber nicht sich zu seinen Eltern nach[[Orte: Waidhofen | Waidhofen]] begeben, sondern sei an der vorderen Frontseite des Hauses an einer Stange bis zum offenen Fenster im 1. Stock hinaufgeklettert und habe dann auf dem Stroh übernachtet und sei dann am nächsten Tage unter Mitnahme eines viertel Schinkens und etwas Brot davon. Richtig sei es, daß er damals gegen den Wald zugelaufen wäre. Kleidungsstücke hätte er nicht entwendet.
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Über den Verkehr bei den Ermordeten, ebenso über die allenfallsige Täterschaft konnte er keine Angaben machen. Zur kritischen Nacht will er zu Hause bei seinem Dienstherren in Koppenbach gewesen sein.  
Über den Verkehr bei den Ermordeten, ebenso über die allenfallsige Täterschaft konnte er keine Angaben machen. Zur kritischen Nacht will er zu Hause bei seinem Dienstherren in Koppenbach gewesen sein.  
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Diese Angaben werden durch die beiden Dienstknechte Andreas Schreier, 41 Jahre alt und Johann Schotterer, 22 Jahre alt, beide bei Walter im Dienste, bestätigt.
Diese Angaben werden durch die beiden Dienstknechte [[Personen: Schreier Andreas II|Andreas Schreier]], 41 Jahre alt und Johann Schotterer, 22 Jahre alt, beide bei Walter im Dienste, bestätigt.
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Ich möchte hierzu noch bemerken, daß Hartl seinem Alter nach eine unscheinbare Person ist, die unmöglich eine solche Tat mit ausführen könnte.
Ich möchte hierzu noch bemerken, daß Hartl seinem Alter nach eine unscheinbare Person ist, die unmöglich eine solche Tat mit ausführen könnte.
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Der jetzige Geliebte der Rieger ist der led. Taglöhner Johann Engelhardt, -Anl. 12- von Schrobenhausen. Derselbe ist zwar seit Januar 22 außer geregelter Beschäftigung, wird aber von seiner Schwester Magdalena Engelhardt von Schrobenhausen verpflegt und beherbergt. Als Täter dürfte er nach den gemachten Erhebungen nicht in Frage kommen.<br><br>
Der jetzige Geliebte der Rieger ist der led. Taglöhner Johann Engelhardt, -Anl. 12- von Schrobenhausen. Derselbe ist zwar seit Januar 22 außer geregelter Beschäftigung, wird aber von seiner Schwester Magdalena Engelhardt von Schrobenhausen verpflegt und beherbergt. Als Täter dürfte er nach den gemachten Erhebungen nicht in Frage kommen.<br><br>


Nach den Angaben der Gütlersfrau Magdalena Gärtner, 45 Jahre alt, in Gröbern Nr. 23 wohnhaft, hatte die Rieger ein weiteres Verhältnis mit einer Person von Kühbach, den sie heiraten wollte.<br><br>
Nach den Angaben der Gütlersfrau [[Orte: Gröbern#Einwohner (ansässige Familien)|Magdalena Gärtner]], 45 Jahre alt, in Gröbern Nr. 23 wohnhaft, hatte die Rieger ein weiteres Verhältnis mit einer Person von [[Orte: Kühbach|Kühbach]], den sie heiraten wollte.<br><br>


Rieger gab unterm 27.4.22 –Anl. 1- hierzu an, daß es richtig sei, daß sie einen Geliebten von Auerbach bei Aichach hatte. Es war dies der led. 28 jährige Taglöhner Josef Heiss, den sie vor ihrer Einstellung im [[Der_Hof_Hinterkaifeck#Hinterkaifeck_-_eine_Ein.C3.B6de.3F | Einödhof Hinterkaifeck]] in Schrobenhausen kennen gelernt habe. Obwohl sie mit ihm Briefe gewechselt hat, sei er aber niemals nach Hinterkaifeck gekommen. Bezüglich Heiß werde ich Erhebungen einleiten und das Ergebnis dem Staatsanwalt mitteilen.<br><br>
Rieger gab unterm 27.4.22 –Anl. 1- hierzu an, daß es richtig sei, daß sie einen Geliebten von Auerbach bei Aichach hatte. Es war dies der led. 28 jährige Taglöhner Josef Heiss, den sie vor ihrer Einstellung im [[Sonstiges: Der Hof Hinterkaifeck#Hinterkaifeck - eine Einöde? | Einödhof Hinterkaifeck]] in Schrobenhausen kennen gelernt habe. Obwohl sie mit ihm Briefe gewechselt hat, sei er aber niemals nach Hinterkaifeck gekommen. Bezüglich Heiß werde ich Erhebungen einleiten und das Ergebnis dem Staatsanwalt mitteilen.<br><br>


Der led. Metzger [[Personen: Bichler Michael | Michael Bichler]], -Anl. 2- im Gasthaus zum Unterbräu in Schrobenhausen beschäftigt und wohnhaft, bestätigt, daß die Rieger mit Anton Bichler ein Liebesverhältnis unterhalten hat. Es wird dies auch, wie aus den einzelnen Protokollen hervorgeht, noch von anderen Personen bestätigt. Bichler erklärte ferner noch, daß er vom Anton Bichler schon selbst gehört habe, wie er sich über die finanziellen guten Verhältnisse der Ermordeten geäußert hat.<br><br>
Der led. Metzger [[Personen: Bichler Michael | Michael Bichler]], -Anl. 2- im Gasthaus zum Unterbräu in Schrobenhausen beschäftigt und wohnhaft, bestätigt, daß die Rieger mit Anton Bichler ein Liebesverhältnis unterhalten hat. Es wird dies auch, wie aus den einzelnen Protokollen hervorgeht, noch von anderen Personen bestätigt. Bichler erklärte ferner noch, daß er vom Anton Bichler schon selbst gehört habe, wie er sich über die finanziellen guten Verhältnisse der Ermordeten geäußert hat.<br><br>


Schwer belastende Angaben –Anl. 2- macht Bichler über Karl Bichler. So wollte dieser den Michael Bichler zu einem Einbruch im Einödhof Hinterkaifeck, wo er Goldgeld vermutete, bewegen. Bei dieser Gelegenheit hätte sich Karl Bichler dahin geäußert, daß man den [[Personen: Gruber Andreas | alten Gruber]] w e g r ä u m e n müßte und von den Weibern würde man dann das Geld schon so bekommen.<br><br>
Schwer belastende Angaben –Anl. 2- macht Bichler über Karl Bichler. So wollte dieser den Michael Bichler zu einem Einbruch im Einödhof Hinterkaifeck, wo er Goldgeld vermutete, bewegen. Bei dieser Gelegenheit hätte sich Karl Bichler dahin geäußert, daß man den [[Personen: Gruber Andreas | alten Gruber]] wegräumen müßte und von den Weibern würde man dann das Geld schon so bekommen.<br><br>


Dessen Verschlagenheit und Getriebenheit dürfte wohl aus den verschiedenen dem Michael Bichler in Vorschlag gebrachten und teils auch ausgeführten Diebstählen, ebenso durch dessen verschiedenen Äußerungen –Anl. 2 & 4- deutlich hervorgehen.<br><br>
Dessen Verschlagenheit und Getriebenheit dürfte wohl aus den verschiedenen dem Michael Bichler in Vorschlag gebrachten und teils auch ausgeführten Diebstählen, ebenso durch dessen verschiedenen Äußerungen –Anl. 2 & 4- deutlich hervorgehen.<br><br>


Die Annahme, daß bei dem Mord nur Papiergeld geraubt worden ist, dürfte nicht als einwandfrei feststehen. Bekanntlich habe ich mit Oberwachtmeister Kraus der Polizeidirektion München im Schlafzimmer der Ermordeten in einem Schrank eine [[Sachverhalte: Nach der Tat vorhandenes Geld | Büchse mit Hartgeld]], darunter 1880 M in Gold, vorgefunden.<br><br>
Die Annahme, daß bei dem Mord nur Papiergeld geraubt worden ist, dürfte nicht als einwandfrei feststehen. Bekanntlich habe ich mit [[Ermittler: Kraus Hermann |Oberwachtmeister Kraus]] der Polizeidirektion München im Schlafzimmer der Ermordeten in einem Schrank eine [[Sachverhalte: Nach der Tat vorhandenes Geld | Büchse mit Hartgeld]], darunter 1880 M in Gold, vorgefunden.<br><br>


Nach den bestimmten Angaben des [[Personen: Schönacher Simon | Simon Schönecker]] {Anm.: richtig: Schönacher] –Anl. 4- in [[Orte: Rachelsbach | Rachelsbach]], Nr. 33 wohnhaft, hatte jedes von den drei Ermordeten und Gruber, [[Personen: Gruber Cäzilia | dessen Frau]] und die Witwe Gabriel eine eigene Kasse. Nachdem aber bis jetzt nur eine Kasse (Büchse) mit Hartgeld vorgefunden worden ist, muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Täter auch Hartgeld geraubt haben könnten.<br><br>
Nach den bestimmten Angaben des [[Personen: Schönacher Simon | Simon Schönecker]] {Anm.: richtig: Schönacher] –Anl. 4- in [[Orte: Rachelsbach | Rachelsbach]], Nr. 33 wohnhaft, hatte jedes von den drei Ermordeten und Gruber, [[Personen: Gruber Cäzilia | dessen Frau]] und die Witwe Gabriel eine eigene Kasse. Nachdem aber bis jetzt nur eine Kasse (Büchse) mit Hartgeld vorgefunden worden ist, muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Täter auch Hartgeld geraubt haben könnten.<br><br>
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Sofern jene vom Reisländer in der –Anl. 16- näher bezeichneten Burschen die Täter des Mordes bzw. am Mord beteiligt waren, so sind die Angaben desselben in sofern von Bedeutung als daß es sich hier um Burschen gehandelt hat, die Reisländer erkannt hätte.<br><br>
Sofern jene vom [[Personen: Reisländer Simon| Reisländer]] in der –Anl. 16- näher bezeichneten Burschen die Täter des Mordes bzw. am Mord beteiligt waren, so sind die Angaben desselben in sofern von Bedeutung als daß es sich hier um Burschen gehandelt hat, die Reisländer erkannt hätte.<br><br>


Der Bruder des hier bezeichneten Reisländer, der 24 jährige Gütlerssohn Johann Reisländer in Westerbach, Nr. 43 wohnhaft, gab mir an, daß er Montag oder Dienstag, den 3. oder 4.April in Schrobenhausen zu tun hatte und das er bei dieser Gelegenheit den ihm persönlich bekannten Karl Bichler gesehen habe. Er trug gelbe Schuhe, war gut gekleidet und wollte nach Angabe des Buchdruckereibesitzers Franz Filsermayr in Schrobenhausen eine Landkarte kaufen.<br><br>
Der Bruder des hier bezeichneten Reisländer, der 24 jährige Gütlerssohn [[Personen: Reisländer Johann|Johann Reisländer]] in Westerbach, Nr. 43 wohnhaft, gab mir an, daß er Montag oder Dienstag, den 3. oder 4.April in Schrobenhausen zu tun hatte und das er bei dieser Gelegenheit den ihm persönlich bekannten Karl Bichler gesehen habe. Er trug gelbe Schuhe, war gut gekleidet und wollte nach Angabe des Buchdruckereibesitzers Franz Filsermayr in Schrobenhausen eine Landkarte kaufen.<br><br>


Der Buchdrucker Filsermayr wurde durch den [[Ermittler: Kollmer | Krim. Sekr. Kollmer]] zur Sache gehört und gab er ihm an, daß am Montag, den 4 v.M. in den Vormittagsstunden zu ihm in das Geschäft ein Bursche kam und eine Reisekarte von der Oberpfalz haben wollte. Nachdem er Karten überhaupt nicht führt verwies er ihn an die Buchhändlerin Maria Hieber. Ob er dort die gewünschte Karte bekommen hat, vermochte Filsermayr nicht anzugeben.<br><br>
Der Buchdrucker Filsermayr wurde durch den [[Ermittler: Kollmer Johann | Krim. Sekr. Kollmer]] zur Sache gehört und gab er ihm an, daß am Montag, den 4 v.M. in den Vormittagsstunden zu ihm in das Geschäft ein Bursche kam und eine Reisekarte von der Oberpfalz haben wollte. Nachdem er Karten überhaupt nicht führt verwies er ihn an die Buchhändlerin Maria Hieber. Ob er dort die gewünschte Karte bekommen hat, vermochte Filsermayr nicht anzugeben.<br><br>


Filsermayr beschreibt den Burschen etwa 20 Jahre alt, 1,70 m groß, schlank, längliches Gesicht, trug braunen Anzug, hoch geschlossen mit Gürtel, gelb-grüne Sportmütze und graue Wickelgamaschen. Er sah sehr verkommen aus und machte ihm einen schlechten Eindruck.<br><br>
Filsermayr beschreibt den Burschen etwa 20 Jahre alt, 1,70 m groß, schlank, längliches Gesicht, trug braunen Anzug, hoch geschlossen mit Gürtel, gelb-grüne Sportmütze und graue Wickelgamaschen. Er sah sehr verkommen aus und machte ihm einen schlechten Eindruck.<br><br>


Die Buchhändlerin Maria Hieber erklärte, daß sie sich nicht mehr entsinnen könne, ob an diesem Tage von einem Burschen nach einer Karte von der Oberpfalz gefragt wurde.<br><br>
Die Buchhändlerin Maria Hieber [1] erklärte, daß sie sich nicht mehr entsinnen könne, ob an diesem Tage von einem Burschen nach einer Karte von der Oberpfalz gefragt wurde.<br><br>


Wie ich bereits in meiner Anzeige vom 28.4.22 angeführt habe und dies auch aus den Angaben des Greppmeier –Anl. 8- hervorgeht, verkehrte Karl Bichler sehr viel mit dem ehemal. Schmiedlehrling, späteren Gehilfen Georg Mader, geb. 20.12.03 in München. Außerdem brachte ich noch in Erfahrung, daß er mit einem Kulturarbeiter “Hugo“, näheres bis jetzt unbekannt, der von Amerika gekommen sein soll, Verkehr hatte.
Wie ich bereits in meiner Anzeige vom 28.4.22 angeführt habe und dies auch aus den Angaben des [[Orte: Waidhofen#Einwohner (ansässige Familien)|Greppmeier]] –Anl. 8- hervorgeht, verkehrte Karl Bichler sehr viel mit dem ehemal. Schmiedlehrling, späteren Gehilfen Georg Mader, geb. 20.12.03 in München. Außerdem brachte ich noch in Erfahrung, daß er mit einem Kulturarbeiter “Hugo“, näheres bis jetzt unbekannt, der von Amerika gekommen sein soll, Verkehr hatte.
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Was den Verkehr des Anton Bichler betrifft, so verweise ich auf die Angaben des Rechtsanwalts Anton Schneider in Schrobenhausen. –Anl. 18- Nach diesen Angaben ist Bichler im Laufe des vorigen Jahres mit dem Schuster Kreitmeier von Laag, Gde. Waidhofen freundschaftlich verkehrt und hat außerdem noch mit ihm gewildert.<br><br>
Was den Verkehr des Anton Bichler betrifft, so verweise ich auf die Angaben des [[Orte: Schrobenhausen#Einwohner (ansässige Personen)|Rechtsanwalts Anton Schneider]] in Schrobenhausen. –Anl. 18- Nach diesen Angaben ist Bichler im Laufe des vorigen Jahres mit dem [[Orte: Laag#Einwohner |Schuster Kreitmeier von Laag]], Gde. Waidhofen freundschaftlich verkehrt und hat außerdem noch mit ihm gewildert.<br><br>


Auch in der Richtung Kreitmeier werden Erhebungen erst dann eingeleitet, sobald die Festnahme der beiden Bichler erfolgt ist. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß dieser in irgend einer Weise mit am Morde beteiligt ist.
Auch in der Richtung Kreitmeier werden Erhebungen erst dann eingeleitet, sobald die Festnahme der beiden Bichler erfolgt ist. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß dieser in irgend einer Weise mit am Morde beteiligt ist.
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Nach den Angaben des Johann Walter –Anl. 7- ist Karl Bichler während seines Dienstes bei ihm mit einem gewissen Hammerl aus Ingolstadt verkehrt. Der genannte ist zweifellos personen-gleich mit Josef Hammerl, geb. 13.4.04 in Ingolstadt. In dieser Richtung werden Erhebungen eingeleitet und im Nachgange dem Herrn Staatsanwalt übermittelt.
Nach den Angaben des Johann Walter –Anl. 7- ist Karl Bichler während seines Dienstes bei ihm mit einem gewissen Hammerl aus [[Orte: Ingolstadt|Ingolstadt]] verkehrt. Der genannte ist zweifellos personen-gleich mit Josef Hammerl, geb. 13.4.04 in Ingolstadt. In dieser Richtung werden Erhebungen eingeleitet und im Nachgange dem Herrn Staatsanwalt übermittelt.
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Sämtliche noch in den einzelnen Protokollen aufgeführten Personen wurden über ihr Wissen in der Mordangelegenheit befragt und konnten nichts wesentliches zur Sache angeben. Es würde zu weit führen alle Personen namentlich aufzuführen, die wir in dieser Sache bezgl. der Täterschaft gehört haben, da deren Wissen von keinerlei Bedeutung war.
Sämtliche noch in den einzelnen Protokollen aufgeführten Personen wurden über ihr Wissen in der Mordangelegenheit befragt und konnten nichts wesentliches zur Sache angeben. Es würde zu weit führen alle Personen namentlich aufzuführen, die wir in dieser Sache bezgl. der Täterschaft gehört haben, da deren Wissen von keinerlei Bedeutung war.
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Wie aus den Anlagen weiter ersichtlich ist, hat Bichler zweifellos eine Reihe von Hühnerdiebstählen verübt.
Wie aus den Anlagen weiter ersichtlich ist, hat Bichler zweifellos eine Reihe von Hühnerdiebstählen verübt.
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Außerdem hat Bichler nach den glaubwürdigen Angaben des Simon Schönecker in Rachelsbach –Anl. 4- und der Charakterschilderung des Pfarrers Haas in Waidhofen, der aber infolge seiner Stellung nicht genannt sein will, im vergangenen Jahr einem Schmied oder Bauern in Oberbernbach bei Aichach, bei dem er in Stellung war, einen Sack Getreide gestohlen.
Außerdem hat Bichler nach den glaubwürdigen Angaben des Simon Schönecker in Rachelsbach –Anl. 4- und der Charakterschilderung des [[Personen: Haas Michael|Pfarrers Haas]] in Waidhofen, der aber infolge seiner Stellung nicht genannt sein will, im vergangenen Jahr einem Schmied oder Bauern in Oberbernbach bei Aichach, bei dem er in Stellung war, einen Sack Getreide gestohlen.
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Weiters hat Bichler im herbst 21 ein oder zwei Säcke frische Tabakblätter im besitz gehabt, obwohl er selbst keinen angebaut hatte und sonach die selben gestohlen haben mußte. Er gab dies auch dem Michael Bichler –Anl. 3- zu. Dieser Diebstahl ist in soweit noch nachgewiesen, als das der Gütler Riedl –Anl. 5- gesehen hat, wie Bichler im Herbste v.J. auf dem Speicher der Wohnung seiner Muter Tabakblätter zum Trocknen aufgehängt hatte.
Weiters hat Bichler im Herbst 21 ein oder zwei Säcke frische Tabakblätter im besitz gehabt, obwohl er selbst keinen angebaut hatte und sonach die selben gestohlen haben mußte. Er gab dies auch dem Michael Bichler –Anl. 3- zu. Dieser Diebstahl ist in soweit noch nachgewiesen, als das der Gütler Riedl –Anl. 5- gesehen hat, wie Bichler im Herbste v.J. auf dem Speicher der Wohnung seiner Muter Tabakblätter zum Trocknen aufgehängt hatte.
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Die beiden Gebr. Bichler sollen sich im Gute Lindenhof Gde. Althegnenberg aufhalten bzw. dort beschäftigt sein.
Die beiden Gebr. Bichler sollen sich im Gute Lindenhof Gde. Althegnenberg aufhalten bzw. dort beschäftigt sein.
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== Offene Fragen/Bemerkungen ==
== Offene Fragen/Bemerkungen ==
* '''Nicht korrekte Datumsangabe:''' Im Abschnitt über den Dienstknecht Andreas Schreier taucht zweimal die Datumsangabe "Januar 1920" auf und es wird gleichzeitig darauf hingewiesen, dass zu diesem Zeitpunkt die auf Hinterkaifeck beschäftigte Dienstmagd schwanger gewesen sei. Tatsächlich gab es eine ehemalige Dienstmagd, von der wir wissen, dass sie auf dem Hof ein Kind zur Welt brachte, und zwar war das Kreszenz Rieger, deren Tochter im März 1921 zur Welt kam.<br>Es liegt also nahe, dass Schreier nicht im Januar 1920 sondern erst im Jahr darauf auf Hinterkaifeck war. Die Diskussion zu diesem Punkt finden Sie in unserem [http://forum.hinterkaifeck.net/index.php?topic=4250.msg76047#msg76047 Forum] (Registrierung erforderlich).
*[1] Bei der genannten Buchhändlerin Maria Hieber handelt es sich um die Mutter von [[Personen: Hueber August|August Hueber]]. Sie führte nach dem Tod ihres Mannes die Buchhandlung in Schrobenhausen Haus-Nr.228. Die Buchhandlung Hueber ist die Einzige des Namens in Schrobenhausen und auch so ist sie in dem Einwohnerverzeichnis (ca. 1920) erwähnt.
Die Schreibweise der Namen in diesem Protokoll sind nicht immer korrekt. Reisländer wird mit "ß" geschrieben. In der Kriegsstammrolle seines Bruders von Simon Reisländer ist die Unterschrift, ohne Zweifel nur mit "s" hinterlegt.
Auch die Diskussion zu diesem Punkt finden Sie in unserem [http://forum.hinterkaifeck.net/index.php?topic=4250.msg76047#msg76047 Forum] (Registrierung erforderlich).
*Quelle für Kriegstammrollen: [http://www.ancestry.com (Quelle: Ancestry)]
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