Axtmordserie in den USA um 1900: Unterschied zwischen den Versionen

 
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| Tatwaffe
|'''Anzahl der Opfer'''
|Auch in diesen Fällen wurde die gesamte Familie inklusive der Kinder ermordet
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| '''Tatwaffe'''
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* Bei jeder Tat wurde ein Schlagwerkzeug verwendet, es kam mit Ausnahme in Paola, Kansas (Kohlenhacke) und Monmouth, Illinois (Gasrohr) immer eine Axt zum Einsatz. <br>
* Bei jeder Tat wurde ein Schlagwerkzeug verwendet, es kam mit Ausnahme in Paola, Kansas (Kohlenhacke) und Monmouth, Illinois (Gasrohr) immer eine Axt zum Einsatz. <br>
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*Die Tatwaffe wurde entweder als Eigentum der Opfer identifiziert, oder von Nachbarn entwendet. <br>
*Die Tatwaffe wurde entweder als Eigentum der Opfer identifiziert, oder von Nachbarn entwendet. <br>
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| Tatort
| '''Tatort'''
| In Monmouth, Ellsworth und Paola war die (hintere)Türe nur zu, aber nicht verschlossen, zudem waren an den Tatorten meist die Vorhänge zugezogen
| In Monmouth, Ellsworth und Paola war die (hintere)Türe nur zu, aber nicht verschlossen, zudem waren an den Tatorten meist die Vorhänge zugezogen
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|Nachtthandlungen
|'''Nachtthandlungen'''
|In fast allen Fällen hat der Täter seine Opfer abgedeckt. Bei einigen Morden wurde vom Täter versucht sauber zu machen, belegt ist das für Colorado Springs, Ellsworth, Villisca und Rainier
|In fast allen Fällen hat der Täter seine Opfer abgedeckt. Bei einigen Morden wurde vom Täter versucht sauber zu machen, belegt ist das für Colorado Springs, Ellsworth, Villisca und Rainier
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|Motiv
|'''Motiv'''
|Bei nahezu jeder Tat konnte aufgrund der zurückgelassenen Wertgegenstände ein reiner Raubmord ausgeschlossen werden.
|Bei nahezu jeder Tat konnte aufgrund der zurückgelassenen Wertgegenstände ein reiner Raubmord ausgeschlossen werden.
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|Lage der Tatorte
|'''Lage der Tatorte'''
|auch bei den „außerhalb“ gelegen Häusern wurde ein Schlagwerkzeug zum Töten verwendet
|auch bei den „außerhalb“ gelegen Häusern wurde ein Schlagwerkzeug zum Töten verwendet
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==Der Tatverdächtige Paul Mueller==
==Der Tatverdächtige Paul Mueller==
Der bei den Newton Morden in Brookfield verdächtige Paul Mueller soll ursprünglich aus Deutschland stammen. Im Zuge der Fahndung nach ihm veröffentlichte unter anderem der Boston Globe neben seiner Beschreibung auch die Informationen, die er anderen gegenüber gemacht haben soll. <br>
Der bei den Newton Morden in Brookfield verdächtige Paul Mueller soll ursprünglich aus Deutschland stammen. Im Zuge der Fahndung nach ihm veröffentlichte unter anderem der Boston Globe neben seiner Beschreibung auch die Informationen, die er anderen gegenüber gemacht haben soll. <br>
So beschrieb ihn der Schwager von Newton, als tüchtigen und sympathischen Arbeiter, der manchmal aber auch launisch war. Der Boston Globe berichtete am 13. Januar, dass Mueller "nicht dafür bekannt war, betrunken zu sein, obwohl er gelegentlich ein Glas Schnaps oder Bier trank“. <br>
So beschrieb ihn der Schwager von Newton, als tüchtigen und sympathischen Arbeiter, der manchmal aber auch launisch war. Der Boston Globe berichtete am 13. Januar, dass Mueller "nicht dafür bekannt war, sich zu betrinken, obwohl er gelegentlich ein Glas Schnaps oder Bier trank“. <br>


Müller wurde als „auffallend anders“, fast schon abstoßend beschrieben, er soll eine billige Arbeitskraft gewesen sein, weil er „nicht ganz richtig aussah oder klang“. Er war sehr klein und stämmig (165-167 cm groß und 70 kg schwer). hatte langes, fettiges, dunkles Haar, einen schlecht gestutzten Schnurrbart und gelegentlich einen Bart, Schuhgröße 6. Man schätzt sein Alter auf fünfunddreißig Jahre im Jahr 1898. Sein Englisch war erst kürzlich erlernt worden und manchmal schwer zu verstehen. Im Boston Globe vom 14. Januar heißt es ausdrücklich, er sei Deutscher, obwohl andere Quellen spekulieren, dass er Pole oder Bulgare gewesen sein könnte. Sein auffälligstes Merkmal waren seine kleinen, weit auseinander stehenden Zähne; später wurden zahlreiche Männer wegen ihrer kleinen, weit auseinander stehenden Zähne und ihres deutschen Akzents verhaftet. Er hatte eine Narbe von seinem Handgelenk bis zu seinem kleinen Finger und eine weitere über seinem rechten Auge, und er ging mit einem "Seemannsgang". Er war ein "erfahrener Landstreicher", der sich kleidete, als hätte er keinen Platz zum Schlafen, selbst wenn er einen hatte. <br>
Müller wurde als „auffallend anders“, fast schon abstoßend beschrieben, er soll eine billige Arbeitskraft gewesen sein, weil er „nicht ganz richtig aussah und klang“. Er war sehr klein und stämmig (165-167 cm groß und 70 kg schwer). hatte langes, fettiges, dunkles Haar, einen schlecht gestutzten Schnurrbart und gelegentlich einen Bart, Schuhgröße 6. Man schätzte sein Alter auf fünfunddreißig Jahre im Jahr 1898. Sein Englisch war erst kürzlich erlernt worden und manchmal schwer zu verstehen. Im Boston Globe vom 14. Januar heißt es ausdrücklich, er sei Deutscher, obwohl andere Quellen spekulierten, dass er Pole oder Bulgare gewesen sein könnte. Sein auffälligstes Merkmal waren seine kleinen, weit auseinander stehenden Zähne; später wurden zahlreiche Männer wegen ihrer kleinen, weit auseinander stehenden Zähne und ihres deutschen Akzents verhaftet. Er hatte eine Narbe von seinem Handgelenk bis zu seinem kleinen Finger und eine weitere über seinem rechten Auge, und er ging mit einem "Seemannsgang". Er war ein "erfahrener Landstreicher", der sich kleidete, als hätte er keinen Platz zum Schlafen, selbst wenn er einen hatte. <br>
Im Frühsommer 1897 arbeitete Mueller in Point of Pines (Massachusetts), für Kost und Logis. Dort rette er eines der Pferde seines damaligen Arbeitgebers vor dem Einschläfern, indem er diesem das gebrochene Bein schiente. Seinem Arbeitgeber erzählte er, daß er dies bei der deutschen Armee gelernt habe.<br>
Im Frühsommer 1897 arbeitete Mueller in Point of Pines (Massachusetts), für Kost und Logis. Dort rette er eines der Pferde seines damaligen Arbeitgebers vor dem Einschläfern, indem er diesem das gebrochene Bein schiente. Seinem Arbeitgeber erzählte er, daß er dies bei der deutschen Armee gelernt habe.<br>


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