Axtmordserie in den USA um 1900: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Opfer:''' Die Familie Wayne bestehend aus Vater Francis Henry (24), Mutter Blanche Vera (23) und dem Töchterchen Lula May (2 ½). Und die Familie Burnham Mutter May Alice (25) und den Kindern Nellie Emma (6) und John J. (*1909). (Der Vater Arthur J. Burnham, war in der Tatnacht nicht zu Hause)<br><br><br>
'''Opfer:''' Die Familie Wayne bestehend aus Vater Francis Henry (24), Mutter Blanche Vera (23) und dem Töchterchen Lula May (2 ½). Und die Familie Burnham Mutter May Alice (25) und den Kindern Nellie Emma (6) und John J. (*1909). (Der Vater Arthur J. Burnham, war in der Tatnacht nicht zu Hause)<br><br><br>
'''Lage:''' innerhalb einer Nachbarschaft<br><br><br>
'''Lage:''' innerhalb einer Nachbarschaft<br><br><br>
'''Tat:'' 'Das Verbrechen, das in der Nacht zum Sonntag, den 17.09. begangen wurde, wurde am 20.09.1911 gegen 14.00 Uhr entdeckt. Mrs. Nettie Ruth, eine Schwester von Mrs. Burnham, und Miss Anna Merritt, die Freundin von Mrs Burnham, waren die ersten, die die Leichen im Haus der Burnhams fanden. Ein Geruch von verwesendem Fleisch empfing sie, als sie die Hintertür von Burnhams Haus mit einem Schlüssel öffneten, der im Haus von Miss Merritt, einen halben Block entfernt, geholt worden war. Auf einem Tisch in dem kleinen hinteren Raum, der gleichzeitig als Küche, Esszimmer und Schlafzimmer diente, lagen die Reste des Abendessens vom Sonntag, "genauso", erklärte Mrs. Ruth gestern Abend, "wie damals, als ich das Haus meiner Schwester am Sonntagabend um viertel nach neun verließ."Geruch von verwesendem Fleisch empfing sie, als sie die Hintertür von Burnhams Haus mit einem Schlüssel öffneten, der im Haus von Miss Merritt, einen halben Block entfernt, geholt worden war. Das Bett im hinteren Zimmer schien unbenutzt. Die Frauen stießen die Tür zum vorderen Schlafzimmer auf, halb in der Erwartung, Anzeichen einer Tragödie zu sehen, aber kaum ahnend, welch schockierender Anblick sich ihnen bot. Drüben auf dem Bett schien ein Haufen Bettzeug zu liegen, aber Mrs. Ruth erklärte, dass sie die toten Gestalten darauf nicht sofort gesehen hatte. Sie sah zuerst die großen Blutflecken an der Wand und dann den Körper ihrer kleinen Nichte, der mit zerschmettertem Schädel auf der Bettkante lag. Die Frauen schauten nicht weiter, beide rannten schreiend aus dem Haus. Zwei Männer, die an dem Haus vorbeikamen, gingen hinein, während die Frauen warteten. - Einen Augenblick später stürmten auch die hinaus und die Geschichte des Dreifachmordes verbreitete sich wie ein Lauffeuer.<br> Der Gerichtsmediziner, die Polizei und das Büro des Sheriffs wurden telefonisch benachrichtigt und die Beamten eilten zum Tatort. Fast unmittelbar nach der Ankunft des Gerichtsmediziners Jackson am Tatort bemerkten die Nachbarn, dass seit letztem Sonntag niemand mehr die Waynes- gesehen hatte, deren Haus lag nur wenige Schritte von der Hintertür der Burnhams entfernt. Die Ermittler verschafften sich gewaltsam Zutritt zu dem Haus, nachdem niemand öffnete, und fanden Wayne, seine Frau und sein Baby tot in einem (dem gleichen) Bett liegend. Ihre Schädel waren, wie im Haus nebenan, mit einem schweren Instrument eingeschlagen worden. <br>
'''Tat:''' 'Das Verbrechen, das in der Nacht zum Sonntag, den 17.09. begangen wurde, wurde am 20.09.1911 gegen 14.00 Uhr entdeckt. Mrs. Nettie Ruth, eine Schwester von Mrs. Burnham, und Miss Anna Merritt, die Freundin von Mrs Burnham, waren die ersten, die die Leichen im Haus der Burnhams fanden. Ein Geruch von verwesendem Fleisch empfing sie, als sie die Hintertür von Burnhams Haus mit einem Schlüssel öffneten, der im Haus von Miss Merritt, einen halben Block entfernt, geholt worden war. Auf einem Tisch in dem kleinen hinteren Raum, der gleichzeitig als Küche, Esszimmer und Schlafzimmer diente, lagen die Reste des Abendessens vom Sonntag, "genauso", erklärte Mrs. Ruth gestern Abend, "wie damals, als ich das Haus meiner Schwester am Sonntagabend um viertel nach neun verließ."Geruch von verwesendem Fleisch empfing sie, als sie die Hintertür von Burnhams Haus mit einem Schlüssel öffneten, der im Haus von Miss Merritt, einen halben Block entfernt, geholt worden war. Das Bett im hinteren Zimmer schien unbenutzt. Die Frauen stießen die Tür zum vorderen Schlafzimmer auf, halb in der Erwartung, Anzeichen einer Tragödie zu sehen, aber kaum ahnend, welch schockierender Anblick sich ihnen bot. Drüben auf dem Bett schien ein Haufen Bettzeug zu liegen, aber Mrs. Ruth erklärte, dass sie die toten Gestalten darauf nicht sofort gesehen hatte. Sie sah zuerst die großen Blutflecken an der Wand und dann den Körper ihrer kleinen Nichte, der mit zerschmettertem Schädel auf der Bettkante lag. Die Frauen schauten nicht weiter, beide rannten schreiend aus dem Haus. Zwei Männer, die an dem Haus vorbeikamen, gingen hinein, während die Frauen warteten. - Einen Augenblick später stürmten auch die hinaus und die Geschichte des Dreifachmordes verbreitete sich wie ein Lauffeuer.<br> Der Gerichtsmediziner, die Polizei und das Büro des Sheriffs wurden telefonisch benachrichtigt und die Beamten eilten zum Tatort. Fast unmittelbar nach der Ankunft des Gerichtsmediziners Jackson am Tatort bemerkten die Nachbarn, dass seit letztem Sonntag niemand mehr die Waynes- gesehen hatte, deren Haus lag nur wenige Schritte von der Hintertür der Burnhams entfernt. Die Ermittler verschafften sich gewaltsam Zutritt zu dem Haus, nachdem niemand öffnete, und fanden Wayne, seine Frau und sein Baby tot in einem (dem gleichen) Bett liegend. Ihre Schädel waren, wie im Haus nebenan, mit einem schweren Instrument eingeschlagen worden. <br>
'''Tatwaffe''': Eine blutverschmierte Axt wurde an Waynes Hintertür gefunden. Sie war von Mrs. J.R. Evans, einer Nachbarin, vor ein paar Tagen von Wayne geliehen worden, um Holz zu hacken. <br><br><br>
'''Tatwaffe''': Eine blutverschmierte Axt wurde an Waynes Hintertür gefunden. Sie war von Mrs. J.R. Evans, einer Nachbarin, vor ein paar Tagen von Wayne geliehen worden, um Holz zu hacken. <br><br><br>
'''Motiv''': Raub konnte ausgeschlossen werden, denn im Haus der Burnhams lag eine goldene Uhr auf einer Kommode. Mrs. Wayne trug ihren Schmuck (alte Armketten), und in beiden Häusern war nichts durchwühlt oder durchsucht worden.
'''Motiv''': Raub konnte ausgeschlossen werden, denn im Haus der Burnhams lag eine goldene Uhr auf einer Kommode. Mrs. Wayne trug ihren Schmuck (alte Armketten), und in beiden Häusern war nichts durchwühlt oder durchsucht worden.
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|Anzahl der Opfer
|Auch in diesen Fällen wurde die gesamte Familie inklusive der Kinder ermordet
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| Tatwaffe
| Tatwaffe
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==Der Tatverdächtige Paul Mueller==
==Der Tatverdächtige Paul Mueller==
Der bei den Newton Morden in Brookfield verdächtige Paul Mueller soll ursprünglich aus Deutschland stammen. Im Zuge der Fahndung nach ihm veröffentlichte unter anderem der Boston Globe neben seiner Beschreibung auch die Informationen, die er anderen gegenüber gemacht haben soll. <br>
Der bei den Newton Morden in Brookfield verdächtige Paul Mueller soll ursprünglich aus Deutschland stammen. Im Zuge der Fahndung nach ihm veröffentlichte unter anderem der Boston Globe neben seiner Beschreibung auch die Informationen, die er anderen gegenüber gemacht haben soll. <br>
So beschrieb ihn der Schwager von Newton, als tüchtigen und sympathischen Arbeiter, der manchmal aber auch launisch war. Der Boston Globe berichtete am 13. Januar, dass Mueller "nicht dafür bekannt war, betrunken zu sein, obwohl er gelegentlich ein Glas Schnaps oder Bier trank“. <br>
So beschrieb ihn der Schwager von Newton, als tüchtigen und sympathischen Arbeiter, der manchmal aber auch launisch war. Der Boston Globe berichtete am 13. Januar, dass Mueller "nicht dafür bekannt war, sich zu betrinken, obwohl er gelegentlich ein Glas Schnaps oder Bier trank“. <br>


Müller wurde als „auffallend anders“, fast schon abstoßend beschrieben, er soll eine billige Arbeitskraft gewesen sein, weil er „nicht ganz richtig aussah oder klang“. Er war sehr klein und stämmig (165-167 cm groß und 70 kg schwer). hatte langes, fettiges, dunkles Haar, einen schlecht gestutzten Schnurrbart und gelegentlich einen Bart, Schuhgröße 6. Man schätzt sein Alter auf fünfunddreißig Jahre im Jahr 1898. Sein Englisch war erst kürzlich erlernt worden und manchmal schwer zu verstehen. Im Boston Globe vom 14. Januar heißt es ausdrücklich, er sei Deutscher, obwohl andere Quellen spekulieren, dass er Pole oder Bulgare gewesen sein könnte. Sein auffälligstes Merkmal waren seine kleinen, weit auseinander stehenden Zähne; später wurden zahlreiche Männer wegen ihrer kleinen, weit auseinander stehenden Zähne und ihres deutschen Akzents verhaftet. Er hatte eine Narbe von seinem Handgelenk bis zu seinem kleinen Finger und eine weitere über seinem rechten Auge, und er ging mit einem "Seemannsgang". Er war ein "erfahrener Landstreicher", der sich kleidete, als hätte er keinen Platz zum Schlafen, selbst wenn er einen hatte. <br>
Müller wurde als „auffallend anders“, fast schon abstoßend beschrieben, er soll eine billige Arbeitskraft gewesen sein, weil er „nicht ganz richtig aussah und klang“. Er war sehr klein und stämmig (165-167 cm groß und 70 kg schwer). hatte langes, fettiges, dunkles Haar, einen schlecht gestutzten Schnurrbart und gelegentlich einen Bart, Schuhgröße 6. Man schätzte sein Alter auf fünfunddreißig Jahre im Jahr 1898. Sein Englisch war erst kürzlich erlernt worden und manchmal schwer zu verstehen. Im Boston Globe vom 14. Januar heißt es ausdrücklich, er sei Deutscher, obwohl andere Quellen spekulieren, dass er Pole oder Bulgare gewesen sein könnte. Sein auffälligstes Merkmal waren seine kleinen, weit auseinander stehenden Zähne; später wurden zahlreiche Männer wegen ihrer kleinen, weit auseinander stehenden Zähne und ihres deutschen Akzents verhaftet. Er hatte eine Narbe von seinem Handgelenk bis zu seinem kleinen Finger und eine weitere über seinem rechten Auge, und er ging mit einem "Seemannsgang". Er war ein "erfahrener Landstreicher", der sich kleidete, als hätte er keinen Platz zum Schlafen, selbst wenn er einen hatte. <br>
Im Frühsommer 1897 arbeitete Mueller in Point of Pines (Massachusetts), für Kost und Logis. Dort rette er eines der Pferde seines damaligen Arbeitgebers vor dem Einschläfern, indem er diesem das gebrochene Bein schiente. Seinem Arbeitgeber erzählte er, daß er dies bei der deutschen Armee gelernt habe.<br>
Im Frühsommer 1897 arbeitete Mueller in Point of Pines (Massachusetts), für Kost und Logis. Dort rette er eines der Pferde seines damaligen Arbeitgebers vor dem Einschläfern, indem er diesem das gebrochene Bein schiente. Seinem Arbeitgeber erzählte er, daß er dies bei der deutschen Armee gelernt habe.<br>


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