Aussagen: 1984-02-14 Fuchs Sofie: Unterschied zwischen den Versionen

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Frau FUCHS wird in Gröbern aufgesucht. Sie ist am 16.12.1915 in Gröbern geboren, verwitwet und wohnt in Gröbern, Brunnenstraße 1, Tel. 08443/424. Frau FUCHS erzählt in orts-üblichem Dialekt und ich kann nicht immer jedes Fachwort verstehen. Ich gebe ihre Schilderung im Schriftdeutsch wieder.
Frau FUCHS wird in Gröbern aufgesucht. Sie ist am 16.12.1915 in Gröbern geboren, verwitwet und wohnt in Gröbern, Brunnenstraße 1, Tel. 08443/424. Frau FUCHS erzählt in orts-üblichem Dialekt und ich kann nicht immer jedes Fachwort verstehen. Ich gebe ihre Schilderung im Schriftdeutsch wieder.


„Soso, Sie sind von der Kriminalpolizei, wollen Sie vielleicht noch den Mörder finden von Hinterkaifeck?“ Ich sagte, daß dieser mit Sicherheit schon lange tot sei.“Der ist mit Sicherheit schon lange tot, denn ich weiß, wer`s war. Des war kein anderer, als der SCHLITTENBAUER selber. Da können`s mich fragen und können alle Leut von Gröbern fragen. Die sag`n alle das Gleiche, daß es nämlich der SCHLITTENBAUER war, der hat nämlich immer schon ein Aug` auf die Viktoria gehabt. Außerdem war er ja nämlich dabei, wie die Leichen gefunden worden sind. Er war ja der erste, der ins Anwesen reingegangen ist und der ist ja sogar über die Leichen drübergestiegen und hat sie nicht g`funden. Der [[Personen: Sigl Jakob | Sigl]] Jackl und der Michl [[Personen: Pöll Michael | Pöll]] waren nämlich auch dabei, denen ist sofort aufg`falln, daß unter einer Stalltür etwas liegt. Nur der Lorenz SCHLITTENBAUER der ist sogar über die Stalltür g`stiegen, ohne die Leichen zu entdecken. Das kann sich doch niemand vorstellen. Später hat er die Stalltür runter und des Stroh von den Leichen und nachher hat er`s wieder zugedeckt, wie es ursprünglich war.“ "Der SCHLITTENBAUER hat zwar später g`heiratet, aber er ist der Viktoria immer noch nachgestiegen. Diese hat ihm dann den Vorwurf gemacht: `Hättest halt auf mich g´wart.` Und der SCHLITTENBAUER Lorenz hat die Sache mit der Blutschande auch g`wußt. Des wär schon ein Motiv g`wesn.“
„Soso, Sie sind von der Kriminalpolizei, wollen Sie vielleicht noch den Mörder finden von Hinterkaifeck?“ Ich sagte, daß dieser mit Sicherheit schon lange tot sei.“Der ist mit Sicherheit schon lange tot, denn ich weiß, wer`s war. Des war kein anderer, als der SCHLITTENBAUER selber. Da können`s mich fragen und können alle Leut von Gröbern fragen. Die sag`n alle das Gleiche, daß es nämlich der SCHLITTENBAUER war, der hat nämlich immer schon ein Aug` auf die Viktoria gehabt. Außerdem war er ja nämlich dabei, wie die Leichen gefunden worden sind. Er war ja der erste, der ins Anwesen reingegangen ist und der ist ja sogar über die Leichen drübergestiegen und hat sie nicht g`funden. Der [[Personen: Sigl Jakob | Sigl Jackl]] und der [[Personen: Pöll Michael | Michl Pöll]] waren nämlich auch dabei, denen ist sofort aufg`falln, daß unter einer Stalltür etwas liegt. Nur der Lorenz SCHLITTENBAUER der ist sogar über die Stalltür g`stiegen, ohne die Leichen zu entdecken. Das kann sich doch niemand vorstellen. Später hat er die Stalltür runter und des Stroh von den Leichen und nachher hat er`s wieder zugedeckt, wie es ursprünglich war.“ "Der SCHLITTENBAUER hat zwar später g`heiratet, aber er ist der Viktoria immer noch nachgestiegen. Diese hat ihm dann den Vorwurf gemacht: `Hättest halt auf mich g´wart.` Und der SCHLITTENBAUER Lorenz hat die Sache mit der Blutschande auch g`wußt. Des wär schon ein Motiv g`wesn.“


Ich fragte Frau FUCHS, ob es nicht vielleicht doch der junge Bauer Gabriel gewesen sein könnte.
Ich fragte Frau FUCHS, ob es nicht vielleicht doch der junge Bauer Gabriel gewesen sein könnte.
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