Aussagen: 1952-07-09 Rieger Kreszenz II: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Hausiererehepaar ist zu meiner Zeit nie auf dem [[Sonstiges: Der Hof Hinterkaifeck | Anwesen Hinterkaifeck]] übernachtet. Ich hätte bestimmt jeden Besuch der in [[Hinterkaifeck | Hinterkaifeck]] abgestattet wurde, sehen müssen, weil ich ständig, auch Sonn- und Feiertags zu gegen war. Die [[Personen: Gabriel Viktoria | junge Bäuerin]] ist meines Wissens nie fortgegangen, es sei denn an den Sonntagen [[Sachverhalte: Die Kirche in Waidhofen | zur Kirche]] nach [[Orte: Waidhofen | Waidhofen]]. Es ist auch oft vorgekommen, dass die [[Personen: Ehepaar Gruber | Eheleute Gruber]] und Viktoria Gabriel auch wochentags, wenn es die Zeit erlaubt hat, in der Früh den Gottesdienst besucht und die Kommunion eingenommen haben.<br><br>
Ein Hausiererehepaar ist zu meiner Zeit nie auf dem [[Sonstiges: Der Hof Hinterkaifeck | Anwesen Hinterkaifeck]] übernachtet. Ich hätte bestimmt jeden Besuch der in [[Hinterkaifeck | Hinterkaifeck]] abgestattet wurde, sehen müssen, weil ich ständig, auch Sonn- und Feiertags zu gegen war. Die [[Personen: Gabriel Viktoria | junge Bäuerin]] ist meines Wissens nie fortgegangen, es sei denn an den Sonntagen [[Sachverhalte: Die Kirche in Waidhofen | zur Kirche]] nach [[Orte: Waidhofen | Waidhofen]]. Es ist auch oft vorgekommen, dass die [[Personen: Ehepaar Gruber | Eheleute Gruber]] und Viktoria Gabriel auch wochentags, wenn es die Zeit erlaubt hat, in der Früh den Gottesdienst besucht und die Kommunion eingenommen haben.<br><br>


Allgemein wurde erzählt, dass die junge Bäuerin [[Personen: Gruber Josef | das Kind]] (den Sohn) von ihrem Vater erzeugt bekommen habe. Weiterhin hörte ich erzählen, dass ein verheirateter Mann aus [[Orte: Gröbern|Gröbern]] einmal in Hinterkaifeck mit dem Rupfen von Gänsen beschäftigt war. Um diese Zeit soll sich Frau Gabriel bereits in gesegneten Umständen befunden haben. Der Bauer aus Gröbern soll damals mit der Frau Gabriel auch den Geschlechtsverkehr ausgeübt haben. Die Gabriel wollte diesen Mann, dessen Namen ich heute nicht mehr weiß, als Kindsvater angeben. Der betreffende Mann aus Gröbern soll aber damals zu Frau Gabriel gesagt haben, wenn sie von ihm etwas vordere, werde er aussagen, dass sie sich zur Zeit des Geschlechtsverkehrs bereits in anderen Umständen befunden hätte und als Schwängerer ihr Vater infrage komme. Daraufhin hätten es die Gabriel und Grubers unterlassen, gegen den Mann aus Gröbern vorzugehen. Ich habe dies von einem der Angehörigen von Hinterkaifeck erzählt bekommen. Ich kann heute bloß nicht mehr sagen, hat mir dies die Gabriel oder [[Personen: Gruber Andreas | der alte Gruber]] erzählt.<br><br>
Allgemein wurde erzählt, dass die junge Bäuerin [[Personen: Gruber Josef | das Kind]] (den Sohn) von ihrem Vater erzeugt bekommen habe. Weiterhin hörte ich erzählen, dass ein verheirateter Mann aus [[Orte: Gröbern|Gröbern]] einmal in Hinterkaifeck mit dem Rupfen von Gänsen beschäftigt war. Um diese Zeit soll sich Frau Gabriel bereits in gesegneten Umständen befunden haben. Der Bauer aus Gröbern soll damals mit der Frau Gabriel auch den Geschlechtsverkehr ausgeübt haben. Die Gabriel wollte diesen Mann, dessen Namen ich heute nicht mehr weiß, als Kindsvater angeben. Der betreffende Mann aus Gröbern soll aber damals zu Frau Gabriel gesagt haben, wenn sie von ihm etwas fordere, werde er aussagen, dass sie sich zur Zeit des Geschlechtsverkehrs bereits in anderen Umständen befunden hätte und als Schwängerer ihr Vater infrage komme. Daraufhin hätten es die Gabriel und Grubers unterlassen, gegen den Mann aus Gröbern vorzugehen. Ich habe dies von einem der Angehörigen von Hinterkaifeck erzählt bekommen. Ich kann heute bloß nicht mehr sagen, hat mir dies die Gabriel oder [[Personen: Gruber Andreas | der alte Gruber]] erzählt.<br><br>


Während meiner Dienstzeit in Hinterkaifeck kam einmal ein Freier und wollte die Gabriel heiraten. Ich weiß heute nicht mehr, war der Mann von Waidhofen oder von [[Orte: Koppenbach | Koppenbach]]. Es handelte sich um einen Bauerssohn. Der alte Gruber wusste dies aber zu verhindern, indem er sagte, die Viktoria sei nicht zu Hause. Als der Besucher nach der voraussichtlichen Rückkehr der Viktoria fragte, sagte Gruber, dass sie vor abends nicht heimkomme. In Wirklichkeit aber hatte Gruber seine Tochter, Viktoria Gabriel, mit deren Einverständnis in den Kleiderschrank gesperrt.<br><br>
Während meiner Dienstzeit in Hinterkaifeck kam einmal ein Freier und wollte die Gabriel heiraten. Ich weiß heute nicht mehr, war der Mann von Waidhofen oder von [[Orte: Koppenbach | Koppenbach]]. Es handelte sich um einen Bauerssohn. Der alte Gruber wusste dies aber zu verhindern, indem er sagte, die Viktoria sei nicht zu Hause. Als der Besucher nach der voraussichtlichen Rückkehr der Viktoria fragte, sagte Gruber, dass sie vor abends nicht heimkomme. In Wirklichkeit aber hatte Gruber seine Tochter, Viktoria Gabriel, mit deren Einverständnis in den Kleiderschrank gesperrt.<br><br>
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