Aussagen: 1951-12-11 Dersch Xaver: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich bin zwar in Pfaffenhofen an der Ilm geboren und bis zum 17. Lebensjahr hier bei einem Rechtsanwalt als Bürolehring tätig gewesen, jedoch später nach Regensburg und Neufahrn gekommen. Mit knapp 20 Jahren bin ich zum Militär gekommen. Nach dem ersten Dienstjahr habe ich mich als Kapitulant für eine 12 jährige Dienstzeit verpflichtet gehabt. Diese Verpflichtung ist aber auf Grund einer Verurteilung durch das zust. Mil.-Gericht wegen Betrugs und Urkundenfälschung wieder aufgehoben worden. Ich bin dann nach Ableistung meiner zweijährigen Dienstzeit vom Militär ausgeschieden. Meine Angaben, ich sei Kapitulant, in dem Bericht ab den Donaukurier sind also unzutreffend. Bei Kriegsbeginn 1914 wurde ich wieder zur Infanterie eingezogen. Mein Dienstgrad war Infaterist. Im Jahre 1915 wurde ich Unteroffizier und bald darauf Kompaniefeldwebel. Im Jahre 1916 wurde ich wegen Unterschlagung, Urkundenfälschung u.a. zu 6 1/2 Jahren Gefängnis verurteilt, zum sogen. gemeinen Mann degradiert und zum Soldat 2. Klasse eingestuft. Einen Teil der Strafe habe ich im Oberhaus in Passau verbüßt. Im Nov. 1918 wurde ich al Infanterist vom Heer entlassen. Im Frühjahr 1919 kam ich zum Freikoprs Epp, dem ich bis zu dessen Auflösung im Oktober 1920 angehörte. In die Reichswehr bin ich nicht mehr eingetreten. Beim Freikorps Epp war ich wieder Kompaniefeldwebel. Einen Zivilversorgungsschein oder eine sonstige Versorgung erhielt ich nicht. Nach meinem Ausscheiden aus dem Freikorps kam ich als Gemeindeschreiber nach [[Orte: Waidhofen|Waidhofen]]. Später habe ich die Verwaltungsprüfung abgelegt und wurde zum Gemeindesekretär für die Gemeinde Waidhofen, [[Orte: Koppenbach|Koppenbach]], [[Orte: Wangen|Wangen]] und Diepoltshofen bestellt. Im Jahre 1926 wurde ich wegen Urkundenfälschung und Betruges zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Somit war ich als Gemeindesekretär nicht mehr tragbar und mußte entlassen werden. An meiner Verfehlung trug der damalige Bürgermeister [[Orte: Waidhofen#Einwohner (ansässige Familien)|Andreas Schrittenlocher]] aus [[Orte: Waidhofen | Waidhofen]] die Hauptschuld, weil er mich veranlaßt hatte, zu seinem Vorteil eine Falschbuchung vorzunehmen. Er wurde gleichfalls verurteilt. Nach meiner Strafverbüßung wurde ich trotz meiner Verurteilung von den Gemeinden Koppenbach und Diepoltshofen noch etwa 2 Jahre als Gemeindeschreiber beschäftigt. Anschließend war ich bis 1939 selbstständiger Rechtskonsulent. Bis 1943 war ich wieder als Bäcker in Pfaffenhofen tätig. Im April 1943 wurde ich zur Organisation Todt eingezogen und dort als Feldpostmeister verwendet. Am 1.9.1945 fand ich eine Anstellung bei der Straßenverkehrsstelle Pfaffenhofen. Dort war ich bis 1.11.1946. Anschließend war ich 7 Monate lang Öffentlicher Kläger bei der Lagerspruchkammer Moosburg. Auf Veranlassung des Spruchkammervorsotzenden Schütz wurde ich jedoch dort entlassen. Bis 1949 war ich wieder Bäcker in Unterhaching und seither bin ich arbeitslos.
Ich bin zwar in Pfaffenhofen an der Ilm geboren und bis zum 17. Lebensjahr hier bei einem Rechtsanwalt als Bürolehring tätig gewesen, jedoch später nach Regensburg und Neufahrn gekommen. Mit knapp 20 Jahren bin ich zum Militär gekommen. Nach dem ersten Dienstjahr habe ich mich als Kapitulant für eine 12 jährige Dienstzeit verpflichtet gehabt. Diese Verpflichtung ist aber auf Grund einer Verurteilung durch das zust. Mil.-Gericht wegen Betrugs und Urkundenfälschung wieder aufgehoben worden. Ich bin dann nach Ableistung meiner zweijährigen Dienstzeit vom Militär ausgeschieden. Meine Angaben, ich sei Kapitulant, in dem Bericht ab den Donaukurier sind also unzutreffend. Bei Kriegsbeginn 1914 wurde ich wieder zur Infanterie eingezogen. Mein Dienstgrad war Infaterist. Im Jahre 1915 wurde ich Unteroffizier und bald darauf Kompaniefeldwebel. Im Jahre 1916 wurde ich wegen Unterschlagung, Urkundenfälschung u.a. zu 6 1/2 Jahren Gefängnis verurteilt, zum sogen. gemeinen Mann degradiert und zum Soldat 2. Klasse eingestuft. Einen Teil der Strafe habe ich im Oberhaus in Passau verbüßt. Im Nov. 1918 wurde ich als Infanterist vom Heer entlassen. Im Frühjahr 1919 kam ich zum Freikoprs Epp, dem ich bis zu dessen Auflösung im Oktober 1920 angehörte. In die Reichswehr bin ich nicht mehr eingetreten. Beim Freikorps Epp war ich wieder Kompaniefeldwebel. Einen Zivilversorgungsschein oder eine sonstige Versorgung erhielt ich nicht. Nach meinem Ausscheiden aus dem Freikorps kam ich als Gemeindeschreiber nach [[Orte: Waidhofen|Waidhofen]]. Später habe ich die Verwaltungsprüfung abgelegt und wurde zum Gemeindesekretär für die Gemeinde Waidhofen, [[Orte: Koppenbach|Koppenbach]], [[Orte: Wangen|Wangen]] und Diepoltshofen bestellt. Im Jahre 1926 wurde ich wegen Urkundenfälschung und Betruges zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Somit war ich als Gemeindesekretär nicht mehr tragbar und mußte entlassen werden. An meiner Verfehlung trug der damalige Bürgermeister [[Orte: Waidhofen#Einwohner (ansässige Familien)|Andreas Schrittenlocher]] aus [[Orte: Waidhofen | Waidhofen]] die Hauptschuld, weil er mich veranlaßt hatte, zu seinem Vorteil eine Falschbuchung vorzunehmen. Er wurde gleichfalls verurteilt. Nach meiner Strafverbüßung wurde ich trotz meiner Verurteilung von den Gemeinden Koppenbach und Diepoltshofen noch etwa 2 Jahre als Gemeindeschreiber beschäftigt. Anschließend war ich bis 1939 selbstständiger Rechtskonsulent. Bis 1943 war ich wieder als Bäcker in Pfaffenhofen tätig. Im April 1943 wurde ich zur Organisation Todt eingezogen und dort als Feldpostmeister verwendet. Am 1.9.1945 fand ich eine Anstellung bei der Straßenverkehrsstelle Pfaffenhofen. Dort war ich bis 1.11.1946. Anschließend war ich 7 Monate lang Öffentlicher Kläger bei der Lagerspruchkammer Moosburg. Auf Veranlassung des Spruchkammervorsotzenden Schütz wurde ich jedoch dort entlassen. Bis 1949 war ich wieder Bäcker in Unterhaching und seither bin ich arbeitslos.


Seit März 1946 war ich in zweiter Ehe verheiratet. Ungefähr seit zwei Jahren trägt meine Frau "Die Pfaffenhofener Zeitung" aus, die jetzt vom Donaukurier in [[Orte: Ingolstadt|Ingolstadt]] übernommen worde ist. Es ist eigentlich praktisch so, daß ich die Zeitnung austrage. Es geht aber auf den Namen meiner Frau. Ich bin nicht Lokalberichterstatter für dieses Blatt.  
Seit März 1946 war ich in zweiter Ehe verheiratet. Ungefähr seit zwei Jahren trägt meine Frau "Die Pfaffenhofener Zeitung" aus, die jetzt vom Donaukurier in [[Orte: Ingolstadt|Ingolstadt]] übernommen worde ist. Es ist eigentlich praktisch so, daß ich die Zeitnung austrage. Es geht aber auf den Namen meiner Frau. Ich bin nicht Lokalberichterstatter für dieses Blatt.  
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