Aussagen: 1932-05-02 Baumgartner Narziss: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich war ursprünglich von Beruf Bauer und war ebenso wie mein Bruder viele Jahre auf der Wanderschaft. Das elterliche Haus habe ich bereits in meinem zwanzigsten Jahre verlassen. Ich war dann lediglich nach einigen Jahren noch einmal kurze Zeit zu Hause, dann ging ich wieder auf die Wanderschaft und bin nie mehr nach Hause gekommen. Meine in Hinterkaifeck ermordete Schwester habe ich seit dem verlassen des Elternhauses nie mehr gesehen. Von ihrer Ermordung habe ich durch die Zeitung erfahren.<br><br>
Ich war ursprünglich von Beruf Bauer und war ebenso wie mein Bruder viele Jahre auf der Wanderschaft. Das elterliche Haus habe ich bereits in meinem zwanzigsten Jahre verlassen. Ich war dann lediglich nach einigen Jahren noch einmal kurze Zeit zu Hause, dann ging ich wieder auf die Wanderschaft und bin nie mehr nach Hause gekommen. Meine in Hinterkaifeck ermordete Schwester habe ich seit dem verlassen des Elternhauses nie mehr gesehen. Von ihrer Ermordung habe ich durch die Zeitung erfahren.<br><br>


Ich habe nämlich im Jahre 1922 in München in der Aidenbachstr. 80/I bei Karl Stöckl, einem Arbeitskollegen, gewohnt. Gearbeitet habe ich zu dieser zeit entweder bei Moll oder bei der Baufirma Pfister und Schmied, vielleicht auch bei Mühlhofer und Pfahler, genau kann ich das nicht mehr sagen. Ich weiß nur noch genau, daß ich seinerzeit in der Aidenbachstr. in der „Münchner Zeitung“ von dem Mord in Hinterkaifeck gelesen habe und daß da auch dabei stand, daß die Magd, die ermordet wurde, Maria Baumgartner geheißen hat. Ich habe daraufhin meinem Schwager Josef Schäfer nach Mühlried geschrieben und habe ihn gefragt, ob es wahr sei, daß die Schwester umgebracht wurde. Er antwortete und bestätigte meine Vermutung. Hinuntergefahren bin ich nicht. <br><br>
Ich habe nämlich im Jahre 1922 in München in der Aidenbachstr. 80/I bei Karl Stöckl, einem Arbeitskollegen, gewohnt. Gearbeitet habe ich zu dieser zeit entweder bei Moll oder bei der Baufirma Pfister und Schmied, vielleicht auch bei Mühlhofer und Pfahler, genau kann ich das nicht mehr sagen. Ich weiß nur noch genau, daß ich seinerzeit in der Aidenbachstr. in der „Münchner Zeitung“ von dem Mord in Hinterkaifeck gelesen habe und daß da auch dabei stand, daß die Magd, die ermordet wurde, Maria Baumgartner geheißen hat. Ich habe daraufhin meinem Schwager Josef Schäfer nach [[Orte: Mühlried|Mühlried]] geschrieben und habe ihn gefragt, ob es wahr sei, daß die Schwester umgebracht wurde. Er antwortete und bestätigte meine Vermutung. Hinuntergefahren bin ich nicht. <br><br>


Auf Befragen: Ich bin überhaupt seit dem Jahre 1920 nicht mehr in die Gegend von [[Orte: Schrobenhausen|Schrobenhausen]] gekommen. Es ist richtig, daß ich meinen Schwager und meine Schwester in Mühlried besucht habe, das war aber schon lange Zeit vor dem Mord. Ob mein Bruder Josef auch dabei war, wie ich meine Schwester besucht habe, weiß ich heute nicht mehr. Vielleicht war das schon während des Krieges, denn damals haben wir im Jahre 1916 einmal miteinander in Reichertshofen gearbeitet. Damals war aber meine Schwester mit ihrem Mann noch in [[Orte: Hohenwart |Hohenwart]].<br><br>
Auf Befragen: Ich bin überhaupt seit dem Jahre 1920 nicht mehr in die Gegend von [[Orte: Schrobenhausen|Schrobenhausen]] gekommen. Es ist richtig, daß ich meinen Schwager und meine Schwester in Mühlried besucht habe, das war aber schon lange Zeit vor dem Mord. Ob mein Bruder Josef auch dabei war, wie ich meine Schwester besucht habe, weiß ich heute nicht mehr. Vielleicht war das schon während des Krieges, denn damals haben wir im Jahre 1916 einmal miteinander in Reichertshofen gearbeitet. Damals war aber meine Schwester mit ihrem Mann noch in [[Orte: Hohenwart |Hohenwart]].<br><br>
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