Aussagen: 1922-04-24 Rieger Kreszenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Vernehmung der Dienstmagd Kreszenz [[Personen: Rieger Kreszenz | Rieger]],ehemalige Magd auf Hinterkaifeck
Vernehmung der Dienstmagd [[Personen: Rieger Kreszenz | Kreszenz Rieger]],ehemalige Magd auf Hinterkaifeck




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Ich hielt Anton BICHLER für einen gewalttätigen Menschen und gab dies auch den Eheleuten GRUBER und der Frau GABRIEL zum Ausdruck, indem ich ihnen mitgeteilt haben, dass ich nicht mehr bei ihnen bleiben werde, da wir sonst von BICHLER einmal alle erschlagen werden, Daraufhin hatte die Frau GABRIEL geantwortet: „wenn dich nur einmal einer fressen werde, weil du gar so Angst hast.“ Durch die Drohung des Bichler verliess ich auch den Dienst bei GABRIEL.
Ich hielt Anton BICHLER für einen gewalttätigen Menschen und gab dies auch den Eheleuten GRUBER und der Frau GABRIEL zum Ausdruck, indem ich ihnen mitgeteilt haben, dass ich nicht mehr bei ihnen bleiben werde, da wir sonst von BICHLER einmal alle erschlagen werden, Daraufhin hatte die Frau GABRIEL geantwortet: „wenn dich nur einmal einer fressen werde, weil du gar so Angst hast.“ Durch die Drohung des Bichler verliess ich auch den Dienst bei GABRIEL.


Ausdrücklich möchte ich noch bemerken, dass der Hofhund der Frau GABRIEL, der sonst gegenüber anderen Leuten, selbst gegen mich sehr bissig war, gerade bei Anton BICHLER nichts machte, d.h. nicht einmal bellte; auch zur Nachtzeit nicht, wenn der Hund im Stalle eingesperrt war und BICHLER zu mir zum Kammerfenster gekommen ist. Diesen Hund durfte ich nicht grob ansehen, sonst biß er mich noch in letzter Zeit. Er hat sogar die kleine ermordete Cäzilie GABRIEL in den Backen gebissen.
Ausdrücklich möchte ich noch bemerken, dass der Hofhund der Frau GABRIEL, der sonst gegenüber anderen Leuten, selbst gegen mich sehr bissig war, gerade bei Anton BICHLER nichts machte, d.h. nicht einmal bellte; auch zur Nachtzeit nicht, wenn der Hund im Stalle eingesperrt war und BICHLER zu mir zum Kammerfenster gekommen ist. Diesen Hund durfte ich nicht grob ansehen, sonst biß er mich noch in letzter Zeit. Er hat sogar die kleine ermordete [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäzilie Gabriel]] in den Backen gebissen.


BICHLER hatte einen Bruder namens  
BICHLER hatte einen Bruder namens  
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Wie ich von dem Mord in Hinterkaifeck erfahren habe, war mein erster Gedanke, dass diese Tat die beiden Brüder Anton und Karl BICHLER  und  SIEGL  vollbracht haben. Dies habe ich auch meiner eheml. und meiner jetzigen Dienstfrau – ZACH und WAGNER mitgeteilt.
Wie ich von dem Mord in Hinterkaifeck erfahren habe, war mein erster Gedanke, dass diese Tat die beiden Brüder Anton und Karl BICHLER  und  SIEGL  vollbracht haben. Dies habe ich auch meiner eheml. und meiner jetzigen Dienstfrau – ZACH und WAGNER mitgeteilt.


SIEGL war auch öfters bei GABRIEL beschäftigt, aber nicht während der Zeit, wo ich dort im Dienste war. Ich sah ihn während meiner Dienstzeit nie in der Behausung der Gabriel, kann daher nicht angeben, ob ihm der Hund leiden konnte oder nicht d.h. ob er ihn auch nicht verbellte, wie Anton BICHLER.
[[Personen: Siegl Georg | Siegl]] war auch öfters bei GABRIEL beschäftigt, aber nicht während der Zeit, wo ich dort im Dienste war. Ich sah ihn während meiner Dienstzeit nie in der Behausung der Gabriel, kann daher nicht angeben, ob ihm der Hund leiden konnte oder nicht d.h. ob er ihn auch nicht verbellte, wie Anton BICHLER.


Wie ich erfahren habe, soll auch SIEGL dem GRUBER und der Frau GABRIEL gedroht und sich ähnlich wie Anton B. geäußert haben. Ausserdem habe SIEGL etwa 8 Tage vor meinem Dienstantritt bei GABRIEL, also Anfang November 1920 untertags einen Diebstahl im Haus GABRIEL in der Weise verübt haben, dass er eine Stange an die Giebelseite des Hauses anlehnte, an dieser bis zum Giebelfenster hinaufkletterte und dann durchs offene Fenster sich ins Haus begab. Dort habe er nach Mitteilung der Eheleute GRUBER und der Frau Gabriel ein größeres Quantum geräuchertes Fleisch, dann Eier, Brot und ferner Kleidungsstücke, davon Kinderkleider gestohlen. Von den GRUBER´schen Eheleute und der Frau GABRIEL, die damals auf dem Felde waren, sei die Stange an der Giebelmauer gesehen worden und deshalb seien sie nachhause.
Wie ich erfahren habe, soll auch SIEGL dem GRUBER und der Frau GABRIEL gedroht und sich ähnlich wie Anton B. geäußert haben. Ausserdem habe SIEGL etwa 8 Tage vor meinem Dienstantritt bei GABRIEL, also Anfang November 1920 untertags einen Diebstahl im Haus GABRIEL in der Weise verübt haben, dass er eine Stange an die Giebelseite des Hauses anlehnte, an dieser bis zum Giebelfenster hinaufkletterte und dann durchs offene Fenster sich ins Haus begab. Dort habe er nach Mitteilung der Eheleute GRUBER und der Frau Gabriel ein größeres Quantum geräuchertes Fleisch, dann Eier, Brot und ferner Kleidungsstücke, davon Kinderkleider gestohlen. Von den GRUBER´schen Eheleute und der Frau GABRIEL, die damals auf dem Felde waren, sei die Stange an der Giebelmauer gesehen worden und deshalb seien sie nachhause.
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