Aussagen: 1922-04-24 Rieger Kreszenz: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 69: Zeile 69:
Einmal erinnere ich mich, klopft bei der Nacht am Fenster meiner Schlafkammer in Hinterkaifeck, ein mir zunächst unbekannter Mann. Dieser sagte er sei der Bauern Sepp von Gröbern und ob ich ihn nicht zu mir hereinlassen möchte. Den Bauern-Sepp von Gröbern kenne ich, er war es nicht. Ich glaube aber, dass es Karl BICHLER gewesen ist. Dieser Mann war nämlich so groß wie Karl BICHLER . Anton BICHLER ist etwas kleiner. Fragliche Person war etwa 1,73 cm groß, zwischen 30 und 40 Jahre alt, hatte etwas starkes Gesicht und glaublich Schnurrbart. Er trug einen grünen, oben rund eingedrückten Filzhut. Näher kann ich ihn nicht beschreiben, da es nachts zwischen 11 und 12 Uhr war und ich diese Person nur von der Seite aus sehen konnte. Die Nacht war damals halb dunkel. Er wollte zu mir und da ich ihn nicht hereinließ, fragte er mich, ob die „Junge“ (Frau GABRIEL) nicht beim „Alten“ (GRUBER) liegt. Ich sagte ihm, dass ich das nicht wüßte, daraufhin entfernte er sich in der Richtung Gröbern.
Einmal erinnere ich mich, klopft bei der Nacht am Fenster meiner Schlafkammer in Hinterkaifeck, ein mir zunächst unbekannter Mann. Dieser sagte er sei der Bauern Sepp von Gröbern und ob ich ihn nicht zu mir hereinlassen möchte. Den Bauern-Sepp von Gröbern kenne ich, er war es nicht. Ich glaube aber, dass es Karl BICHLER gewesen ist. Dieser Mann war nämlich so groß wie Karl BICHLER . Anton BICHLER ist etwas kleiner. Fragliche Person war etwa 1,73 cm groß, zwischen 30 und 40 Jahre alt, hatte etwas starkes Gesicht und glaublich Schnurrbart. Er trug einen grünen, oben rund eingedrückten Filzhut. Näher kann ich ihn nicht beschreiben, da es nachts zwischen 11 und 12 Uhr war und ich diese Person nur von der Seite aus sehen konnte. Die Nacht war damals halb dunkel. Er wollte zu mir und da ich ihn nicht hereinließ, fragte er mich, ob die „Junge“ (Frau GABRIEL) nicht beim „Alten“ (GRUBER) liegt. Ich sagte ihm, dass ich das nicht wüßte, daraufhin entfernte er sich in der Richtung Gröbern.


Gesehen habe ich nie, dass GRUBER bei seiner Tochter, Frau GABRIEL, im Bette gelegen sei. Dagegen habe ich die beiden einmal abends zwischen 7 und 8 Uhr in der Scheune überrascht, wie sie auf dem Stroh liegend den [[Sachverhalte: Strafprozess wegen Blutschande gegen Andreas und Viktoria Gruber 1915 | Geschlechtsverkehr]] ausübten.
Gesehen habe ich nie, dass GRUBER bei seiner Tochter, Frau GABRIEL, im Bette gelegen sei. Dagegen habe ich die beiden einmal abends zwischen 7 und 8 Uhr in der Scheune überrascht, wie sie auf dem Stroh liegend den [[Sachverhalte: Strafprozess wegen Blutschande gegen Andreas Gruber und Viktoria Gabriel 1915 | Geschlechtsverkehr]] ausübten.
Geschlechtsverkehr ausübten. Nachher sagte dann Frau GABRIEL zu mir, wenn sie gewusst hätte, dass ich in die Scheune käme, wäre sie nicht hinausgegangen. Mich hat GRUBER niemals darum angegangen mit ihm geschlechtlich zu verkehren. Trotzdem aber hatte ich den Eindruck gewonnen, dass Frau GABRIEL mit mir eiferte.
Geschlechtsverkehr ausübten. Nachher sagte dann Frau GABRIEL zu mir, wenn sie gewusst hätte, dass ich in die Scheune käme, wäre sie nicht hinausgegangen. Mich hat GRUBER niemals darum angegangen mit ihm geschlechtlich zu verkehren. Trotzdem aber hatte ich den Eindruck gewonnen, dass Frau GABRIEL mit mir eiferte.


8.529

Bearbeitungen