Aussagen: 1922-04-07 Betz Josef: Unterschied zwischen den Versionen

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1.) Im Krankenhaus München l.d.I. befindet sich in ärztlicher Behandlung der led. Dienstknecht Josef B e t z, geb. 5.10.77 in Kösching bei Ingolstadt.
1.) Im Krankenhaus München l.d.I. befindet sich in ärztlicher Behandlung der led. Dienstknecht Josef Betz, geb. 5.10.77 in Kösching bei Ingolstadt.


Dieser hat bei Erzählungen des 6-fachen Raubmordes in Hinterkaifeck sich dahin geäußert, dass er von der ermordeten Familie etwas wisse.
Dieser hat bei Erzählungen des 6-fachen Raubmordes in Hinterkaifeck sich dahin geäußert, dass er von der ermordeten Familie etwas wisse.


2.) Herr B e t z  im Krankenhaus München l.d.I. heute Mittag 11 ½ Uhr zur Sache einvernommen, gibt an:
2.) Herr Betz im Krankenhaus München l.d.I. heute Mittag 11 ½ Uhr zur Sache einvernommen, gibt an:


Im Winter 1919/20 befand ich mich bei dem Gastwirt Martin Schlagenhaufer in Kösching im Dienst. Um diese Zeit war ein gewisser Peter Weber aus der Gegend von Waidhofen oder Gröbern in der Munitionsanlage in Desching bei Köschin beim Baumeister Spreng als Hilfsarbeiter in Stellung bzw. eine Schlafstelle gehabt und den ganzen Winter mit mir in einer Kammer genächtigt.
Im Winter 1919/20 befand ich mich bei dem Gastwirt Martin Schlagenhaufer in Kösching im Dienst. Um diese Zeit war ein gewisser Peter Weber aus der Gegend von Waidhofen oder Gröbern in der Munitionsanlage in Desching bei Köschin beim Baumeister Spreng als Hilfsarbeiter in Stellung bzw. eine Schlafstelle gehabt und den ganzen Winter mit mir in einer Kammer genächtigt.
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Direkt aufgefordert zum Geldholen hat Weber mich nicht. Er hat aber gesagt: „wenn Du mitgehst, so könnten wir das Geld leicht holen.“
Direkt aufgefordert zum Geldholen hat Weber mich nicht. Er hat aber gesagt: „wenn Du mitgehst, so könnten wir das Geld leicht holen.“


Als ich auf sein Ansinnen nicht einging, ist Weber auf dieses Geldholen beim Kaifecker nicht mehr zu sprechen gekommen. Später wollte Weber mich zu einem Bauern, der zugleich Bürgermeister ist, in die Gegend bei Waidhofen als Knecht bringen. Bei dem Bürgermeister sei ein geisteskranker Sohn vorhanden, sowie 3 Töchter. Dort sagte Weber könne ich Getreide stehlen und handeln.
Als ich auf sein Ansinnen nicht einging, ist Weber auf dieses Geldholen beim Kaifecker nicht mehr zu sprechen gekommen. Später wollte Weber mich zu einem Bauern, der zugleich Bürgermeister ist, in die Gegend bei Waidhofen als Knecht bringen. Bei dem Bürgermeister sei ein geisteskranker Sohn vorhanden, sowie 3 Töchter. Dort sagte Weber könne ich Getreide stehlen und handeln.


Im April 1920 bin ich von Kösching fort nach Pinings bei Altrang in Schwaben verzogen. Weber war damals noch bei dem Baumeister Spreng in Arbeit. Bevor ich von Kösching fort bin, hat Weber geheiratet und glaublich in der Umgebung von Schrobenhausen, hat aber nach der Verheiratung auch bei Spreng noch weiter gearbeitet und dann in der Munitionsanlage b. Desching gewohnt.
Im April 1920 bin ich von Kösching fort nach Pinings bei Altrang in Schwaben verzogen. Weber war damals noch bei dem Baumeister Spreng in Arbeit. Bevor ich von Kösching fort bin, hat Weber geheiratet und glaublich in der Umgebung von Schrobenhausen, hat aber nach der Verheiratung auch bei Spreng noch weiter gearbeitet und dann in der Munitionsanlage b. Desching gewohnt.


Wo er jetzt ist, weiß ich nicht. Im Jahre 1920 soll er noch bei Spreng gearbeitet haben. Ein Bruder von Weber ist bei Waidhofen ansässig. Peter W e b e r  ist in den 30er Jahren, mittelgroß, mittelmäßig gebaut, Glatze, blonde Haare, rötlich, blonden Schnurrbart, gesunde Gesichtsfarbe, rundliches Gesicht.
Wo er jetzt ist, weiß ich nicht. Im Jahre 1920 soll er noch bei Spreng gearbeitet haben. Ein Bruder von Weber ist bei Waidhofen ansässig. Peter Weber ist in den 30er Jahren, mittelgroß, mittelmäßig gebaut, Glatze, blonde Haare, rötlich, blonden Schnurrbart, gesunde Gesichtsfarbe, rundliches Gesicht.


Dem Weber würde ich eine solche Tat wie den Raubmord in Kaifeck zutrauen. Vielleicht hat er jetzt einen Helfer gefunden. Er hat in seinem Benehmen etwas besonderes, etwas sinnendes. Er ist schon mehrmals vorbestraft und dürfte im Bez. Amt Schrobenhausen wohl bekannt sein.  
Dem Weber würde ich eine solche Tat wie den Raubmord in Kaifeck zutrauen. Vielleicht hat er jetzt einen Helfer gefunden. Er hat in seinem Benehmen etwas besonderes, etwas sinnendes. Er ist schon mehrmals vorbestraft und dürfte im Bez. Amt Schrobenhausen wohl bekannt sein.  
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