Aktencheck: Die Aussagen des Ehepaar Maier 1931ff: Unterschied zwischen den Versionen

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Riedmayr beurteilt unter Heranziehen der Aussage Schaupps die Angaben des Maiers dahingehend, dass es sich dabei "in den wesentlichen Punkten um Übertreibungen und Schwätzereien handelt". Ihm fehlen neue Anhaltspunkte, um eine Wiederaufnahme gegen Schlittenbauer zu rechtfertigen.
Riedmayr beurteilt unter Heranziehen der Aussage Schaupps die Angaben des Maiers dahingehend, dass es sich dabei "in den wesentlichen Punkten um Übertreibungen und Schwätzereien handelt". Ihm fehlen neue Anhaltspunkte, um eine Wiederaufnahme gegen Schlittenbauer zu rechtfertigen.
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'''12.09.1933'''<br>
[[Aussagen: 1933-09-12 Maier Rosa|'''12.09.1933''']]<br>
Aussage der Rosa Maier auf der Gendarmeriestation Hohenwart. Frau Maier gibt an, dass sie 1921 ihr Ingolstädter Haus verkauft hätten und auf der Suche nach einem neuen Haus gewesen war, als sie im Mai 1921 in die Nähe von Hinterkaifeck gekommen ist. In Laag sollte ein Haus zum Verkauf stehen.<br>
Aussage der Rosa Maier auf der Gendarmeriestation Hohenwart. Frau Maier gibt an, dass sie 1921 ihr Ingolstädter Haus verkauft hätten und auf der Suche nach einem neuen Haus gewesen war, als sie im Mai 1921 in die Nähe von Hinterkaifeck gekommen ist. In Laag sollte ein Haus zum Verkauf stehen.<br>
Sie ist dann auf dem Weg nach Laag in Hinterkaifeck vorbeigefahren und hat "im Wohnhaus bezw. im Hofraum" einen heftigen Streit gehört. Aus Neugierde ist sie näher gegangen und hat gelauscht. Ein unbekannter Mann habe geschrieen "jetzt soll ich Dir die 6 000 RM wieder geben für das, weil ich Dich für die Lumperei ausgeholfen habe und ich die Vaterschaft angenommen habe, sonst wärest ja wieder eingesperrt worden und die Alimente möchtest auch noch verlangen, wenn ich das bezahlen muß, dann bringe ich Euch alle um". Der Streit, den Frau Maier belauschte, soll eine Dreiviertelstunde angedauert haben. Nachdem der Mann fort gewesen war will Frau Maier zu Viktoria gegangen sein und gefragt haben, was denn los gewesen sei. Viktoria habe den Mann als Schlittenbauer vorgestellt und dass dieser sehr gefährlich sei. Auch der Gruber soll dabei gewesen sein und die Magd mit einem unehelichen Kind. Frau Maier kannte auch Riegers Herkunftsort Kühbach, nur ihren Namen nicht.<br>
Sie ist dann auf dem Weg nach Laag in Hinterkaifeck vorbeigefahren und hat "im Wohnhaus bezw. im Hofraum" einen heftigen Streit gehört. Aus Neugierde ist sie näher gegangen und hat gelauscht. Ein unbekannter Mann habe geschrieen "jetzt soll ich Dir die 6 000 RM wieder geben für das, weil ich Dich für die Lumperei ausgeholfen habe und ich die Vaterschaft angenommen habe, sonst wärest ja wieder eingesperrt worden und die Alimente möchtest auch noch verlangen, wenn ich das bezahlen muß, dann bringe ich Euch alle um". Der Streit, den Frau Maier belauschte, soll eine Dreiviertelstunde angedauert haben. Nachdem der Mann fort gewesen war will Frau Maier zu Viktoria gegangen sein und gefragt haben, was denn los gewesen sei. Viktoria habe den Mann als Schlittenbauer vorgestellt und dass dieser sehr gefährlich sei. Auch der Gruber soll dabei gewesen sein und die Magd mit einem unehelichen Kind. Frau Maier kannte auch Riegers Herkunftsort Kühbach, nur ihren Namen nicht.<br>
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5. [[Personen: Rieger Kreszenz|Kreszenz Schmid, geb. Rieger]] als Mitzeugin des angeblichen Streits - diese bestreitet nicht nur den Streit sondern auch, dass sie Schlittenbauer je gesprochen oder im Hof gesehen hat
5. [[Personen: Rieger Kreszenz|Kreszenz Schmid, geb. Rieger]] als Mitzeugin des angeblichen Streits - diese bestreitet nicht nur den Streit sondern auch, dass sie Schlittenbauer je gesprochen oder im Hof gesehen hat


6. [[Personen: Schlittenbauer Anna Maria geb. Felber|Frau Schlittenbauer sen.]] verwarnte Kreszenz Schmid, dass ihr eigener Sohn auf Hinterkaifeck alle erschlagen wollte - Kreszenz Schmid kam erst 1920 nach Hinterkaifeck wohingegen Frau Schlittenbauer sen. bereits 1918 verstarb
6. [[Personen: Schlittenbauer Anna Maria geb. Felber|Frau Schlittenbauer sen.]] verwarnte Kreszenz Schmid, dass ihr eigener Sohn auf Hinterkaifeck alle erschlagen wollte - Kreszenz Schmid kam erst 1920 nach Hinterkaifeck wohingegen Frau Schlittenbauer sen. bereits 1918 verstarb. Möglicherweise meinte Frau Maier gar nicht die Mutter sondern die Schwiegermutter von Lorenz Schlittenbauer, die tatsächlich erst 1933 verstarb. Nach einer Verbindung zu ihr wurde aufgrund dieses Recherchefehlers der Maiers gar nicht gesucht.


7. Viktoria und Gruber informierten eine Fremde ausführlich über Streitereien wegen Unterhalts eines unehelichen Kindes - passt zu keiner der Beschreibungen der Hinterkaifecker, die als leutscheu bekannt waren und wahrscheinlich keiner fremden Lauscherin noch ihr Vertrauen geschenkt hätten
7. Viktoria und Gruber informierten eine Fremde ausführlich über Streitereien wegen Unterhalts eines unehelichen Kindes - passt zu keiner der Beschreibungen der Hinterkaifecker, die als leutscheu bekannt waren und wahrscheinlich keiner fremden Lauscherin noch ihr Vertrauen geschenkt hätten


8. Rosa Maier 1921 auf Hauskauf - die Frau Maier war angeblich alleine auf Hauskauf, nachdem sie ihr Haus in Ingolstadt verkauft hatten; was nicht so ganz passt ist, dass es ein arger Zufall gewesen wäre, dass sie aus Ingolstadt schnurstracks in der Hinterkaifecker Gegend landete und dorthin tatsächlich 10 Jahre später zog und den Mord aufklären wollte. 1931 jedenfalls war ihr Gatte arbeitslos und beide wohnten in einer Notunterkunft. Von einem verkauften Haus 10 Jahre zuvor oder gar einem neu erstandenen Haus ist nichts zu sehen.
8. Rosa Maier 1921 auf Hauskauf - die Frau Maier war angeblich alleine auf Hauskauf, nachdem sie ihr Haus in Ingolstadt verkauft hatten; was nicht so ganz passt ist, dass es ein arger Zufall gewesen wäre, dass sie aus Ingolstadt schnurstracks in der Hinterkaifecker Gegend landete und dorthin tatsächlich 10 Jahre später zog und den Mord aufklären wollte. 1931 jedenfalls war ihr Gatte arbeitslos und beide wohnten in einer Notunterkunft. Von einem verkauften Haus 10 Jahre zuvor oder gar einem neu erstandenen Haus ist nichts zu sehen.
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