Berichte: 1925-03-11 Schutzmannschaft Deiningen Aktennotiz Schmaderer
Aktennotiz zu Schmaderer
Quelle
Staatsarchiv Augsburg
Detailinformationen
Datum
11.03.1925
Ort
Deiningen
Autor/Funktion
Ederer, Oberwachtmeister, Schutzmannschaft Deiningen
Inhalt
Aktennotiz über Schmaderer Am 11. März 1925
I. Die Gendarmerie in Deiningen berichtet unterm 6.III.25 folgendes:
Als sicherer Beweis, ob Schmaderer an den Mordtagen auf der Baustelle gearbeitet hat, kommt hier einzig und allein die Lohnliste in Frage. Aus der Lohnliste vom 30.März 22 mit 12.April 22 konnte festgestellt werden, daß Schmaderer am 30.III.22 zusammen 2 1/2 Stunden, am 31.III.22 nicht und am 1.IV.22 zusammen 5 Stunden gearbeitet hat.
Warum dieser am 31.III.33 nicht gearbeitet hat, konnte nicht festgestellt werden. Dagegen steht auf Grund der Lohnlisten, daß die übrigen Arbeiter an diesem Tage durchschnittlich 9 Stunden gearbeitet haben. Es kann sich somit auch um einen Tag an welchem wegen sehr schlechten Wetters nicht gearbeitet wurde, nicht handeln.
Der erste April war ein Samstag, an solchen Tagen durchschnittlich nur 5 Stunden und zwar von vorm. 6 Uhr bis 11 Uhr gearbeitet wurde.
II. Nach diesen Feststellungen kann erstens eine Beteiligung des Schmaderer beim Raubmord an Otto Hagenmüller in Kaufbeuren nicht in Frage kommen. Hagenmüller ist am 29.Juni 23 abends nach 7 Uhr ermordet worden.
III. Bei dem Raubmord in Hinterkaifeck der zweifellos in den Abendstunden des 31.März 22 verübt wurde, erscheint ebenfalls eine Beteiligung des Schmaderer nicht möglich. Wenn Schmaderer am Samstag, den 1. April 22 von 6 – 11 Uhr vorm. Bei der Isarregulierung zwischen Puppling und Aumühle gearbeitet hat, erscheint eine Beteiligung am Raubmord vollständig ausgeschlossen. Da der Mord erst nach dem Abendessen, wahrscheinlich erst nach 9 Uhr Abends verübt wurde, wären ihm nur etwa 10 Stunden zu der Reise von Hinterkaifeck bis Puppling zur Verfügung gestanden. Verfügung: I. Wurden die Erhebungen an die Staatsanwaltschaft Neuburg a.D. zur Kenntnis abgegeben; |
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