Axtmordserie in den USA um 1900
Was
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es eine Mordserie in den USA -der bekannteste Mord ist zweifelsohne der in Villisca- die einander ziemlich ähnelten und den Verdacht nahe legen von ein und derselben Person begangen worden zu sein.
Die Mordserie begann 1898 in Brookfield, Massachusetts mit der Ermordung der Familie Francis D. Newton, die in ihrem eigenen Haus mit einer Axt erschlagen wurden.
Bei dieser Tat gab es einen Verdächtigen, denn am Tatort fehlte der Landarbeiter Paul Mueller. Er wurde zuletzt in der Mordnacht gesehen, als er zum nächsten Zug ging. Die Polizei von Worcester arbeitete über ein Jahr lang mit der Staatspolizei zusammen, um ihn zu verhaften, man konnte ihn aber nicht finden. Zuletzt wurde er gesehen, wie er in Richtung der Boston & Albany Eisenbahn ging, wo er einen Zug nahm, der um 1 Uhr morgens abfuhr. Seitdem wurde keine Spur von ihm gefunden.
Das Autorenduo Bill James und Rachel McCarthy James, die das Buch „The Man from the Train“ schrieben, haben die Axtmorde in den USA aufgegriffen und ordnen alle Taten (die sind alle ungelöst) diesem Paul Mueller zu, darüber hinaus spannen sie sogar aufgrund der Gemeinsamkeiten und Muellers deutscher Wurzeln den Bogen zu Hinterkaifeck.
Gemeinsamkeiten
Nicht nur untereinander ähneln sich die Taten aus den Vereinigten Staaten, tatsächlich haben diese auch Gemeinsamkeiten zur Tat in Hinterkaifeck.
Tatwaffe | Tatwaffe verblieb am Tatort | Haus verschlossen | |||||
Opfer abgedeckt | Nähe zur Eisenbahn | fehlendes/unklares Motiv |
Übersicht
07.01.1898 Brookfield/ Massachusetts
Opfer: Familie Newton, Francis D. Newton (47), Sarah A. Newton (41) und Elsie A. Newton (10)
Lage: ca. 400 m vom nächsten Nachbarn entfernt
Tat: Francis Newton, ein wohlhabender, wenn auch nicht reicher Farmer, war vorsichtig mit seinem Besitz, aber nicht geizig, und verstand es zu wirtschaften, umso ungewöhnlicher war es, als die Nachbarn das Gebrüll der Kühe nun schon den zweiten Tag hörten. Elmer Newcomb, der direkte Nachbar wohnte ca. 400 m entfernt, ging zusammen mit zwei weiteren Nachbarn zur Newton Farm, um die Kühe zu versorgen. Sie nahmen an, dass die Familie über das Wochenende weggefahren war, ohne es ihnen mitzuteilen, wunderte sich aber warum er in diesem Fall nicht jemanden gebeten hatte, auf das Vieh aufzupassen.
Nachdem sie dies taten und das Grundstück verlassen hatten, unterhielten sich die Farmer ein wenig über das Geschehene und waren sie sich einig, dass es merkwürdig war, "dass die Newtons gingen, ohne Vorkehrungen für die Verpflegung des Viehs zu treffen. Einer der drei Nachbarn drängte auf eine weitere Nachschau und dafür zog man drei weitere Nachbarn hinzu.
Gegen 22 Uhr erreichten die Männer das Haus. Die Vorder- und Hintertür waren verschlossen und die Vorhänge fest zugezogen. Niemand antwortete auf ihr Klopfen, Rufen und Treten an die Tür, nur der Hund im Inneren des Hauses bellte. Die Männer schlurften unbehaglich auf der umlaufenden Veranda herum, und fanden dann einen Weg durch ein unverschlossenes Fenster mit einer zerbrochenen Scheibe, das in die Stube führte. Das Haus war verwüstet - überall Kleidung, herausgezogene Schubladen, verstreute Papiere. In Elsie und Sarahs Zimmer im ersten Stock fanden sie Mutter und Tochter in blutgetränkten Betten, die Decken über ihre Köpfe gestapelt. Francis Newton lag in seinem Bett, den Kopf bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert. Sein Körper lag in seinem Nachthemd, die Decken waren so aufgestapelt, dass sie seinen Körper und sein Gesicht dicht bedeckten. Er wurde viermal in die linke Schläfe geschlagen, wobei der Stahl jedes Mal in sein Gehirn eindrang, und einmal in die Wange. Die Wand hinter ihm und die Lampe auf seinem Nachttisch waren mit getrocknetem Blut beschmiert. Es gab keine Anzeichen eines Kampfes, was darauf hindeutet, dass Newton schlief, als er angegriffen wurde. Seine Schubladen waren durchwühlt, ebenso seine Brieftasche, "deren Innenfutter von den nervösen Fingern des Mannes herausgerissen worden war, der es so eilig hatte, sich des Inhalts zu bemächtigen", wie der Boston Globe bemerkte.
Tatwaffe: Axt, diese wurde am Tatort neben dem Bett gefunden
Motiv: Die Polizei nahm zunächst an, dass das Motiv für den Mord ein Raubüberfall war, wahrscheinlich handelte es sich aber nicht um einen Raubüberfall, obwohl der Mörder ein paar Dollar an sich genommen hatte. Newton bewahrte keine großen Geldbeträge bei sich auf und hatte in letzter Zeit auch kein Geld von der Bank abgehoben. Newtons goldene Uhr war noch an der Kette, in seiner Weste, die ordentlich über einen Stuhl in seinem Schlafzimmer hing.
08.06.1911 Ardenwald, Oregon
Opfer: Familie Hill , William Hill (32), Ruth Hill (33), Philip Rintoul (8) und Dorothy Rintoul (4) (Ruths Kinder aus der 1. Ehe)
Lage: innerhalb einer Nachbarschaft
Tat: Gegen 8:00 Uhr morgens am 9. Juni klopfte eine Nachbarin der Hills, an die Haustür, nachdem ihr Mann bemerkt hatte, dass William das Haus nicht wie sonst jeden Morgen verlassen hatte, um mit der Straßenbahn zu seiner Arbeitsstelle bei der Portland Natural Gas Company zu fahren. Als sie keine Antwort erhielt, spähte Mrs. Matthews durch das vordere Fenster des Hauses und sah die blutverschmierte Leiche der vierjährigen Dorothy auf dem Boden liegen. Der County Sheriff traf kurz nachdem das Verbrechen gemeldet wurde ein. Man schätzte, dass sich die Morde gegen 00:45 Uhr ereigneten, basierend auf einer kaputten Uhr im Haus, die zu dieser Zeit stehen geblieben war, sowie der Aussage eines Nachbarn, dass seine Hunde, um diese Zeit laut zu bellen begonnen hatten. Die Leichen von Ruth und William wurden umschlungen im Bett entdeckt, wobei die von Ruth unter der ihres Mannes lag. (nach anderen Quellen lag Ruths Körper mit dem Gesicht nach oben auf dem ihres Mannes).
Es wurde festgestellt, dass, nachdem William zu Tode geprügelt worden war und Ruth dann zweimal mit der Axt in den Kopf geschlagen wurde. Nachdem beide Eltern verstorben waren, wurde der achtjährige Philip getötet, Dorothy starb als letzte.
Ein Gerichtsmediziner, der die Leichen der Opfer untersuchte, stellte fest, dass Williams Verletzungen dazu geführt hatten, dass sein Kopf "auf der rechten Seite völlig zerhackt war; besonders auf der rechten Seite oberhalb des Auges, was sein ganzes Gesicht deformierte" Ruth erlitt ebenfalls einen schweren Schädelbruch, der sich von oberhalb ihres rechten Auges über ihr ganzes Gesicht erstreckte, sowie einen weiteren Bruch, der ihr die Zähne und den Unterkiefer brach. Dorothy hatte mehrere Schädelfrakturen an Vorder- und Hinterkopf durch eine Axtklinge erlitten, während Philips Kopfwunden anscheinend mit dem Stiel der Axt zugefügt wurden. Die Untersuchung von Ruths Körper ergab, dass sie wahrscheinlich nach dem Tod vergewaltigt worden war, während Dorothy vor ihrer Ermordung sexuell missbraucht worden war, während Dorothy vor ihrer Ermordung sexuell missbraucht worden war.
Tatwaffe: Die blutverschmierte Axt, die bei den Morden benutzt wurde, wurde im Haus der Hills zurückgelassen und an das Fußende von Dorothys Bett gelehnt. Die Behörden stellten fest, dass die Axt nicht den Hills gehörte, sondern von der Veranda von Joseph Delk gestohlen worden war, der etwa 1,2 km nördlich der Hills wohnte.
Motiv: Obwohl einige Schmuckstücke in der Hill-Residenz fehlten, wurden andere Wertsachen und Geld zurückgelassen, was Sheriff Mass dazu veranlasste, Raub als Motiv für das Verbrechen auszuschließen. und ein sexuelles Motiv anzunehmen.
10.07.1911 Rainier, Washington
Opfer: Archie Coble (26) und Gattin Nettie Mae Coble (17)
Lage: Rainier begann in den 1870er Jahren als Bahnhof, wurde 1890 erstmals besiedelt und hatte 1911 nur etwas mehr als 100 Einwohner um den Bahnhof herum.
Tat: Das junge Paar, wurde von besorgten Nachbarn, die durch eine unverschlossene Tür eintraten am 11.07.1911 tot mit zertrümmerten und abgedeckten Schädeln in ihren Betten aufgefunden. Aus dem Haus wurde nichts entwendet. Der Washington Standard schrieb am 14.07.1911: Archie Coble und seine Frau, im Alter von 25 bzw. 16 Jahren, wurden in Rainier irgendwann am Montagabend oder am frühen Dienstagmorgen kaltblütig ermordet. Zumindest die Leichen wurden erst am Abend dieses Tages gefunden, als einige Nachbarn, die weder Herrn noch Frau Coble tagsüber gesehen hatten, anriefen, um die Ursache zu erfahren, und die schreckliche Tragödie entdeckten. Die mörderische Tat war mit einer Axt verübt worden, beide Schädel waren im Schlaf in zwei Teile gespalten worden, wahrscheinlich ohne dass einer der beiden erwacht war, um die schreckliche Tat zu bemerken. Da keine Wertsachen entwendet wurden, kann es sich nicht um Raub gehandelt haben, und da das junge Paar allgemein geliebt und hoch angesehen war, kann das vermutete Motiv nur Eifersucht sein, da alle anderen Anreize für die schreckliche Tat gänzlich fehlen, und es wird erwartet, dass ein Hinweis in dieser Richtung entdeckt werden wird.
Tatwaffe: Unter dem Bett wurde eine blutige Axt mit zwei Schlagseiten gefunden
Motiv: Unklar, zumal Cobles Uhr und Wertsachen unangetastet waren und aus dem Haus war nichts entwendet worden.
17.09.1911 Colorado Springs, Colorado
Opfer: Die Familie Wayne bestehend aus Vater Francis Henry (24), Mutter Blanche Vera (23) und dem Töchterchen Lula May (2 ½). Und die Familie Burnham Mutter May Alice (25) und den Kindern Nellie Emma (6) und John J. (*1909). (Der Vater Arthur J. Burnham, war in der Tatnacht nicht zu Hause)
Lage: innerhalb einer Nachbarschaft
Tat: 'Das Verbrechen, das in der Nacht zum Sonntag, den 17.09. begangen wurde, wurde am 20.09.1911 gegen 14.00 Uhr entdeckt. Mrs. Nettie Ruth, eine Schwester von Mrs. Burnham, und Miss Anna Merritt, die Freundin von Mrs Burnham, waren die ersten, die die Leichen im Haus der Burnhams fanden. Ein Geruch von verwesendem Fleisch empfing sie, als sie die Hintertür von Burnhams Haus mit einem Schlüssel öffneten, der im Haus von Miss Merritt, einen halben Block entfernt, geholt worden war. Auf einem Tisch in dem kleinen hinteren Raum, der gleichzeitig als Küche, Esszimmer und Schlafzimmer diente, lagen die Reste des Abendessens vom Sonntag, "genauso", erklärte Mrs. Ruth gestern Abend, "wie damals, als ich das Haus meiner Schwester am Sonntagabend um viertel nach neun verließ."Geruch von verwesendem Fleisch empfing sie, als sie die Hintertür von Burnhams Haus mit einem Schlüssel öffneten, der im Haus von Miss Merritt, einen halben Block entfernt, geholt worden war. Das Bett im hinteren Zimmer schien unbenutzt. Die Frauen stießen die Tür zum vorderen Schlafzimmer auf, halb in der Erwartung, Anzeichen einer Tragödie zu sehen, aber kaum ahnend, welch schockierender Anblick sich ihnen bot. Drüben auf dem Bett schien ein Haufen Bettzeug zu liegen, aber Mrs. Ruth erklärte, dass sie die toten Gestalten darauf nicht sofort gesehen hatte. Sie sah zuerst die großen Blutflecken an der Wand und dann den Körper ihrer kleinen Nichte, der mit zerschmettertem Schädel auf der Bettkante lag. Die Frauen schauten nicht weiter, beide rannten schreiend aus dem Haus. Zwei Männer, die an dem Haus vorbeikamen, gingen hinein, während die Frauen warteten. - Einen Augenblick später stürmten auch die hinaus und die Geschichte des Dreifachmordes verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Der Gerichtsmediziner, die Polizei und das Büro des Sheriffs wurden telefonisch benachrichtigt und die Beamten eilten zum Tatort. Fast unmittelbar nach der Ankunft des Gerichtsmediziners Jackson am Tatort bemerkten die Nachbarn, dass seit letztem Sonntag niemand mehr die Waynes- gesehen hatte, deren Haus lag nur wenige Schritte von der Hintertür der Burnhams entfernt. Die Ermittler verschafften sich gewaltsam Zutritt zu dem Haus, nachdem niemand öffnete, und fanden Wayne, seine Frau und sein Baby tot in einem (dem gleichen) Bett liegend. Ihre Schädel waren, wie im Haus nebenan, mit einem schweren Instrument eingeschlagen worden.
Tatwaffe: Eine blutverschmierte Axt wurde an Waynes Hintertür gefunden. Sie war von Mrs. J.R. Evans, einer Nachbarin, vor ein paar Tagen von Wayne geliehen worden, um Holz zu hacken.
Motiv: Raub konnte ausgeschlossen werden, denn im Haus der Burnhams lag eine goldene Uhr auf einer Kommode. Mrs. Wayne trug ihren Schmuck (alte Armketten), und in beiden Häusern war nichts durchwühlt oder durchsucht worden.
30.09.1911 Monmouth, Illinois
Opfer:William Dawson (57), seine Frau Charity (52) und ihre Tochter Georgia (13)
Tat: Dawson war der Hausmeister der First Presbyterian Church, und als er das Gebäude nicht zum Gottesdienst öffnete, gingen vier Männer zu seinem Haus wo die Vordertüre versperrt war und die Vorhänge zugezogen waren. Über die unverschlossene Hintertüre gelangten die Männer ins Haus und fanden die Leichen mit eingeschlagenen Schädeln in ihren Betten. Die Umstände zeigten, dass die drei Opfer alle in ihren Betten zu Tode geprügelt worden waren, wobei der Mörder ein stumpfes Instrument benutzte, mit dem er ihre Gesichter und Köpfe buchstäblich zu Brei schlug. Der Vater und die Mutter wurden offensichtlich zuerst getötet und das kleine Mädchen danach, da der Körper des letzteren unten in der Mitte des Bettes gefunden wurde, als ob sie geweckt und verängstigt worden war, sich ins Bett gekauert und das Laken über ihren Kopf gezogen hatte, wobei die Decke in ihr Gesicht geschlagen worden war. Nach der Ermordung der Mutter und des Vaters faltete der Mörder die Hände seiner Opfer sorgfältig über deren Körper und zog ihnen dann die Bettdecke über das Gesicht.
Tatwaffe: 45 cm langes Gasrohr, daß im Hinterhof gefunden wurde
Motiv: Es wurde festgestellt, dass Raub kein Motiv war, da Bargeld und Schmuck in der Nähe der Leichen gefunden wurden.
30.09.1911 15.10. 1911 Ellsworth, Kansas
Opfer: Familie Showman, William H. Showman (31), dessen Frau Pauline (27), und deren Kinder
Lester (7), Fern (4) und Fenton (2)
Lage: am Stadtrand von Ellsworth und etwa 300 - 400 Meter vom nächsten Nachbarhaus entfernt.
Tat: Am Morgen des 16. Oktober 1911. rief Mrs. Snook eine Nachbarin, die Familie von Will Showman, an. Als sie keine Antwort erhielt, beendete sie ihre Hausarbeit und ging zum Haus. Die Haustür des Showmans war nicht abgeschlossen und sie trat ein als niemand auf ihr Klopfen reagierte. Im Schlafzimmer lagen alle fünf Mitglieder der Familie - ihre Köpfe waren mit einer Axt eingeschlagen. Showman, 31, seine Frau und sein Sohn Fenton, 2, lagen zusammen in einem Bett. Neben ihnen in einem anderen Bett lagen Lester und Fern Showman. Die Gesichter waren bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Der Raum, in dem die Leichen gefunden wurden, sah aus wie ein Schlachthaus. Es war Blut an den Wänden, der Decke, dem Boden, den Betten und jedem anderen Gegenstand im Raum. In diesem Raum lag auch die blutige Axt, die die Mörder benutzt hatten und die er auf seiner Flucht zurückgelassen hatte. Mrs. Snook sagte, der Hund, der des Showmans gehörte, sei gestern mehrmals zu ihrem Haus gekommen und jedes Mal habe sie ihn nach Hause gefahren. "Als ich ins Haus ging", sagte Mrs. Snook, "war der Hund im Zimmer und lag auf dem Boden. Ich weiß nicht, wie er reingekommen ist. Die Türen waren verschlossen." Die Behörden glauben, dass der Mörder dem Tier gut bekannt war und dass der Mörder gestern zum Showman-Haus zurückgekehrt sein muss, nachdem der Hund das Snook-Haus besucht hatte. Der Mörder sperrte das Tier dann im Haus ein. Dem Zustand der Leichen nach zu urteilen, wurde das Verbrechen am Sonntagabend begangen.
Tatwaffe: Axt, die am Tatort gefunden wurde (der Mörder hatte sich die Hände gewaschen und die Axt in einem Eimer Wasser im Haus abgewaschen)
Motiv: Raub als Motiv für das Verbrechen wurde ausgeschlossen
05.06.1912 Paola, Kansas
Opfer: Rollin David Hudson (21) und dessen Ehefrau Anna (21)
Lage: innerhalb einer Nachbarschaft
Tat: Das Ehepaar ist erst im April 1912 in Paola zugezogen. Seit seiner Ankunft in Paola bis zum 30. Mai arbeitete Hudson auf der M.K.& T.-Strecke (Missouri-Kansas-Texas Railroad), dann wurde er von Sherman Stump, Abschnittsleiter bei der Frisco (St. Louis–San Francisco Railway) engagiert. Er sollte am Donnerstagmorgen (06.06.) mit der Arbeit beginnen, tauchte aber nicht auf, und diese Tatsache, zusammen mit dem Verdacht der Nachbarn, keinen der beiden mehr gesehen zu haben führte zur Entdeckung des Mordes. Am 6. Juni, als Mr. Hudson sich nicht zur Arbeit meldete, ging dessen Vorarbeiter gegen 16:00 Uhr zu seinem Haus. Als er zum Wohnhaus kam, fand er Mrs. Stump und Mrs. Pryor im Hof. Die Damen wollten sich nach dem Wohlergehen ihrer Nachbarn erkundigen, da sie den ganzen Tag nichts am Haus bemerkt hatten. Sie klopften an die Tür, doch es kam keine Antwort. Zur gleichen Zeit kam zufällig der Sheriff am Haus vorbei. Die Damen erzählten diesem die Geschichte. Der Sheriff und der Vorarbeiter betraten das Haus und fanden das Paar auf dem Bett im ersten Zimmer des Hauses liegend. Blutverschmierte Laken bedeckten ihre Köpfe. Als die Laken zurückgezogen wurden, sahen die beiden Männer die zerschlagenen Köpfe des Paares. Der Mörder bedeckte die Köpfe, mit der Decke damit das Blut nicht auf seine Kleidung spritzte. Das Blut auf dem Bett beschränkte sich auf den Bereich des Kissens, durchtränkte die Matratze und tropfte auf den Boden. Es schien, dass Mr. Hudson sofort tot war. Mrs. Hudson hatte mehrere Löcher im Gesicht, weswegen die Ermittler einen Kampf vermuteten.
Tatwaffe: Die Tatwaffe wurde nicht direkt am Tatort gefunden und eine Durchsuchung eines leeren Grundstücks ergab nichts, jedoch wurde eine Kohlenhacke mit einem abgebrochenen Griff entdeckt, die schließlich als wahrscheinliche Mordwaffe identifiziert wurde.
Motiv: Raub als Motiv für das Verbrechen wurde ausgeschlossen, da nichts durchwühlt wurde, und sich der Schmuck von Anna Hudson noch im Haus befand
09.06.1912 Villisca, Iowa
Opfer: das Ehepaar Josiah (43) und Sarah Moore (39), deren vier Kinder Herman (11), Mary (10), Arthur (7) und Paul (5), und die Schwestern Lena (12) und Ina (8) Stillinger (Übernachtungsgäste)
Lage: innerhalb einer Nachbarschaft
Tat: Die Ermittler gingen davon aus, dass die Opfer im Schlaf überrascht wurden, nachdem sich der oder die Täter zuvor auf dem Dachboden des Hauses versteckt hielten. Lena Stillinger war das einzige Opfer das Abwehrspuren aufwies, auch fehlte ihre Unterwäsche und ihr Nachthemd war hochgeschoben, weshalb ein sexueller Missbrauch bei ihr nicht ausgeschlossen werden konnte. Nach der Tat wurden alle Opfer, Fenster und Spiegel mit Kleidung oder Bettwäsche verdeckt. Der Täter schlug zuerst im Schlafzimmer von Josiah und Sarah zu, wobei sich die Verletzungen von Josiah von denen der anderen unterschieden. So war Josiah das einzige Opfer, dass mit der Schneide der Axt ermordet wurde, während der Mörder bei den anderen nur die Schlagplatte der Axt benutze. Darüber hinaus hatte Josiah die meisten Schläge abbekommen, so dass sein Gesicht komplett aufgeschnitten war. Die Ermittler nahmen an, dass der Täter anschließend die vier Kinder der Moores, Herman, Mary, Arthur und Paul, im Kinderzimmer ermordete. Im Anschluss wurden die Geschwister Lena und Ina Stillinger im Erdgeschoss ermordet, wobei Lena mit aller Wahrscheinlichkeit die einzige war, die nicht im Schlaf ermordet wurde, da sie Abwehrspuren an den Armen hatte und nicht im Bett lag. Da Lenas Nachthemd hochgeschoben war und ihre Unterwäsche fehlte, wurde angenommen, sie könnte vom Täter sexuell missbraucht worden sein. Alle Gesichter der Opfer waren mit Bettwäsche bedeckt, nachdem sie getötet wurden. Am nächsten Tag, dem 10. Juni, um 7 Uhr morgens, machte sich die Nachbarin der Moores, Sorgen, nachdem sie bemerkt hatte, dass die Familie nicht herausgekommen war, um ihre morgendlichen Aufgaben zu erledigen. Peckham klopfte an die Tür der Moores. Als niemand antwortete, versuchte sie die Tür zu öffnen und stellte fest, dass sie verschlossen war und rief daraufhin, Josiahs Bruder, an der mit einem Zweitschlüssel das Haus betrat und die Tat entdeckte. Siehe auch Villisca Morde in der Wikipedia
Tatwaffe Die Tatwaffe, eine Axt, die Josiah Moore gehörte, wurde im Gästezimmer gefunden. Die Axt wurde vom Täter gründlich gereinigt.
Motiv unklar, ein Raub wurde aber ausgeschlossen
Gemeinsamkeiten und Parallelen zu Hinterkaifeck
Auch wenn die Taten in keinem direkten Bezug zu Hinterkaifeck stehen, so deutet der Modus Operandi doch darauf hin, daß die Durchführung einer solchen Tat in den meisten Fällen starke Ähnlichkeiten beinhaltet.
Anzahl der Opfer | Auch in diesen Fällen wurde die gesamte Familie inklusive der Kinder ermordet |
Tatwaffe |
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Tatort | In Monmouth, Ellsworth und Paola war die (hintere)Türe nur zu, aber nicht verschlossen, zudem waren an den Tatorten meist die Vorhänge zugezogen |
Nachtthandlungen | In fast allen Fällen hat der Täter seine Opfer abgedeckt. Bei einigen Morden wurde vom Täter versucht sauber zu machen, belegt ist das für Colorado Springs, Ellsworth, Villisca und Rainier |
Motiv | Bei nahezu jeder Tat konnte aufgrund der zurückgelassenen Wertgegenstände ein reiner Raubmord ausgeschlossen werden. |
Lage der Tatorte | auch bei den „außerhalb“ gelegen Häusern wurde ein Schlagwerkzeug zum Töten verwendet |
Der Tatverdächtige Paul Mueller
Der bei den Newton Morden in Brookfield verdächtige Paul Mueller soll ursprünglich aus Deutschland stammen. Im Zuge der Fahndung nach ihm veröffentlichte unter anderem der Boston Globe neben seiner Beschreibung auch die Informationen, die er anderen gegenüber gemacht haben soll.
So beschrieb ihn der Schwager von Newton, als tüchtigen und sympathischen Arbeiter, der manchmal aber auch launisch war. Der Boston Globe berichtete am 13. Januar, dass Mueller "nicht dafür bekannt war, sich zu betrinken, obwohl er gelegentlich ein Glas Schnaps oder Bier trank“.
Müller wurde als „auffallend anders“, fast schon abstoßend beschrieben, er soll eine billige Arbeitskraft gewesen sein, weil er „nicht ganz richtig aussah und klang“. Er war sehr klein und stämmig (165-167 cm groß und 70 kg schwer). hatte langes, fettiges, dunkles Haar, einen schlecht gestutzten Schnurrbart und gelegentlich einen Bart, Schuhgröße 6. Man schätzte sein Alter auf fünfunddreißig Jahre im Jahr 1898. Sein Englisch war erst kürzlich erlernt worden und manchmal schwer zu verstehen. Im Boston Globe vom 14. Januar heißt es ausdrücklich, er sei Deutscher, obwohl andere Quellen spekulierten, dass er Pole oder Bulgare gewesen sein könnte. Sein auffälligstes Merkmal waren seine kleinen, weit auseinander stehenden Zähne; später wurden zahlreiche Männer wegen ihrer kleinen, weit auseinander stehenden Zähne und ihres deutschen Akzents verhaftet. Er hatte eine Narbe von seinem Handgelenk bis zu seinem kleinen Finger und eine weitere über seinem rechten Auge, und er ging mit einem "Seemannsgang". Er war ein "erfahrener Landstreicher", der sich kleidete, als hätte er keinen Platz zum Schlafen, selbst wenn er einen hatte.
Im Frühsommer 1897 arbeitete Mueller in Point of Pines (Massachusetts), für Kost und Logis. Dort rette er eines der Pferde seines damaligen Arbeitgebers vor dem Einschläfern, indem er diesem das gebrochene Bein schiente. Seinem Arbeitgeber erzählte er, daß er dies bei der deutschen Armee gelernt habe.
Quellen
The Man from the Train
Wikipedia
Colorado Springs Gazette
newspapers.com
villisca.com
Miami County hisorical museum