I. Eintragen
II. Strafliste erholen
III. Vers.vorm.
IV. An die
Kriminalpolizeileitstelle München
Mit dem Ersuchen um Vornahme weiterer Ermittlungen.
Augsburg, den 22. Februar 1941
Der Oberstaatsanwalt
gez. Unterschrift
München, den 24. März 1941
1 K.
Der sechsfache Raubmord in Hinterkaifeck wurde am 31.3.1922 in den Abendstunden zwischen 8 und 11 (20 u. 23) Uhr ausgeführt. Die Tat ist bis heute nicht aufgeklärt. In den bisher angefallenen Verhandlungen wurde auf einen Amberger weder als Verdächtigen, noch als Zeugen Bezug genommen.
Für die in der Anzeige angeführten Amberger liegen mit Ausnahme für Heinrich Amberger, geb. 30.6.1900 zu Hettenshausen, keine Personalakten vor. Heinrich Amberger wurde am 7.9.192. vom Volksgericht München wegen eines Verbrechens des schweren Raub-versuchs zu einer Zuchthausstrafe von 4 Jahren, ab 3 Monate Untersuchungshaft, 10 Jahre Ehrverlust und Polizeiaufsicht verurteilt. Außerdem vom Strafgericht München wegen strafbaren Eigennutz und Einbruchs zu 5 Monaten Gefängnis und 10 Tagen Haft. Heinrich Amberger hat die Strafe (Zuchthaus) vom 22.9.21 bis 7.6.25 im Zuchthaus Kaisheim verbüßt. Er kann deshalb als Täter für den Mord in Hinterkaifeck nicht in Frage kommen, da er zur Tatzeit im Zuchthaus Kaisheim eingesessen ist. Außerdem soll Heinrich Amberger nach Angaben seines Bruders Jakob nicht mehr am Leben sein.
Amberger Johann, geb. 5.9.97 in Hettenshausen und Sebastian Amberger, geb. 1901 oder 1902 in Hettenshausen, sind im Jahre 1926 und 1927 nach Detroit in Kanada ausgewandert; ihre Anschriften und ihr Aufenthalt ist angeblich nicht bekannt.