Berichte: 1922-05-12 Renner Ferdinand, Staatsanwalt
Bericht des Staatsanwalts Renner an die Oberstaatsanwaltschaft
Quelle
Staatsarchiv München
Detailinformationen
Datum
12.05.1922
Ort
Autor/Funktion
Ferdinand Renner, Staatsanwalt
Inhalt
Bericht der Staatsanwaltschaft Neuburg a.D. Neuburg a.D., den 12. Mai 1922
Betreff: Sechsfacher Raubmord in Hinterkaifeck Die Scheußlichkeit der Tat ließ die Annahme, sie könne von einem Geisteskranken oder unter Beteiligung eines solchen verübt sein, aufkommen und lenkte den Verdacht auf den Bäcker Josef Bärtl von Geisenfeld und dem gleich ihm seinerzeit in der Heilanstalt Günzburg verwahrt gewesenen und daraus entsprungenen Konditor Alfons Philippe von Mörchingen, zumal beide wegen Raubes von anderen Behörden verfolgt werden, Bärtl auch schon andere Straftaten in der Schrobenhausener Gegend verübt hat und ein früherer Genosse von ihm Äußerungen von ihm berichtete, die auf den Plan eines Raubüberfalles bei Schrobenhausen hindeuten. Trotz erneuter öffentlicher Ausschreibung mit Abbildung konnte Bärtl indessen noch nicht wieder ergriffen werden, während Philippe nach neuerlicher Meldung sich als geisteskrank in der Heilanstalt Waldheim in Sachsen befinden soll. Hierüber sind weitere Erhebungen im Gange. Daneben liefen und laufen weitere Ermittlungen gegen eine ganze Reihe anderer Personen, deren Alibi z. Teil inzwischen schon nachgewiesen ist und im übrigen nachgeprüft wird. gez. Renner
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