Aussagen: 1951-12-11 Dersch Xaver: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. März 2011, 17:25 Uhr
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Ich habe dieses nur den Gerüchten entnommen, die über die Sache Hinterkaifeck damals in Umlauf waren und heute wieder, nach Veröffentlichung der Artikelserie wieder im Umlauf sind. Irgendwelche amtlichen Unterlagen, daß Karl Gabriel bereits 1914 in Nordfrankreich gefallen ist, sind mir während meiner Tätigkeit als Gemeindeschreiber nicht in die Hände gefallen. Ich sehe heute ein, daß es nicht anhängig ist, einen Verstorbenen einer derart schweren Straftat zu Unrecht zu beschuldigen. Bei Abfassung meines Berichts an den Donaukurier warich mir jedoch der Tragweite dieser Handlung nicht bewußt. Ich sehe heute ein, daß ich leichtfertig gehandelt habe. | Ich habe dieses nur den Gerüchten entnommen, die über die Sache Hinterkaifeck damals in Umlauf waren und heute wieder, nach Veröffentlichung der Artikelserie wieder im Umlauf sind. Irgendwelche amtlichen Unterlagen, daß Karl Gabriel bereits 1914 in Nordfrankreich gefallen ist, sind mir während meiner Tätigkeit als Gemeindeschreiber nicht in die Hände gefallen. Ich sehe heute ein, daß es nicht anhängig ist, einen Verstorbenen einer derart schweren Straftat zu Unrecht zu beschuldigen. Bei Abfassung meines Berichts an den Donaukurier warich mir jedoch der Tragweite dieser Handlung nicht bewußt. Ich sehe heute ein, daß ich leichtfertig gehandelt habe. | ||
Bezüglich der Sache mit Hauptmann(Oberst) Hueber aus München glaube ich, daß es so war, daß der Landwirt Sigl (Hauerbauer) von Gröbern oder der Landwirt Schlittenbauer (Pichelweber) in Wolfshof mir gesagt haben, Hueber habe bei einer Treibjagd ihnen erzählt, er (Huebner) sei von Hinterkaifecker (Karl Gabriel) aus der russischen Kriegsgefangenschaft vorzeitig entlassen worden. Hueber habe weiter gesagt, Gabriel sei jetzt Sonderkommissar in Rußland und habe sich selbst als Mörder von Hinterkaifeck bezeichnet. Hueber soll weiter gesagt haben, Gabriel habe ihm einen Brief an den Staatsanwalt München mitgegeben. Wenn ich mich nicht täusche, hat mir Schlittenbauer oder Siegl dieses im Anschluß an eine Treibjagd im November 1944 erzählt. Ich war damals auf Urlaub daheim und gign nach Diepoltshofen hamstern. Dabei bin ich in der Gastwirtschaft Edelmann eingekehrt, wo auch die Jagdgesellschaft als Gäste war. Hueber, der mir persönlich bekannt war, war schon wieder fort. Schlittenbauer oder Sigl haben mir damals gesagt, daß gerade vorher Hauptmann Hueber die oben erwähnte Sache erzählt habe. Mit Sicherheit kann ich allerdings behaupten, ob mir Schlittenbauer oder Sigl seinerzeit dieses gesagt hat oder ob ich es von einer anderen Seite her habe. Irgendwann, irgendwo und von irgendwem muß ich aber erfahren haben, daß Hauptmann Hueber von Karl Gabriel in dessen Eigenschaft als Sonderkommissar aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden sein soll, wobei sich Gabriel als Mörder von Hinterkaifeck bezeichnet haben soll. Wenn Herr Hueber heute das Gegenteil behauptet, so muß ich angelogen worden sein. Mit Herrn Hueber habe ich über diese Sache nie gesprochen. Ich habe ihn schon seit Kriegsbeginn 1939, wahrscheinlich aber schon seit 1938, nicht mehr gesehen und gesprochen. Im Falle des Hauptmann Huebner habe ich wirklich im guten Glauben gehandelt, die Sache würde seine Richigkeit haben. Wenn Hueber heute erklärt, an der von mir vorgebrachten Sache sei kein wahres Wort, so muß ich einer falschen Information zum Opfer gefallen sein. Der Artikel im Donaukurier Nr. 140 vom 24.11.1951 ist mir neu. Ich habe diesen Artikel bisher nicht gelesen. In der Pfaffenhofner Ausgabe war er nicht abgedruckt. Bei dem in diesem Artikel angegebenen Zeugen, einem ehem. Gemeindeangestellten, der damals in Waidhofen Dienst versah, kann es sich nur um meine Person handeln. Zu diesem Artikel habe ich keinen schriftlichen Bericht abgegeben. Ich habe aber das, was der Artikel enthält, dem Reporter Häcker vom Donaukurier mündlich vorgebracht, Häcker hat aber den Artikel noch etwas ausgeschmückt. Im allgemeinen stimmt der Inhalt des Artikels aber mit meinen Angaben überein. Meine Angaben waren lediglich eine Wiederholung der Angaben, die mir entweder der Siegl oder Schlittenbauer im Jahre 1944 gemacht hatten. | Bezüglich der Sache mit Hauptmann(Oberst) Hueber aus München glaube ich, daß es so war, daß der Landwirt [[Personen: Sigl Jakob | Sigl]] | ||
(Hauerbauer) von Gröbern oder der Landwirt Schlittenbauer (Pichelweber) in Wolfshof mir gesagt haben, Hueber habe bei einer Treibjagd ihnen erzählt, er (Huebner) sei von Hinterkaifecker (Karl Gabriel) aus der russischen Kriegsgefangenschaft vorzeitig entlassen worden. Hueber habe weiter gesagt, Gabriel sei jetzt Sonderkommissar in Rußland und habe sich selbst als Mörder von Hinterkaifeck bezeichnet. Hueber soll weiter gesagt haben, Gabriel habe ihm einen Brief an den Staatsanwalt München mitgegeben. Wenn ich mich nicht täusche, hat mir Schlittenbauer oder Siegl dieses im Anschluß an eine Treibjagd im November 1944 erzählt. Ich war damals auf Urlaub daheim und gign nach Diepoltshofen hamstern. Dabei bin ich in der Gastwirtschaft Edelmann eingekehrt, wo auch die Jagdgesellschaft als Gäste war. Hueber, der mir persönlich bekannt war, war schon wieder fort. Schlittenbauer oder Sigl haben mir damals gesagt, daß gerade vorher Hauptmann Hueber die oben erwähnte Sache erzählt habe. Mit Sicherheit kann ich allerdings behaupten, ob mir Schlittenbauer oder Sigl seinerzeit dieses gesagt hat oder ob ich es von einer anderen Seite her habe. Irgendwann, irgendwo und von irgendwem muß ich aber erfahren haben, daß Hauptmann Hueber von Karl Gabriel in dessen Eigenschaft als Sonderkommissar aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden sein soll, wobei sich Gabriel als Mörder von Hinterkaifeck bezeichnet haben soll. Wenn Herr Hueber heute das Gegenteil behauptet, so muß ich angelogen worden sein. Mit Herrn Hueber habe ich über diese Sache nie gesprochen. Ich habe ihn schon seit Kriegsbeginn 1939, wahrscheinlich aber schon seit 1938, nicht mehr gesehen und gesprochen. Im Falle des Hauptmann Huebner habe ich wirklich im guten Glauben gehandelt, die Sache würde seine Richigkeit haben. Wenn Hueber heute erklärt, an der von mir vorgebrachten Sache sei kein wahres Wort, so muß ich einer falschen Information zum Opfer gefallen sein. Der Artikel im Donaukurier Nr. 140 vom 24.11.1951 ist mir neu. Ich habe diesen Artikel bisher nicht gelesen. In der Pfaffenhofner Ausgabe war er nicht abgedruckt. Bei dem in diesem Artikel angegebenen Zeugen, einem ehem. Gemeindeangestellten, der damals in Waidhofen Dienst versah, kann es sich nur um meine Person handeln. Zu diesem Artikel habe ich keinen schriftlichen Bericht abgegeben. Ich habe aber das, was der Artikel enthält, dem Reporter Häcker vom Donaukurier mündlich vorgebracht, Häcker hat aber den Artikel noch etwas ausgeschmückt. Im allgemeinen stimmt der Inhalt des Artikels aber mit meinen Angaben überein. Meine Angaben waren lediglich eine Wiederholung der Angaben, die mir entweder der Siegl oder Schlittenbauer im Jahre 1944 gemacht hatten. | |||
Ich habe in meinem schriftlichen Bericht an den Donaukurier auch erwähnt, Karl Gabriel habe nur zweimal nach Hause geschrieben. Woher ich dieses weiß, kann ich heute nicht mehr sagen. Wenn Gabriel 1914 schon in Frankreich gefallen ist, kann er später in Rußland nicht mehr geschrieben haben. Ich habe weiter erwähnt, ein Bekannter des Gabriels habe diesem die häuslichen Verhältnisse in Hinterkaifeck nach Rußland geschreiben. In dieser Sache kann ich nur angeben, daß der Landwirt Katzlmeier, mit dem Hausnamen zum Steierl in Wangen, etwa 55 Jahre alt, kurz nach dem letzten Kriege zu mir einmal gesagt hat, ein Hohenwarter habe den Karl Gabriel die Verhältnisse von daheim nach Rußland geschrieben. Ich wollte damals schon von Katzmeier den Namen des besagten Hohenwarters wissen. Er hat ihn mir aber nicht gesagt. Da nun aber Gabriel doch nachweislich 1914 gefallen ist, kann man ihm natürlich nichts nach Rußland geschreiben haben. Ich haben nur das Hehörte in dem Bericht für den Donaukurier verwertet. | Ich habe in meinem schriftlichen Bericht an den Donaukurier auch erwähnt, Karl Gabriel habe nur zweimal nach Hause geschrieben. Woher ich dieses weiß, kann ich heute nicht mehr sagen. Wenn Gabriel 1914 schon in Frankreich gefallen ist, kann er später in Rußland nicht mehr geschrieben haben. Ich habe weiter erwähnt, ein Bekannter des Gabriels habe diesem die häuslichen Verhältnisse in Hinterkaifeck nach Rußland geschreiben. In dieser Sache kann ich nur angeben, daß der Landwirt Katzlmeier, mit dem Hausnamen zum Steierl in Wangen, etwa 55 Jahre alt, kurz nach dem letzten Kriege zu mir einmal gesagt hat, ein Hohenwarter habe den Karl Gabriel die Verhältnisse von daheim nach Rußland geschrieben. Ich wollte damals schon von Katzmeier den Namen des besagten Hohenwarters wissen. Er hat ihn mir aber nicht gesagt. Da nun aber Gabriel doch nachweislich 1914 gefallen ist, kann man ihm natürlich nichts nach Rußland geschreiben haben. Ich haben nur das Hehörte in dem Bericht für den Donaukurier verwertet. |