Zeitungsartikel: 1923-04-04 Schrobenhausener Wochenblatt: Unterschied zwischen den Versionen
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Waidhofen, 4. April. Heute vor einem Jahr verbreitete sich die entsetzliche Kunde von dem sechsfachen Raubmord in Hinterkaifeck -- der Dienstag war es nach dem Sonntag Judiea. Alle packte ein jäher Graus bei solcher Neuigkeit. In hellen Haufen eilten die Bewohner an die Unglücksstelle. Kein Mensch schien mehr im Dorf zurückzubleiben. Es gab niemanden, die es nicht in der tiefsten Seele packte. Jetzt gings an ein Reden und Raten, Wissenwollen und Vermuten, an ein Suchen und Angeben. Dennoch bis heute nicht die leiseste Handhabe für den Staatsanwalt, kein Beweis für diesen Argwohn und jene Verdächtigung. Die riesige Beteiligung beim Leichenbegängnis und den Seelengottesdiensten, der und andere Satz der Grabrede, die Nachforschungen der Polizei und was folgte, wacht mit vielen Einzelheiten heute wieder im Gedächtnis auf. Das Grab weckt immer wieder die Erinnerung und den Wunsch, es möchte die furchtbare Freveltat auch irdische Sühne finden. Zugleich ladet es nicht weniger eindringlich zum Gebete für diese Toten, deren schrecklicher Hingang noch viele Jahrzehnte im Munde der Leute sein wird. | [[Orte: Waidhofen|Waidhofen]], 4. April. Heute vor einem Jahr verbreitete sich die entsetzliche Kunde von dem [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder|sechsfachen Raubmord]] in [[Hinterkaifeck|Hinterkaifeck]] -- der Dienstag war es nach dem Sonntag Judiea. Alle packte ein jäher Graus bei solcher Neuigkeit. In hellen Haufen eilten die Bewohner an die Unglücksstelle. Kein Mensch schien mehr im [[Orte: Gröbern|Dorf]] zurückzubleiben. Es gab niemanden, die es nicht in der tiefsten Seele packte. Jetzt gings an ein Reden und Raten, Wissenwollen und Vermuten, an ein Suchen und Angeben. Dennoch bis heute nicht die leiseste Handhabe für den Staatsanwalt, kein Beweis für diesen Argwohn und jene Verdächtigung. Die riesige Beteiligung beim [[Sachverhalte: Die Kirche in Waidhofen#Der Friedhof |Leichenbegängnis]] und den Seelengottesdiensten, der und andere Satz der Grabrede, die Nachforschungen der Polizei und was folgte, wacht mit vielen Einzelheiten heute wieder im Gedächtnis auf. Das Grab weckt immer wieder die Erinnerung und den Wunsch, es möchte die furchtbare Freveltat auch irdische Sühne finden. Zugleich ladet es nicht weniger eindringlich zum Gebete für diese Toten, deren schrecklicher Hingang noch viele [http://www.hinterkaifeck.net/ Jahrzehnte im Munde der Leute] sein wird. | ||
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