Zeitungsartikel: 1922-04-10 Freie Presse IN: Unterschied zwischen den Versionen
Zeitungsartikel: 1922-04-10 Freie Presse IN (Quelltext anzeigen)
Version vom 21. Mai 2011, 18:14 Uhr
, vor 13 Jahren→Inhalt
Jaska (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Dodo (Diskussion | Beiträge) (→Inhalt) |
||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
| | | | ||
<tt> | <tt> | ||
'''''Der bestialische Mord bei Schrobenhausen'''''<br> | '''''Der bestialische Mord bei [[Orte: Schrobenhausen|Schrobenhausen]]'''''<br> | ||
Die Polizeidirektion erhielt über den Fall folgende Nachrichten: In der Einöde [[Hinterkaifeck|Hinterkaifeck]], [ | Die Polizeidirektion erhielt über den Fall folgende Nachrichten: In der Einöde [[Hinterkaifeck|Hinterkaifeck]], Gemeinde [[Orte: Wange|Wangen]], 900 Meter von der Ortschaft [[Orte: Gröbern|Gröbern]] entfernt, wurden am Montag abend sämtliche Bewohner ermordet aufgefunden. Die Leichen des 70jähr. Ehepaares [[Personen: Gruber Andreas|Andreas]] und [[Personen: Gruber Cäzilia|Zäzille Gruber]], deren verwitwete Tochter [[Personen: Gabriel Viktoria|Viktoria Gabriel]] und deren Kinder, ein 9jähriges [[Personen: Gabriel Cäzilia|Mädchen]] lagen in der [[Sachverhalte: Tatort|Tenne]], die Leiche des 2 1/2 Jahre alten [[Personen: Gruber Josef|Söhnchens]] lag im [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder#atort 3: Schlafzimmer der Kinder und von Viktoria|Kinderwägelchen]] im Schlafzimmer, die Leiche der 45jährigen Dienstmagd [[Personen: Baumgartner Maria|Maria Baumgartner]] in der [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder#Tatort 2: Magdzimmer|Kammer]]. Die Täter benützten als Waffe eine [[Sachverhalte: Kreuzpickel|Kreuzhaue]]. Das Vieh im Stall war losgelassen. Alle Behältnisse im Hause waren durchwühlt. Die Tat dürfte bereits in den Abendstunden des [[Sachverhalte: Die genaue Tatzeit|31. März]] vollführt worden sein. Nachbarn glauben, daß die Eheleute Gruber, die sehr zurückgezogen lebten, etwa [[Sachverhalte: Vor der Tat vorhandenes Geld|100.000 M]]. im Hause gehabt haben. | ||
''''' | '''''Schrobenhausen. (Der sechsfache Mord im Einödhof.)'''''<br> | ||
Am Samstag wurden die sechs Opfer des scheußlichen Verbrechens im [[Der Hof Hinterkaifeck|Einödhof Hinterkaifeck]] bei Wangen in [[Sachverhalte: Die Kirche in Waidhofen#Der Friedhof|Waidhofen beerdigt]]. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der [[Wissen: Die Sterbebildchen|Trauerfeier]] teilzunehmen. Nach dem Ergebnis der gerichtlichen [[Sachverhalte: Obduktionsbericht|Sektion]] haben die Täter in [[Sachverhalte: Die Verletzungen der Opfer|bestialischer Weise]] gewütet.. Der alten Frau Gruber war der Kopf durch nicht weniger als 7 Hiebe eingeschlagen worden.<br> | Am Samstag wurden die sechs Opfer des scheußlichen Verbrechens im [[Der Hof Hinterkaifeck|Einödhof Hinterkaifeck]] bei Wangen in [[Sachverhalte: Die Kirche in Waidhofen#Der Friedhof|Waidhofen beerdigt]]. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der [[Wissen: Die Sterbebildchen|Trauerfeier]] teilzunehmen. Nach dem Ergebnis der gerichtlichen [[Sachverhalte: Obduktionsbericht|Sektion]] haben die Täter in [[Sachverhalte: Die Verletzungen der Opfer|bestialischer Weise]] gewütet.. Der alten Frau Gruber war der Kopf durch nicht weniger als 7 Hiebe eingeschlagen worden.<br> | ||
'''''Schrobenhausen.'''''<br> | '''''Schrobenhausen.'''''<br> | ||
Der sechsfache Mord in der Einöde Hinterkaifeck ist noch nicht aufgeklärt. Am Donnertag und Freitag wurde im Unglückshof die gerichtsärztliche Sektion der Leichen vorgenommen. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die Mörder von Hinterkaifeck dieselben Burschen sind, die am 1. April also am Tage nach dem Morgen in [ | Der sechsfache Mord in der Einöde Hinterkaifeck ist noch nicht aufgeklärt. Am Donnertag und Freitag wurde im Unglückshof die gerichtsärztliche Sektion der Leichen vorgenommen. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die Mörder von Hinterkaifeck dieselben Burschen sind, die am 1. April also am Tage nach dem Morgen in [[Orte: Hagau|Hagau]] bei Ingolstadt den bereits gemeldeten Raubüberfall im Anwesen des [[Personen: Kögl | Gütlers Kögl]] und am 4. April abends einen weiteren Raubüberfall in einem Bauernanwesen in der Gegend von Edelhausen, A.-G. Schrobenhausen, verübt haben. Während die [[Ermittler: Kriminalbeamte München vom 05.04.1922|Kommission]] der Münchner Polizeidirektion im Einödhof weilte, kam die Meldung, daß zwei Burschen, 18 bis 20 Jahre alt, der eine mit einer Maske vorm Gesicht, am Abend zuvor in den Bauernhof eingedrungen waren, den Bauern ziemlich schwer verletzt und einen größeren Geldbetrag erbeutet hatte. Sofort wurde der Münchner Polizeihund vom Tatort in Wangen auf den Bauernhof geschickt, um die Spur der Täter aufzunehmen. In den großen Wäldern der Gegend verlor sich die Spur. Die Wälder haben auch den Mörder von Wangen die Flucht erleichtert. Sehr wahrscheinlich ist es ja nicht, daß die Mörder und Räuber von Hagau und Edelhausen ein und dieselben Personen sind. Leute die sechs Personen gemordet und offenbar einen großen [[Sachverhalte: Nach der Tat vorhandenes Geld|Geldbetrag]] erbeutet haben, dürften sich kaum noch 4 Tage in der Gegend herumtreiben.<br> | ||
'''Schrobenhausen. (100.000 M. Belohnung)'''<br> | '''Schrobenhausen. (100.000 M. Belohnung)'''<br> | ||
Das Staatsministerium des Innern setzte eine [[Sachverhalte: Die Belohnung|Belohnung]] von 100.000 Mark auf die Ergreifung oder Ermöglichung der Ergreifung der Täter des sechsfachen Raubmordes in Wangen bei Schrobenhausen aus. | Das Staatsministerium des Innern setzte eine [[Sachverhalte: Die Belohnung|Belohnung]] von 100.000 Mark auf die Ergreifung oder Ermöglichung der Ergreifung der Täter des sechsfachen Raubmordes in Wangen bei Schrobenhausen aus. |