Der Inzest betrachtet im historischen Kontext: Unterschied zwischen den Versionen

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Sexuelle Gewalt ist, wie jede Form der Gewalt, zugleich Ausdruck und Bestandteil von Machtverhältnissen, hier männlicher Herrschaft über die Frau und das Kind, die der Aufrechterhaltung der geschlechtsspezifischen Machtverteilung dienen. Täter wie Opfer sind dabei eingebunden in ein komplexes Diskursgefüge aus Macht und Wissen, das ihnen bestimmte Positionen zuweist.<br>
Sexuelle Gewalt ist, wie jede Form der Gewalt, zugleich Ausdruck und Bestandteil von Machtverhältnissen, hier männlicher Herrschaft über die Frau und das Kind, die der Aufrechterhaltung der geschlechtsspezifischen Machtverteilung dienen. Täter wie Opfer sind dabei eingebunden in ein komplexes Diskursgefüge aus Macht und Wissen, das ihnen bestimmte Positionen zuweist.<br>
  Zurück bleiben häufig niederschmetternde Schuldgefühle. Wohl wissend, welches unerhörte Tabu gebrochen wurde, plagt die Opfer das Gewissen. Die Seelenqualen, die der verbotenen Lust folgen, werden noch verstärkt, weil sich die meisten Betroffenen niemandem anzuvertrauen wagen. »Das eigentliche Trauma ist die Isolierung durch das Schweigen«, behauptet Carl Nedelmann, Direktor des Hamburger Michael-Balint-Instituts für Psychoanalyse und Psychotherapie. Der Druck, Inzest-Erlebnisse allein zu verarbeiten, könne zu erheblichen seelischen Schäden führen. [ DER SPIEGEL 33/1991]<br>
  Zurück bleiben häufig niederschmetternde Schuldgefühle. Wohl wissend, welches unerhörte Tabu gebrochen wurde, plagt die Opfer das Gewissen. Die Seelenqualen, die der verbotenen Lust folgen, werden noch verstärkt, weil sich die meisten Betroffenen niemandem anzuvertrauen wagen. »Das eigentliche Trauma ist die Isolierung durch das Schweigen«, behauptet Carl Nedelmann, Direktor des Hamburger Michael-Balint-Instituts für Psychoanalyse und Psychotherapie. Der Druck, Inzest-Erlebnisse allein zu verarbeiten, könne zu erheblichen seelischen Schäden führen. [ DER SPIEGEL 33/1991]<br>
====Folgen====
Die Hilfsorganisation [https://www.lichtweg.de/lichtweg.php Lichtweg] beschreibt anschaulich die Folgen für Betroffene, deren Leben durch die Missbrauchserfahrungen geprägt und belastet ist.<br>
Zentrales schädigendes Element bei sexuellem Missbrauch, vor allem innerhalb der Familie, ist die langfristige Verwirrung, der das Kind auf kognitiver, emotionaler und sexueller Ebene ausgesetzt ist. Es ist frühzeitig sexuell stimulierter Pseudo-Partner und zugleich strukturell abhängiges Kind, und es wird möglicherweise noch durch Gewalt bedroht. Die Verwirrung hinsichtlich der Generationszugehörigkeiten und die Vermischung der Rollen einer (väterlichen) Autoritätsfigur und sexuellen Partners wird von den Missbrauchern häufig durch die möglichst vollständige Verleugnung der Tatsache, dass überhaupt sexuelle Handlungen stattfinden, aufrechterhalten. So ereignet sich der Missbrauch oft in völligem Schweigen und in Dunkelheit. Die körperliche Nähe und die sexuelle Erregung stehen in direktem Widerspruch zur Negierung der Realität. Damit wird dem Kind die Möglichkeit genommen, die zentralen Aspekte dieser emotional intensiven und verwirrenden Erfahrung kognitiv und sozial sinnvoll zuzuordnen - und es ist darüber hinaus noch gezwungen, diese Verwirrung geheimzuhalten.<br>
Sexueller Missbrauch setzt das Kind also nicht nur traumatischen Erfahrungen aus, durch die seine sexuellen Gefühle und Vorstellungen in einer Weise beeinflusst werden, die seinem Entwicklungsstand und der Qualität seiner Beziehungen nicht entsprechen; wenn es entdeckt, dass eine Person, die es liebt und zu der es in einer lebenswichtigen Beziehung steht, es missbraucht und verletzt, wird es auch in seinem Vertrauen zutiefst erschüttert. Dieser Verrat durch den Missbraucher kann durch die Reaktionen der Umwelt wiederholt und verstärkt werden, wenn das Kind bei seinen Versuchen, sich mitzuteilen und sich dem Missbrauch zu entziehen, keinen Glauben und keine Unterstützung findet.<br>
Als langfristige Folgen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen treten im Erwachsenenalter u. a. häufig auf: <br>
*Störungen der Sexualität und Partnerschaftsprobleme
* Sexualisierung von Beziehungen
*Störung der Sexualfunktionen
* emotionaler Rückzug und soziale Isolation, Misstrauen
====Nachbarn====
====Nachbarn====
Fast alle Nachbarn erwähnen in ihren Aussagen vom Inzest gewusst zu haben, ob sie dies (erst) durch die Verurteilung 1915 erfuhren, oder bereits vorher wussten ist heute nicht mehr zu rekonstruieren, möglich ist natürlich, das man bereits vorher etwas ahnte. Sh. auch die beiden eingangs erwähnten Aussagen den Zeitraum 1903/1904 betreffend, sowie die ausreichenden Verdachtsmomente für die Anklageerhebung 1915.<br>
Fast alle Nachbarn erwähnen in ihren Aussagen vom Inzest gewusst zu haben, ob sie dies (erst) durch die Verurteilung 1915 erfuhren, oder bereits vorher wussten ist heute nicht mehr zu rekonstruieren, möglich ist natürlich, das man bereits vorher etwas ahnte. Sh. auch die beiden eingangs erwähnten Aussagen den Zeitraum 1903/1904 betreffend, sowie die ausreichenden Verdachtsmomente für die Anklageerhebung 1915.<br>
Editoren, Bürokraten
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