Sachverhalte: Vorkommnisse vor der Tat: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Vorkommnisse vor der Tat
= Die Vorkommnisse vor der Tat =


Tage vor den Morden sollen sich auf Hinterkaifeck mehrere Vorfälle ereignet haben, die ev. mit der Tat in unmittelbarem Zusammenhange stehen könnten.  
Tage vor den Morden sollen sich auf Hinterkaifeck mehrere Vorfälle ereignet haben, die evtl. mit der Tat in unmittelbarem Zusammenhang stehen könnten.  
Auch verschiedene Ereignisse, bei denen einzelne Personen der Familie involviert waren, könnten mit den folgenden Morden zu tun haben.  
Auch verschiedene Ereignisse, bei denen einzelne Personen der Familie involviert waren, könnten mit den folgenden Morden zu tun haben. Manche dieser Vorfälle sind in den Akten festgehalten, andere wiederum tauchen nur in Zeitungsartikeln auf oder wurden als Gerücht verbreitet.


Laut Überlieferung soll es zwei Fussspuren vom Weg, der an der Nordseite des Anwesens vorbeiführt, zum Stadl des Hinterkaifeckerhofes hin gegeben haben. Fussspuren, die vom Hof weg führten, konnten nicht gesichtet werden. Andreas Gruber hatte diese im Neuschnee entdeckt und folgenden Personen davon berichtet.
== Fußspuren zur Motorenhütte ==
Lorenz Schlittenbauer, Kasper Stegmeier, Wenzeslaus Bley, und August Ritzl.


Die Unterhaltung mir Andreas Gruber wird nach der Tat von den o.g. Zeugen erwähnt.
Laut Überlieferung soll es zwei Fußspuren vom Weg, der an der [[Hinterkaifeck | Nordseite des Anwesens]] vorbeiführt, zum [[Der Hof Hinterkaifeck | Stadl des Hinterkaifeckerhofes]] hin gegeben haben. Fußspuren, die vom Hof weg führten, konnten nicht gesichtet werden. [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber}} hatte diese im Neuschnee entdeckt und folgenden Personen davon berichtet: <br>
[[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Lorenz Schlittenbauer]], [[Personen: Stegmeier Kasper | Kasper Stegmeier]] und [[Personen: Ritzl August | August Ritzl]]. Der Vorfall wird auch in der [[Aussagen: 1930-08-08 Bley Wenzeslaus | Aussage]] von [[Personen: Bley Wenzeslaus | Wenzeslaus Bley]] erwähnt.


August Hueber, der am 01.04.1922 auf der Jagd war, gab an, dass er auf einer Schneeplatte in unmittelbarer Nähe vom Hinterkaifeckerhof Fussspuren gesehen habe.
[[Personen: Hueber August | August Hueber]], der am 01.04.1922 auf der Jagd war, gab an, dass er auf einer Schneeplatte in unmittelbarer Nähe vom Hinterkaifeckerhof Fußspuren gesehen habe.


Im Zusammenhang mit den Fussspuren gab Lorenz Schlittenbauer weiter an, dass Gruber ihm von Einbruchsspuren am Motorenhäuschen berichtet habe. Gestohlen wurde jedoch nichts.
== Einbruchspuren ==
Im Zusammenhang mit den Fußspuren gab Lorenz Schlittenbauer weiter an, dass Gruber ihm von Einbruchsspuren am Motorenhäuschen berichtet habe. Gestohlen wurde jedoch nichts.


Ein weiterer Vorfall wird vom Postschaffner Josef Mayer in seine Zeugenaussage erwähnt.
== Die Münchner Zeitung ==
Viktoria Gabriel oder Andreas Gruber hätten in der Nähe des Hofes am Waldrand eine „Münchner Zeitung“ gefunden und sollen ihn gefragt haben, wem die Münchner Zeitung zugestellt wird oder ob der Postschaffner Eine verloren hätte.
Ein weiterer Vorfall wird vom Postschaffner Josef Mayer in seine Zeugenaussage erwähnt.<br>
Viktoria Gabriel oder Andreas Gruber hätten in der Nähe des Hofes am Waldrand eine „Münchner Zeitung“ gefunden und sollen ihn gefragt haben, wem die Münchner Zeitung zugestellt wird oder ob der Postschaffner Eine verloren hätte.<br>
Das Erwähnen diese Fundes und die Recherchen beim Postschaffner Mayer zeigen, dass die Familie Gruber – Grabriel dieser Sache größere Aufmerksamkeit schenkten. Aus welchem Grund ist nicht bekannt.  
Das Erwähnen diese Fundes und die Recherchen beim Postschaffner Mayer zeigen, dass die Familie Gruber – Grabriel dieser Sache größere Aufmerksamkeit schenkten. Aus welchem Grund ist nicht bekannt.  


== Die Beichtstuhlspende ==
Oberinspektor Xaver Meindres schildert in seinem Bericht aus 1948 ein Vorkommnis, das sich zwei Wochen vor den Morden ereignet haben soll.
Oberinspektor Xaver Meindres schildert in seinem Bericht aus 1948 ein Vorkommnis, das sich zwei Wochen vor den Morden ereignet haben soll.
Pfarrer Haas fand im Beichtstuhl der Pfarrkirche in Waidhofen 700 Mark Goldgeld. Er soll die finanzielle Situation der Gemeindemitglieder gekannt haben und ging davon aus, dass nur die Familie Gruber-Garbriel der heimliche Spender gewesen sein kann.
Pfarrer Haas fand im Beichtstuhl der Pfarrkirche in Waidhofen 700 Mark Goldgeld. Er soll die finanzielle Situation der Gemeindemitglieder gekannt haben und ging davon aus, dass nur die Familie Gruber-Garbriel der heimliche Spender gewesen sein kann.
In einem Gespräch mit Viktoria Gabriel stellte sich dann heraus, dass Frau Gabriel diese Spende für Missionszwecken heimlich im Beichtstuhl hinterlassen haben soll. Warum sie diese Spende ausgerechnet im Beichtsuhl hinterlassen hat wurde nicht erwähnt. Im Hinblick auf weitere Gläubige, die den Beichstuhl ebenfalls besucht haben, war es wohl nicht der sicherste Platz für eine finanzielle Zuwendung.
In einem Gespräch mit Viktoria Gabriel stellte sich dann heraus, dass Frau Gabriel diese Spende für Missionszwecken heimlich im Beichtstuhl hinterlassen haben soll. Warum sie diese Spende ausgerechnet im Beichtsuhl hinterlassen hat wurde nicht erwähnt. Im Hinblick auf weitere Gläubige, die den Beichstuhl ebenfalls besucht haben, war es wohl nicht der sicherste Platz für eine finanzielle Zuwendung.


== Streit mit einem Fremden auf dem Friedhof ==
In der Aussage des Johann Schlittenbauer wurde übermittelt, dass es auf dem Friedhof in Waidhofen zu einem Zwischenfall zwischen Viktoria Gabriel und einem fremden Mann gekommen sein soll. Johann Schlittenbauer sagt aus, dass er beobachtet, dass Viktoria dem Fremden einen Ohrfeige verpasste.
In der Aussage des Johann Schlittenbauer wurde übermittelt, dass es auf dem Friedhof in Waidhofen zu einem Zwischenfall zwischen Viktoria Gabriel und einem fremden Mann gekommen sein soll. Johann Schlittenbauer sagt aus, dass er beobachtet, dass Viktoria dem Fremden einen Ohrfeige verpasste.


== Geräusche auf dem Dachboden ==
Viktoria Gabriel soll bei Einkäufen in Schrobenhausen erzählt haben, dass es nachts auf dem Dachboden Geräusche gab, die nicht zugeordnet werden konnten.
Viktoria Gabriel soll bei Einkäufen in Schrobenhausen erzählt haben, dass es nachts auf dem Dachboden Geräusche gab, die nicht zugeordnet werden konnten.
Auch Andreas Gruber habe zum Ausdruck gebracht, dass er keine Angst habe, denn sein Gewehr sei einsatzbereit. Er gab an, dass er in der Nacht mit Licht zum Dachboden aufgestiegen war, jedoch konnte er keine Personen oder andere Gründe für die Geräusche finden oder ausmachen.  
Auch Andreas Gruber habe zum Ausdruck gebracht, dass er keine Angst habe, denn sein Gewehr sei einsatzbereit. Er gab an, dass er in der Nacht mit Licht zum Dachboden aufgestiegen war, jedoch konnte er keine Personen oder andere Gründe für die Geräusche finden oder ausmachen.  


== Nächtliche Suche nach Viktoria oder nach ihrer Mutter ==
Sophie Fuchs sagte aus, dass am 31.03.1922 ihre Schulkammeradin Cäzilie Gabriel im Unterreicht eingeschlafen sei. Der Lehrer fragte Cilli, weshalb sie denn so müde sei. Die Kleine gab an, dass sie, zusammen mit der Familie, in der vergangenen Nacht ihr Mutter gesucht habe, die weggelaufen war. Man fand sie dann in weiterer Entfernung vom Haus auf einem Baumstumpf sitzend. Deshalb habe sie zu wenig geschlafen.
Sophie Fuchs sagte aus, dass am 31.03.1922 ihre Schulkammeradin Cäzilie Gabriel im Unterreicht eingeschlafen sei. Der Lehrer fragte Cilli, weshalb sie denn so müde sei. Die Kleine gab an, dass sie, zusammen mit der Familie, in der vergangenen Nacht ihr Mutter gesucht habe, die weggelaufen war. Man fand sie dann in weiterer Entfernung vom Haus auf einem Baumstumpf sitzend. Deshalb habe sie zu wenig geschlafen.
In den 50ziger Jahren gab Frau Fuchs bei einer erneuten Vernehmung an, dass es sich bei der gesuchten Person nicht um die Mutter der Cilli, Viktoria Gabriel, handelte, sondern um die Oma des Mädchens, Cäzilie Gruber. Es konnte nicht ermittelt werden, welche der Aussagen von Fuchs der Wahrheit entspricht.
In den 50ziger Jahren gab Frau Fuchs bei einer erneuten Vernehmung an, dass es sich bei der gesuchten Person nicht um die Mutter der Cilli, Viktoria Gabriel, handelte, sondern um die Oma des Mädchens, Cäzilie Gruber. Es konnte nicht ermittelt werden, welche der Aussagen von Fuchs der Wahrheit entspricht.
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