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Drei Tage später sind wir in [[Hinterkaifeck|Hinterkaifeck]]. | Drei Tage später sind wir in [[Hinterkaifeck|Hinterkaifeck]]. | ||
Ein großes, schweigendes weißes Feld. Düstere fleckige Wolken schieben sich über den Wald, der dasteht wie einer, der reden will und doch zum Schweigen verdammt ist. Kein Weg führt durch den hohen Schnee. Tief sinken wir ein. Nicht einmal Spuren von Füchsen oder Hasen durchbrechen das weiße Tuch. Dann sind wir an dem Gedenkstein. | Ein großes, schweigendes weißes Feld. Düstere fleckige Wolken schieben sich über den Wald, der dasteht wie einer, der reden will und doch zum Schweigen verdammt ist. Kein Weg führt durch den hohen Schnee. Tief sinken wir ein. Nicht einmal Spuren von Füchsen oder Hasen durchbrechen das weiße Tuch. Dann sind wir an dem Gedenkstein. | ||
[[Sonstiges: Das Marterl|Dieser Stein]] - das ist alles, was von dem [[Der Hof Hinterkaifeck|Einödhof]] Hinterkaifeck übriggeblieben ist. Niemand hat dort mehr wohnen mögen. Ein Jahr nach der Tat hat man ihn [[Sachverhalte: Abriss von Hinterkaifeck|abgerissen]]. Man versteht das, wenn man die Stelle sieht, und es beklemmt einem das Herz, wenn man nach der verwaschenen Inschrift sucht. | [[Sonstiges: Das Marterl|Dieser Stein]] - das ist alles, was von dem [[Sonstiges: Der Hof Hinterkaifeck#Hinterkaifeck - eine Einöde?|Einödhof]] Hinterkaifeck übriggeblieben ist. Niemand hat dort mehr wohnen mögen. Ein Jahr nach der Tat hat man ihn [[Sachverhalte: Abriss von Hinterkaifeck|abgerissen]]. Man versteht das, wenn man die Stelle sieht, und es beklemmt einem das Herz, wenn man nach der verwaschenen Inschrift sucht. | ||
"Gottloser Mörderhand fiel am 31. März 1922 die Familie Gabriel-Gruber von hier zum Opfer. [[Personen: Gruber Andreas|Andreas Gruber]], geb. 1858, [[Personen: Gruber Cäzilia|Cäcilie Gruber]], geb. 1849, [[Personen: Gabriel Viktoria|Viktoria Gabriel]], geb. Gruber, geb. 1887, deren Kinder [[Personen: Gabriel Cäzilia|Cäcilie]], geb. 1915, [[Personen: Gruber Josef|Josef]], geb. 1919; Dienstmagd Jungfrau [[Personen: Baumgartner Maria|Maria Baumgartner]], geb. 1877. Der Herr gedenket als Bluträcher ihrer, vergißt nicht das Geschrei der Armen. Psalm 9, 13."<br> | "Gottloser Mörderhand fiel am 31. März 1922 die Familie Gabriel-Gruber von hier zum Opfer. [[Personen: Gruber Andreas|Andreas Gruber]], geb. 1858, [[Personen: Gruber Cäzilia|Cäcilie Gruber]], geb. 1849, [[Personen: Gabriel Viktoria|Viktoria Gabriel]], geb. Gruber, geb. 1887, deren Kinder [[Personen: Gabriel Cäzilia|Cäcilie]], geb. 1915, [[Personen: Gruber Josef|Josef]], geb. 1919; Dienstmagd Jungfrau [[Personen: Baumgartner Maria|Maria Baumgartner]], geb. 1877. Der Herr gedenket als Bluträcher ihrer, vergißt nicht das Geschrei der Armen. Psalm 9, 13."<br> | ||
Über den Hügeln hinweg sieht man die Dächer des Ortes Gröbern, aber obwohl sie höchstens 300 Meter entfernt sind, herrscht hier eine unendliche Stille. Es fröstelt uns, und wir beginnen laut zu sprechen, um das Schweigen zu übertönen. Aber das Schweigen ist stärker, es umklammert uns und treibt uns hinweg. Kann sich ein Mensch an dieser Stelle des Schauders erwehren? Wir gehen. Erst langsam, dann immer schneller. Die Beine ziehen uns vorwärts. Nur fort. Wir achten nicht auf den tiefen Schnee. | Über den Hügeln hinweg sieht man die Dächer des Ortes Gröbern, aber obwohl sie höchstens 300 Meter entfernt sind, herrscht hier eine unendliche Stille. Es fröstelt uns, und wir beginnen laut zu sprechen, um das Schweigen zu übertönen. Aber das Schweigen ist stärker, es umklammert uns und treibt uns hinweg. Kann sich ein Mensch an dieser Stelle des Schauders erwehren? Wir gehen. Erst langsam, dann immer schneller. Die Beine ziehen uns vorwärts. Nur fort. Wir achten nicht auf den tiefen Schnee. |