Sachverhalte: Die Beichtstuhlspende

Was?

Die großzügige Spende im Beichtstuhl
Etwa 14 Tage vor der Mordtat von Hinterkaifeck fand der Pfarrer Haas in einem der Beichtstühle einen Beutel mit 700 Goldmark.
Er wusste sofort, dass nur Viktoria Gabriel die Besitzerin sein konnte. Er sprach in der Schule ihre Tochter Cilli und liess Viktoria ausrichten, sie möge sich bei ihm melden.
In dem nachfolgenden Gespräch soll die Viktoria gesagt haben, das Geld sei für die Mission bestimmt gewesen. Deshalb wird der Verbleib des Geldes bei der Kirche angenommen.

Aktenfundstücke

  • "Etwa 14 Tage vor der Tat wurden 700 Mark in Gold in den Beichtstuhl der Pfarrkirche in Waidhofen gelegt. Der damalige Pfarrer Haas in Waidhofen, der die wirtschaftlichen Verhältnisse seiner Pfarrkinder ziemlich genau kannte, war davon überzeugt, daß nur ein Mitglied der Familie Gruber von Hinterkaifeck das Geld in den Beichtstuhl gelegt haben könnte. Als er daraufhin die Tochter der Eheleute Gruber zu sich kommen lies und diese über die Herkunft des Geldes befragte, gab sie nach einigem Zögern zu, daß sie das Goldgeld für Missionszwecke in den Beichtstuhl gelegt habe." [1]

Pro

Der Sachverhalt ist in Akten dokumentiert:

Darüberhinaus übernimmt auch Hecker diese Episode in seiner Donaukurierserie.

Kontra

Meiendres war erst seit 1931 an die Gendarmeriestation Hohenwart versetzt worden. Er war also in den für die Ermittlungen wichtigen Jahren direkt nach der Tat nicht vor Ort und muss diese Geschichte vom Hörensagen her gekannt haben, wissen konnte er sie nicht.

Offene Fragen/Bemerkungen

Wie konnte der Pfarrer Haas wissen, dass das Geld nur von Viktoria Gabriel stammen konnte? Was ist dran an diesem Sachverhalt? Warum geht er offenkundig erst 26 nach der Tat in die Akten ein?

Sie können zu diesem Sachverhalt gerne in unserem Forum mitdiskutieren (Registrierung erforderlich).

Quellen/Herkunft

[1] Bericht Meiendres 1948