Dokumente: 1952-05-11 Lebenslauf Anton Gump

Lebenslauf Anton Gump

Detailinformationen

Datum

11.05.1952

Ort

Augsburg

Art des Dokumentes

Lebenslauf

Verfasser

Anton Gump

Verfasst für

Landgericht Augsburg

Quelle

Staatsarchiv Augsburg, 1 Js 244/51

Inhalt

11.05.1952
Lebenslauf

G u m p Anton gebr. 11.06.1887, Karlskron, Eltern Gump Anton, Korbmacher und Rosalie Gump, wohnhaft Karlskron.
Von meinen Eltern wurden 15 Kinder gebr., 8 blieben am Leben, und ich war der älteste Sohn.
Hatte 7 Jahre Volksschule, hatte eine schlechte Auffassungsgabe und ein schlechteres Gemerk, als andere Kinder. Mit 10 Jahren kam ich nach Hagau bei Zuchering zum Gänse Hirten.
Mit 11 u. 12 Jahren nach Schwierzing bei Karlshuld als Hirtenknabe.
Mit 13 Jahre nach Zuchering zum Schweine Hirten.
Hatte öfter einen anderen Lehrer, aber sie hatten Verständnis mit mir und kam in der 7 Volksklasse aus der Schule.
Mit 13 1/2 Jahren kam ich zur Landwirtschaft, war 3 Jahre auf einer Stelle, das 4 Jahr auf einem anderen Platz.
Hatte von meinen Eltern keine Hilfe mehr, bin auch fast 4 Jahre nicht mehr ins Elternhaus gekommen. Nach 4 1/2 Jahren war ich
6 oder 8 Wochen bei meinen Eltern, dann gab mir meine Mutter zu verstehen, daß ich mir wieder eine Stelle suchen soll, dann bin ich nicht mehr nach Hause gekommen.
1904 hatte ich meine 1. Strafe, 3 Wochen wegen Diebstahl
1910 - 11 wegen Rauferei 10 - 14 Tage.
Im März 1915 mußte ich in den ersten Weltkrieg einrücken, bis 5. Dezember 1918 dann wurde ich entlassen, hatte keine Heimat, kein Nachtquartier weder noch Arbeit.
Im Januar 20. kam ich in die Heeresabwicklungsstelle, nach 1/4 Jahr entlassen wegen Diebstahl einer Fleischmaschine und erhielt 2. Monat.
Meinen jugendlichen Leichtsinn mußte ich böse büßen, das war 1919 und habe es schon oft bereut, seit 33. Jahren war ich nicht mehr vor Gericht.
1921, im September kam ich in die Deutschen Werke bis 1945.
Dann 5 Jahre in der Stadtverwaltung in Ingolstadt, seit 2 Jahre Arbeitslos 3/4 Jahr krank, und heute mit 65 Jahren wegen Verdacht in Haft vor dem Gericht, ohne Schuld und nichts bewusst.
1919 hatte ich meine Frau geheiratet sie war Witfrau sein erster Mann ist im Januar 15 Gefallen. Ich hatte gute Schwiegereltern u. von meiner Frau gute Verwandtschaft, wurden auch gut von den Schwiegereltern unterstützt und hatten keine Not. Habe eine fleißige Frau, aber sie war sehr viel krank und heute noch. Sie hat Wasser und ist schwer herzleidend und die beiden Beine schon gebrochen. Rheuma und Asthma dazu.
F.d.R.d.A
Augsburg, den 23.05.1952

(Zott)
Hptw. d. LP


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