Dokumente: 1951-11-27 Kerner Rosa

Vernehmung

Detailinformationen

Datum

21.05.1952

Ort

Ingolstadt

Art des Dokumentes

Vernehmungsprotokoll

Verfasser

Venus, Hackner, Feldmann

Verfasst für

Landpolizei Bayern

Quelle

Staatsarchiv Augsburg, 1 Js 244/51

Inhalt

Ingolstadt, den 27.11.51



Es erscheint als Zeugin die Metzgersehefrau Rosa K e r n e r, geb. Mittler geb. 17.7.1909 in Ingolstadt, wohnhaft in Ingolstadt, Oberer Graben 45 und sagt zur Sache nach Belehrung über die Folgen bewusst unwahrer Bekundungen folgendes aus:


„Ich bin die Ehefrau des Metzgers Georg Kerner, also eine Schwägerin des Matthäus Eser. Ich bin dennoch bereit, zur Sache auszusagen.
Es ist auf gar keinen Fall richtig, dass Matthäus Eser nach Kriegsende nach seiner Rückkehr aus Gefangenschaft eine Frau zu uns gebracht hat. Ich weiss überhaupt nichts von einer Frau.
Glaublich ein gutes halbes Jahr nach der Rückkehr des Matthäus Eser hat er einmal davon gesprochen, dass ihn der Hinterkaifecker Mörder entlassen hätte. Ob das Gespräch auch mein Mann gehört hat oder wenn nicht, ob ich es ihm dann gesagt habe, das weiss ich nicht. Ich habe wie gesagt das alles für Sprüche gehalten und keinen Wert darauf gelegt.
Eine geraume Zeit später war Matthäus Eser wieder einmal bei mir. Wenn ich nicht irre, war damals auch meine Tochter Rosa zugegen. Diesmal äusserte er wörtlich wie folgt: „Ich dreh amal a Sache auf und wenn des klappt, dann verdien ich mir einen Haufen Geld." Ich habe nicht nachgefragt, was Eser damit gemeint hat.
Ich habe wohl schon davon reden hören, dass Eser eine Kopfverletzung erlitten haben soll. Meines Wissens soll es sich um einen Hufschlag handeln.


Frage: Und was haben sie sich im Zusammenhang mit den letzten Presseveröffentlichungen wegen des „Sachendrehens“ von damals gedacht?
Antw.: „Aha, das ist nun wahrscheinlich der Dreh, von dem er damals schon gesagt hat.“


Geschlossen:
V.g.u.u.
(Venus) als Vernehmender
Kerner Rosalia

(Hackner) als Zeuge
(Feldmann) als Protokollführer