Zeitungsartikel: 1951 Hecker Serie 01
Die Mordnacht in Hinterkaifeck
Detailinformationen
Datum
1951
Ort
Ingolstadt
Art des Dokumentes
Zeitungsserie
Verfasser
Josef Ludwig Hecker
Verfasst für
Donaukurier
Inhalt
Am 31. März des Jahres 1922 geschah in unserer näheren Heimat eine Bluttat, wie sie in der Kriminalgeschichte nur selten verzeichnet wird. In den Abendstunden des genannten Tages wurden sämtliche Bewohner der Einöde Hinterkaifeck auf grauenvolle Art und Weise ermordet. Der Hof lag, einen knappen Kilometer von der nächsten Ansiedlung entfernt, in unmittelbarer Waldnähe linker Hand des Fußweges, der von der Ortschaft Gröbern bei Waidhofen nach Schrobenhausen führt. Seine Bewohner galten als Sonderlinge und lebten sehr zurückgezogen, man vermißte sie also zunächst nicht, und so wurde die Untat erst vier Tage später bekannt. Diesem Umstande ist es zum Teil wohl auch zuzuschreiben, daß der Mörder trotz aller Anstrengungen der Polizei nicht ermittelt werden konnte. Damit blieb auch das Motiv der Tat ungeklärt. Der März des Jahre 1922 ist ein Frühlingsmonat im wahrsten Sinne des Wortes. Die Hügellandschaft zwischen Waidhofen und Gröbern erwacht zu einem zauberhaften Leben. Gelb und freudig nicken die Schlüsselblumen in den Wiesen, und da und dort brechen in den Gärten bereits die ersten Kirschblüten auf. Tag für Tag zieht die Sonne an einem leuchtend blauen Himmel ihre Bahn und schickt Strahlen über Felder und Wälder und über das einsame Gehöft Hinterkaifeck.
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