Korbmacher und deren Lebensumstände

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Korbmacher, auch Korbflechter
Bayerisch: Körbelzäuner, Kirmzäuner, Kürmzäuner

Was

Der Korbmacher ist ein handwerklicher Produzent und Reparateur von geflochtenen Körben. Korbmacher waren zugleich auch Korbhausierer. Soweit nicht die ländliche Bevölkerung ihre Körbe selbst herstellte, und bevor sie auf industrielle Produkte aus Draht und Kunststoff zugreifen konnte, bezog sie sie von Korbmachern und Korbhausierern.

Im Freilichtmuseum Haus im Moos steht auf einer Tafel zu den Korbmachern:


Die Korbmacher in Grillheim

Im Jahre 1810 weist die Einwohnerliste von Grillheim einen „Kürmzauner“ nach.

Im Jahre 1860 hat sich die durchschnittliche Einwohnerzahl pro Haus verdoppelt. Die meisten Grillheimer mussten sich im Tageslohn oder mit Wandergewerben durchbringen.

Viele zogen als Korbmacher über Land.

Mit anbrechendem Frühjahr begaben sie sich in Gruppen mit Frauen und kleinen Kindern auf die Reise („auf`d Ross“) bis zum Herbst.

Die Korbwaren wurden unterwegs hergestellt. Man verlegte sich aufs Spankorbmachen, da die Nadelholzspäne überall im Wald bezogen werden konnten.

Die „Kirmzäuner“ bedienten alle landwirtschaftlichen Gebiete Altbayerns. Sie hatten vielfach feste Kundschaften, denen sie alte Körbe reparierten und neue fertigten.
Die Korbmacher aus dem Donaumoos kamen gleichermaßen aus Grillheim, Karlskron, Karlshuld und Grasheim.

Die Statistik belegt, daß die Korbmacherei nach 1865 ihren Höhepunkt erreichte. Nach 1900 brachte eine neue Zeit zunehmend „Fabrikarbeit“.

Die Korbmacher aus dem Donaumoos waren bekannt und gefürchtet. Das harte Wandergewerbe zwang zu einschlägigen Überlebenstechniken. Der Konflikt mit der Polizei war unausweichlich.


Das Korbflechten war eine klassische Noterwerbsweise. Das Rohmaterial für den Nachschub fand sich kostenlos in der Natur vor. Weidenbestandene Bach- und Flussläufe bildeten die klassische Ressource der Korbmacher, die die abgeschnittenen Korbweidenruten zunächst in Wasser einweichen mussten, um sie zu verarbeiten.
Die Ernte erfolgte meist im Herbst, nach dem Laubabfall. Danach wurden die Weidenruten über den Winter getrocknet und konnten im nächsten Jahr verarbeitet werden. Weiden können roh – also mit Bast-, geschält und gekocht verwendet werden. Je nach Art müssen sie jedoch vor der Verarbeitung einige Stunden bis 2 Wochen gewässert werden. Aber auch unterwegs auf der Reise konnte immer und ständig geerntet und damit für Nachschub gesorgt werden.