Historische Geräte und Maschinen: Dreschwagen

Version vom 19. Januar 2017, 19:02 Uhr von Ajnat (Diskussion | Beiträge) (→‎Funktionsweise)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Was?

Dreschwagen (Dreschmaschine)

 

Bilder

Zweck

Um die Körner der Druschfrüchte aus den Ähren zu lösen mußte man mit einem Dreschflegel auf das Getreide eindreschen. Das geschah auf einer ebenen, glatten Unterlage, z. B. in der Tenne eines Bauernhofes.
Nach diesem Vorgang lagen die Körner und die leichteren Anteile wie Stroh und Spreu auf dem Boden und man mußte zunächst das Stroh absieben und danach unter Zuhilfenahme einer sogenannten Worfel Spreu und Körner trennen. Je nach Ernteertrag konnte das über den gesamten Winter und bis zu 30 Wochen dauern. Eine Arbeitserleichterung brachte die Dreschmaschine

Funktionsweise

Die oben beschriebenen Arbeitsvorgänge des Ausdreschens der Körner und deren Trennung von Stroh und Spreu erledigte der Dreschwagen der von einer Transmission angetrieben wurde. Nach Handeingabe der Garben wurden die Ähren und Spelzen zwischen einer sich schnell drehenden Trommel und einem die Trommel teilweise umschließenden Korb durch Schlag oder Reibung entkörnt. Integrierte Siebe und Gebläse trennten die Körner von Stroh, Streu und Abfall. Eine abschließende und vollständige Reinigung der Drusch konnte zusätzlich mit der Windmühle durchgeführt werden.
In diesem Schulfilm aus den späten 1930-er Jahren kann man sich die Arbeitsweise eines Dreschwagen ansehen.

Bezug zu Hinterkaifeck

Im Februar 1922 lieh sich Viktoria Gabriel von ihrer Stiefschwester Cäcilia Starringer 3000 Mark für die Anschaffung eines neuen Dreschwagens. Bei der Erstellung des Inventars wird ein solcher im Stadel gelistet.

Aktenfundstücke


 
Hinweis: Die Aktenfundstücke sind chronologisch in aufsteigender Reihenfolge angegeben. Je höher die Quellennummer, umso weiter ist diese Aussage zeitlich gesehen vom Tatgeschehen entfernt. Bitte beachten Sie dies bei der Einschätzung der Glaubwürdigkeit/Belastbarkeit der jeweiligen Quelle/Information.

"Im Februar 22 hat sie mich neuerdings um 3000 M angegangen, sie gab an diesen Betrag zum Bezahlen eines Dreschwagens zu gebrauchen, ich habe ihr diesen Betrag auch gegeben. " [1]
"Richtig ist es, daß ich beim Dampfdreschen dort mitgeholfen habe und daß es möglich sein kann, mich über die vorgestellte Kost mißliebig in der vorgehaltenen weise –Anl. 2- geäussert habe. " [2]
"Erwähnen möchte ich noch, dass ich etwa 1 oder 2 Jahre vorher bereits in Hinterkaifeck war und dort eine Reparatur glaublich an einem Dreschwagen ausgeführt habe. " [3]
"Im Stadel: ...ein Dreschwagen..." [4]
"Auch habe ich dort immer beim Dreschen mitgeholfen. " [5]
"Ich bin sehr oft nach Hinterkaifeck gekommen, nachdem wir dort beim Dreschen ausgeholfen haben und die Grubers auch bei uns verkehrt haben. " [6]
"Ich half nur einige Male noch beim Dreschen mit. " [7]
"Auch während des Krieges habe ich auf dem Anwesen Hinterkaifeck bei Erntearbeiten, zur Druschzeit und bei sonstigen Arbeiten mitgeholfen. " [8]
"An einem mir nicht mehr näher bekannten Tag im Herbst, glaublich 1919, war ich beim Dreschen in Hinterkaifeck. Zur damaligen Zeit wurde der Lohndrusch noch mit dem Dampfkessel betrieben. An diesem Tag kam ich in der Früh zwischen 6 u. 7 00 Uhr in Hinterkaifeck an. Außer mir waren noch der Bauer Schrätzenstaller und der Landwirt Kreitmayer von Gröbern in Hinterkaifeck beim Dreschen. " [8]

Quellen/Herkunft

[1] Aussage der Cäzilia Starringer vom 05.04.1922
[2] Aussage Anton Bichler vom 04.05.1922
[3] Aussage Albert Hofner 15.05.1925
[4] Zusammenstellung des Staatsanwaltes Pielmayer vom 06.11.1926
[5] Aussage Josef Schrätzenstaller vom 17.12.1951
[6] Aussage Andreas Schwaiger vom 17.12.1951
[7] Aussage Johann Freundl vom 17.12.1951
[8] Aussage Josef Schrittenlocher vom 01.07.1952