1984 hat Herr Kriminal-Hauptkommissar Konrad Müller nach dem Hinterkaifeckmörder gesucht.
Sein Bericht:
Kriminalinspektion Ingolstadt Gröbern, 14.02.1984
KHK. Müller-Thumann
Zeugenvernehmung: Sofie Fuchs 69 Jahre alt, 1913 geb.
Am Dienstag 14.02.1984 fahre ich bei sonnigem Winterwetter nach Hinterkaifeck bzw. nach Gröbern, um zu erfahren, wo und wie der Hof der Hinterkaifecker gestanden hat. Ich hatte die Absicht den Zeugen Andreas Schwaiger darüber zu befragen. In Gröbern angekommen fragte ich eine Bäuerin nach dem Hof des Andreas Schwaiger. Diese erklärte:“Da hättens früher kommen müssen, wir haben ihm vor 2 Tagen eingegraben.“ Ich fragte die Bäuerin, ob sie jemand wisse, der mir den ursprünglichen Standort des Hofes Hinterkaifeck genau erklären könne. Sie sagte mir, das der Schweiger sowieso immer ein bisschen übertrieben und nicht immer die reine Wahrheit gesagt hätte. Am besten ist es, sie fahren zu der Fuchs Sofie, die weiß am besten Bescheid.
Frau Fuchs ist am 16.12.1915 in Gröbern geboren, verwitwet und wohnt in Gröbern, Brunnenstr. 1, Tel. 08443/424. Frau Fuchs erzählt im ortsüblichen Dialekt und ich kann nicht immer jedes Fachwort verstehen. Ich gebe ihre Schilderung in Schriftdeutsch wieder.
So sie sind von der Kriminalpolizei, wollen sie vielleicht noch den Mörder finden von Hinterkaifeck. Ich sagte, dass dieser mit Sicherheit schon lange tot sei.
Der ist schon lange tot, denn ich weiß, wer es war. Es war kein anderer als der Schlittenbauer selber. Da könnens mich fragen und können alle Leute von Gröbern fragen. Die sagen alle das Gleiche, dass es nämlich der Schlittenbauer war. Der hat nämlich immer schon ein Auge auf die Viktoria gehabt.
Außerdem war er dabei, wie die Leichen gefunden worden sind. Er war ja der Erste, der ins Anwesen reingegangen ist und der ist sogar über die Leichen darüber gestiegen und hat sie nicht gefunden. Der Sigl Jakob und der Michael Pöll waren nämlich auch dabei, denen ist sofort aufgefallen, dass unter einer Stalltür etwas liegt. Nur der Schlittenbauer der ist sogar über die Stalltür gestiegen, ohne die Leichen zu entdecken, dass kann sich doch niemand vorstellen. Später hat er die Stalltür runter und das Stroh von den Leichen und nachher hat er sie wieder zugedeckt, wie es ursprünglich war.
Der Schlittenbauer hat später geheiratet, aber er ist der Viktoria immer noch nachgestiegen. Diese hat ihm dann den Vorwurf gemacht: Hättest halt auf mich gewartet und der Schlittenbauer Lorenz hat die Sache mit der Blutschande auch gewusst. Dies wäre schon ein Motiv gewesen.
Ich fragte Frau Fuchs, ob es nicht vielleicht der junge Bauer Gabriel gewesen sein könnte:"Ja, niemals.“ Mein Schwiegervater, der Fuchs Michael in Rachelsbach und der Bichler von Waidhofen die waren nämlich dabei wie sie den Gabriel im ersten Weltkrieg eingegraben haben. Damals haben sie nämlich immer mehrere von einem Kreis in eine Kompanie gesteckt. Und dann sind viele bei dieser Schlacht oft von einem Ort gefallen. Und damit war es für ein Dorf oft ein großer Verlust. Später hat man die Mannsleut in andere Kompanien verteilt.
Wie damals der Schlittenbauer gestorben ist, der hat einfach nicht sterben können, der Doktor hatte ihm immer wieder gefragt, wenn sie was auf dem Herzen haben sagen sie es mir doch, aber der hat sein Geheimnis mit ins Grab genommen. Vor 61 Jahren haben sie haben sie den Hof abgerissen, da war der Schlittenbauer auch dabei. Der hat irgendwo im Keller an einer Mauer herum gegraben und dabei haben sie ihn gefragt, was er da eigentlich will. Da hat er gesagt; dass die Hinterkaifecker doch eine menge Geld haben müssen.
Beim Mord damals haben sie einen Polizeihund gehabt, der ist den Spuren im Schnee nachgegangen. Und wo ist der Hund stehen geblieben, immer bloß beim Schlittenbauer ist er um seine Füße herum geschlichen und dann haben sie ihn zur Rede gestellt. Dann hat er gesagt, dass ist ja kein Wunder, ich war ja bei den Leichen dort.
Bereits damals hat man ja den Schlittenbauer schon in Verdacht gehabt, aber er hat dann einen Prozess wegen übler Nachrede gehabt und beweisen hat man ihm nichts können, dann ist auch nichts mehr herausgekommen dabei.
Die Cäzilia und ich waren gleich alt und sind miteinander in die Schule gegangen. Wie es passiert ist, waren wir 7 Jahre alt, sie hat ja immer das gleiche Gewand getragen. Sie ist sehr ärmlich gehalten worden. Einmal ist sie in der Schule eingeschlafen. Dann hat die Lehrerin gefragt, was los ist mit ihr. Sie hat nachher gesagt, dass sie die ganze Nacht vorher die Oma gesucht hätten. Der Vater hätte sie wieder mal geschlagen und wir haben dann geglaubt, dass sie in die Paar gegangen sei. Wir haben sie dann im Wald gefunden, da war sie auf einem Baumstamm gesessen.
Sie müssen nämlich wissen, der alte Hinterkaifecker war ein Hünenmensch. Er war ungefähr 1,90 m groß und sehr kräftig und zu seinen Leuten war er immer grob. Furchtbar gemein aber war er zu seiner Frau.
Die Frau Cäzilia Gruber hat genau gewusst, dass er zu der eigenen Tochter ein Verhältnis hat. Und wenn die Viktoria manchmal zum Wirt nach Grobem herein gekommen ist, dann hat sie der Wirt manchmal gefragt, was los ist, weil sie so zerrupft ist. Dann hat die Viktoria gesagt, na ja, du weißt schon was er immer mit mir macht.
Und meine Mutter hat immer schon gesagt über die Hinterkaifecker. Das war bestimmt Gottes Frucht, dass dies soweit gekommen ist.
Ich fahre mit der Frau Fuchs in die Flurgegend von Hinterkaifeck. In der verschneiten Flur an der großen Wetterfichte bleiben wir stehen. Dort ist auch das Marterl von Hinterkaifeck jetzt neu gesetzt worden. Die nicht mehr vorhandene Inschrifttafel wird nach Meinung der Frau Fuchs vom Gartenverein neu restauriert. Frau Fuchs geht mit mir zum Marterl und meint: "Am Besten ist es, wir beten zuerst einmal ein Vaterunser."
Ich zeigte ihr das vorhandene Bildmaterial und die erstellten Skizzen. Frau Fuchs erklärt mir dann genau wie der Hof ursprünglich stand. (siehe Bildtafel) Frau Fuchs beschrieb mir, dass die Rückseite des Wohngebäudes genau zum Feldweg Gröbern-Marterl, zur Wetterfichte verläuft. Auf der Rückseite des Gebäudes stand außerdem der alte Backofen und daneben befand sich ein Brunnen mit einer hölzernen Ziehvorrichtung. Damit schöpften die Hinterkaifecker über eine hölzerne Rinne, die der alte Hinterkaifecker selbst gezimmert hat, das Wasser zum Kuhstall. Er war nämlich handwerklich sehr gut veranlagt. Die eigentliche Einfahrt zum Hof befand sich von der Waldspitze her. Über diesen Weg gingen nämlich die Hinterkaifecker auch immer am Sonntag in die Kirche.
Sonst hat man sie nie angetroffen, sie waren furchtbar scheu und ließen auch keine Fremde in den Hof. Der Kontakt zu uns Gröbernern oder Waidhofener war nur ganz gering. Sie suchten das Dorf nur auf, wenn es unbedingt nötig war. Ich selbst war auch ein paar mal mit der Cäcilie auf dem Hof. Die Hinterkaifecker sind, wenn sie nach Gröbern gingen, zuerst über den Hof zum Waldrand gegangen und dann über den Pickelweg nach Gröbern. Von diesem Weg hier aus ist man normalerweise nicht in den Hof reingegangen. Von unserm Platz aus, gelangte man zuerst in den Obstgarten. Die hatten nämlich sehr viel Obstbäume selbst gepflanzt und gezüchtet. Wir Kinder haben öfter mal was davon bekommen. Ich weiß noch, dass man uns die Obstbäume angeboten hat, als sie im Februar 1923 den Hof abgerissen haben.
Ich glaube, man solle die Hinterkaifecker in Ruhe lassen, unser Herrgott wird es schon richten.
Unterschrift:
KHK. Konrad Müller Thumann (Keine Unterschrift von Sofie Fuchs)
MEINUNG VON ALOIS
Ich kann mir nicht vorstellen, dass unser Vater der Hinterkaifeckermörder sein soll. Er hätte in keiner Weise einen Vorteil oder einen Nachteil gehabt. Er wollte doch die Frau Gabriel auch heiraten, aber der Streit beim Grasmähen als der Gruber mit der Sense auf ihm los ging hat doch alles geändert.
Obendrein war er mit 47 Jahren schon schwer asthmakrank und magenkrank.
Beim Anwesen vom Schlitterbauer waren zu der Zeit, als der Mord von Hinterkaifeck war, seine Schwiegermutter von der ersten Frau, seine 5 Kinder von 9-22 Jahre, seine Frau die 18 Jahre jünger war als er, und zwei Kinder von der Schwägerin die im gleichen Alter waren wie seine Kinder. Und alle wurden ihr Leben lang ausgefragt (Es wurde auch kein Heu beim Schlittenbauer gestohlen. Er hat auch nicht auf den Heuboden geschlafen).
ERINNERUNGEN VON REGINA
Bericht von der Tochter Regina: 2002
Am Anfang dachte ich der K.H.K. Konrad Müller hat das Zeug dazu den Hinterkaifeckermord zu klären.
Zugegeben es ärgert mich sehr, dass man unseren Vater, der nichts anderes tat als mit der Polizei den Hinterkaifeckermord aufzuklären, verdächtigt wird.
Hauptkommissar Konrad Müller, der nach seiner Pensionierung sich die Aufgabe gemacht hat, ungelöste Mordfälle aufzuklären. Er kommt auch nur auf Schlittenbauer als bestmöglichen Täter und das nach 75 Jahren.
Ich habe am 04.11.1991 einen Brief an die Kripo Ingolstadt geschrieben, aber der Brief wurde nicht beantwortet.
Betreff: Mord in Hinterkaifeck.
Ein Kommissar jagt einen toten Mörder!
Bitte sehen Sie Bild am Sonntag vom 27.10.1991 und in Funk-Uhr und so weiter an. Dahinter steht unter anderen K.H.K. Konrad Müller-Thumann. Er hat eine Theorie: Der Schlittenbauer war es, Besitzer des Nachbarhofes usw.. Solange neidische Nachbarn Lügen verbreiten, ein Kriminaler, der zur dieser Zeit noch gar nicht geboren war, alle seine Vorgänger für nicht fähig hält, einen Bauern der 3 Jahre vor dem Mord ein Verhältnis mit der Ermordeten hatte und 1921 eine andere Frau die 18 Jahre jünger war geheiratet hat, zu irgend einem Geständnis zubringen.
Lorenz Schlittenbauer war nie angeklagt und schon gar nicht verurteilt. Warum bedient sich Müller-Thumann in Film, Fernsehen ,Radio, Theater und Zeitungen. Er malt sogar Bilder über Hinterkaifeck und singt sein selbst gedichtetes Lied. Nur um den Namen Schlittenbauer (Schindlbauer) durch den Dreck zu ziehen.
Müller-Thumann vernimmt immer andere Personen von den Schlitterbauern will er nichts erfahren, auch nicht wie es denen geht durch sein Benehmen.
Am 22.05.1941 ist Lorenz Schlittenbauer gestorben, an Nierenbeckenentzündung, Asthma usw.. Das war vor 50 Jahren. Viele Beamte haben zu Lebzeiten Vernehmungen durchgeführt, hält der Müller-Thumann alle seiner Vorgänger für blöd und nicht fähig, haben die alle ihre Pflicht vernachlässigt. Wir, noch 5 lebende Kinder und etliche Nachkommen leiden darunter und bitten um Hilfe.
Wir glauben es wäre an der Zeit einmal zu sagen, der Schlittenbauer ist unschuldig, er hat nur seine Pflicht getan und geholfen wo er nur konnte um den Kaifeckermord aufzuklären.
Meine Eltern haben es öfters erzählt: Mein Vater und seine Nachbarn Pöll und Sigl sind mit dem Vater seinem Fuhrwerk nach Neuburg gefahren zur Vernehmung. Bei der Heimfahrt wollte der Sigi an den Wirtschaften anhalten, was Vater und Pöll nicht machten. Von dieser Zeit an erzählt Sigl seine Verdächtigungen, aber meistens nur im Rausch.
Ich weiß nur, dass viele meist Besoffene, so wie der Nachbar Sigl, das Leben von unserm Vater schwer machten.
Ich bin mit den Kindern vom Sigl aufgewachsen. Kinder vom Sigl waren Josef, Jakob und Resi, die waren älter als ich. Adolf, Kaspar, Anna und Zenta waren jünger. Mit Resi war ich noch länger beisammen. In Schildberg sind noch Zwillinge zur Weit gekommen. Mein Bruder Josef hat die Sigls nach Schiltberg mit den Pferden von meinem Vater gefahren. Bei Sigl hatten die Mühlbauern immer Bier getrunken, seine Frau war ein lustiges Wesen. Ich habe ein paar mal gesehen wie die Mühlbauern hinten beim Fenster heraus gestiegen sind, wenn der Sigi nach Hause kam. Es war damals viel Gerede, um das Benehmen über Sigl gewesen. Sigl hat erst so im Nachhinein seine Meinungen, von unserm Vater und Hinterkaifeck, verbreitet und meistens im Rausch. Einmal musste er 40,- Strafe zahlen wegen Verleumdungen, aber beide kamen doch einigermaßen gut aus. Wir Kinder waren deswegen nicht zerstritten. Mein Vater war nicht arm, er säte Kunstdünger auf seine Äcker, wo andere Bauern gar nicht daran dachten. Am Bienenhaus auf der Haidmannswiese da traf unser Vater meistens Sonntags nachmittag, mit dem Amtsrichter und seinen Kollegen und ihren Frauen aus Schrobenhausen zusammen. Dabei gab es fasst kein anderes Thema als Hinterkaifeck. Aus dem Blech von den Kunstdüngerfässer verkleidete unser Vater die Bienenhäuser.
Nach Anweisungen vom Schad von Haidhof, legte unser Vater einen Spargelacker am sandigen Acker am Weiher an.
Meine Mutter sagte immer: Ich habe einen kranken Mann geheiratet, er hatte keine Zähne, die hat er im Krieg wegen eines Unfalls verloren und hatte immer Luftnot. Das Rauchfleisch hat er immer ganz klein geschnitten wegen seiner Magenkrankheit.
Zwischen der Kapelle und Hof war der sein selbstgemachter Backofen und vorne angebaut war die Schmiede, da war er lieber als im Stall.
Herr Pfarrer Spägele ist mit mir nach der Schule von Waidhofen nach Gröbern gegangen. Er hat mich den ganzen Heimweg über Hinterkaifeck usw. ausgefragt.
1931 da wurde ich, angeblich von einem Elektriker, der mir die Petroleumflasche von Waidhofen nach Hause trug, auch über den Hausbrand und Hinterkaifeck ausgefragt. Und immer wieder was meine Eltern dazu sagten. Ein paar Tage später war der Elektriker in der Stube, die extra für Besuche eingerichtet war, da war er ein Kriminaler, mein Vater hat ihm daraufhin das Ausfragen der Kinder verboten.
Sigl und seine Verwandtschaft in Gröbern: Zum Sigl (Hauserbauer) heiratete Anna Stegmeier (Schneider). Die Tochter vom Plöckl (Gori) heiratete zum Stegmeier (Schneider), zum Plöckl (Gori) heiratete Herr Fuchs aus Rachelsbach.
Beim (Gori) Fuchs in Gröbern da hinkte ein Pferd nach dem Beschlagen durch den Schmied von Waidhofen. Der Perter, mein Vater, wurde gefragt, was immer so üblich war im ganzem Dorf, was das sein könnte. Er erkannte, dass ein Hufnagel falsch eingeschlagen war. Er entfernte den Nagel und schlug ihn richtig ein. Der Schmied bekam das zu hören und zeigte diesen Vorfall an, wegen Geschäftsschädigung. Der Fuchs wurde bestraft und der Perter ging frei wegen Nachbarschaftshilfe.
Und der Dorfkrach war wieder da.
Ich weiß es nicht warum die Fuchs Sophie 1984 über meinem Vater, bei der Ausfragung vom K.H.K Müller so eine falsche Meinung hat. Ich denke mir halt es steckt der Kommissar Müller dahinter mit seiner Erforschung von ungeklärten Mordfällen.
Wie Kurt Hieber einen Film über Hinterkaifeck drehte, haben sie mich ohne meiner Erlaubnis vor der Haustür gefilmt und mich mit lauter so Fragen wie zum Beispiel: Wie konnte mein Vater mit diesen Anschuldigungen leben. Unser Vater sagte immer: Ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.
Oder: Man muss das Unrecht geduldig ertragen.
Aber das Vorgehen dieser Menschen vom Film war eine Gemeinheit, das Gleiche war bei meinem Bruder Lorenz und mit meiner Stiefschwester Viktoria Baum mit seinen fast 90 Jahren.
Mein Vater hat mir erzählt, wie er im Bartelmarkt in Oberstimm gewesen ist: Es war als er ein wenig später dort. Ein paar Tische weiter weg saßen unter anderen der Schneider und der Sigl und beide redeten über Hinterkaifeck. Es war ein lautes Gespräch da vielen die Worte: Jetzt haben die Kriminaler den Perter mitgenommen usw.. Mein Vater hat lange zugehört, dann ist er hingegangen und hat ganz laut zu ihnen gesagt: Der Perter das bin ich, die Kriminaler waren heute zwar da, die Kriminaler kommen, wenn was angezeigt wird zu mir und nicht zu euch Beiden. Mich haben sie nicht mitgenommen, aber denen zwei wäre es recht, wenn sie mich mitnehmen würden. Dann war wieder Ruhe.
Ich war 16 Jahre alt und habe meinen Vater am Weiher beim Grabenräumen angetroffen, er hatte Tränen in den Augen und war traurig. Er sagte: Ich habe den Hinterkaifeckern nichts getan, ich kann nicht verstehen, dass die Leute dies nicht begreifen wollen. Ich meine ihr und eure Kinder werden noch zu Leiden haben, wenn die Polizei die Mörder nicht finden.
Der (Schusterkarl) hat erzählt: Dass war kein anderer als der Perter. Ich bin 10 Jahre alt gewesen und bin nach Hinterkaifeck über die Äcker gelaufen. Viele Leute waren oben und der Perter ist mit der Mistgabel an der Tür gestanden und hat keinen reingelassen. Die Leute haben geschimpft, weil sie die Toten nicht sehen konnten. Erst als der Bürgermeister mit zwei Gendarmen gekommen sind konnten wir hinein. Ich bin auch über die Füße des alten Gruber in den Stall gegangen und von da ins Haus. Auf dem Tisch in der Küche war eine Suppenschüssel gestanden und bei der Haustür bin ich wieder hinausgegangen. (
Liepold Karl Hobenwart)
Der Schwaiger Andreas junior (geb. 1934) Gröbern, hat im Film etwas vom Kleiderverbrennen berichtet, da hat er etwas verwechselt. Er hat eine Geschichte die in Waidhofen passiert ist der Hinterkaifeckergeschichte zugedichtet. Und im Film von Kurt Hieber wurde es nach Hinterkaifeck verlegt.
Inhalt von meinem Brief vom 25.10.1991:
Aber, dass ein 55 jähriger Andreas Schwaiger neue noch nie gehörte Verleumdungen im Kino bringt, verstehe ich nicht. Wenn der Vater vom Andreas Schwaiger in der Mordnacht unterwegs war, wo war er? Und warum hat er sich nicht gemeldet, hatte er Angst? Unser Vater hatte keine Angst, er war nie in einem Gefängnis, er war in der Mordnacht in seinem Bett, unsere Mutter hat es oft genug bestätigt. Wir noch lebende 4 Kinder wären dankbar, wenn die Mörder gefunden würden. Bitte bringen sie diese Verbindungen nicht mehr in ihren Bericht, wir müssten sonst gerichtliche Schritte unternehmen.
Regina
Antwort:
Liebe Frau Weichselbaumer: Ich habe sehr großes Verständnis dafür, dass sie nicht wollen, dass die Erinnerung an ihrem Vater belastet wird. Aber wie Sie ja von Herrn Hieber inzwischen erfahren haben, kommt in dem Film die von Ihnen beanstandete Aussage von Herrn Schwaiger gar nicht vor, sondern es wird im Gegenteil festgestellt, dass alles zwingend für die Unschuld von Herrn Schlittenbauer spricht. Bitte schauen Sie sich den Film am 12. Nov. im ZDF an. Sie werden sehen, dass Ihre Bedenken ganz unbegründet waren.
Sibylle Hubatschek-Rahn.
Der letzte Vortrag in Hundszell von Frau Sangl.
Frau Sangl fragte alle 17 Anwesende einzeln von wo sie hergekommen sind. (Wahrscheinlich wegen seine zweierlei Aufzeichnungen, rot und schwarz) Ich sagte: Ich bin von hier. Meine Schwägerin, mein Neffe Alois und mein Bruder Alois waren auch dabei, sie sagten alle von hier.
Um nur einige Sätze zu nennen die Frau Sangl vortrug: Die Zeitzeugin Dora Baum ist nicht glaubwürdig.
Wo war den der Schlittenbauer, die Leute und seine Frau sagten, er habe sich in der Zeit wo der Mord passiert ist, auf dem Heuboden versteckt damit im kein Heu gestohlen wird. Die Kinder vom Schlittenbauer haben andere Namen angenommen.
Auch von einer Erpressung von seitens Schlittenbauer war die Rede.
Schlittenbauer und der Bäcker Bärtl, der verschwunden ist, sie könnten gemeinsame Sache gemacht haben.
Die Aussage von seinem Nachbarn Sigl, Schlittenbauer wusste schon vorher, wo die Toten lagen.
Frau Sangl sagte auch immer wieder, Herr KHK. Konrad Müller ist eine Kapazität im Aufklären von Kriminalfällen und er ist der Meinung es kommt nur der Schlittenbauer als größtmöglicher Mörder in Frage usw..
Am Ende des Vortrags sagte ich zu Frau Sangl: Von wo sie dies alles her hat? Sie sagte: Vom Kriminalhauptkommissar Konrad Müller und was im Buch steht vom Leuschner.
Ich stellte mich dann vor: Ich bin eine Tochter vom Schlittenbauer und sagte zu ihr: Das sind ja lauter Lügen die sie da meinem Vater angedichtet haben. Unser Vater seine damaligen 5 Kinder, seine Schwiegermutter der ersten Frau und alle die am Hof waren, sind doch von der Polizei ihr Leben lang ausgefragt worden. Unser Vater ist nicht am abgegangen und in der Nacht war er im Bett bei seiner 18 Jahre jüngeren Frau. Es wurden keine blutige Wäsche gewaschen und die Tiere hat er erst bei der Aufdeckung der Toten gefüttert. Die Tiere sind doch nicht gefüttert worden.
Er gab es doch am ersten Tag der Vernehmung zu, dass er nicht weiß ob er der Vater des kleinen Josef ist. Und es war auch kein Streit mit den Hinterkaifecker. Meine Mutter hat erzählt, sie hat mit dem kleinen Buben am Acker neben dran immer geredet, es war ein netter Kerl. Es hat auch keiner der Kinder einen anderen Namen angenommen. Mein Vater hat sich hernach um alles angenommen und das war sein Fehler. Der Sigl ist nach der Aufdeckung heimgegangen und unser Vater und Pöll haben die Tiere versorgt. Man braucht doch nur die damaligen Akten lesen dann kommt man doch nicht auf solche Gedanken, selbst wenn sie auch damals nicht alles aufgeschrieben haben.
Die Frau Sangl hat zu jammern angefangen, denn sie wusste ja auch nur was sie vom Müller erzählt bekam.
Es war auch eine Rechtsanwältin bei dem Vortrag dabei, diese hatte sich auch angenommen um den Fall, aber rausbekommen ist nichts.
Am Anfang dachte ich auch, der Kriminalkommissar Müller bringt die Sache mit dem Mord heraus, aber das Gegenteil ist der Fall.
Vom Kopf abschneiden bei den Hinterkaifecker hat unser Vater nichts mitbekommen, obwohl er an dem Tag auch oben war. Das Hartgeld sagte unser Vater wurde erst nach ein paar Tagen mit der Polizei gefunden, es war in einem Tonkrug im Kachelofen versteckt.