Die Einwohnerwehren

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Die Einwohnerwehren wurden als verlängerter Arm der Reichswehr gegründet. Dieser Gründung war ein offizieller Aufruf der Reichswehrführung vorausgegangen, die örtliche Bürgerwehren über Einwohnerwehren auf Landesebene einheitlich organisieren wollte. Dabei sollten die Einwohnerwehren direkt der Reichswehr unterstellt sein.
Die offizielle Aufgabe von Bürger- und Einwohnerwehren war demnach die Unterstützung der Polizei. Inoffiziell sollten die bewaffneten Mitglieder wohl Reserve für die durch den Versailler Vertrag eingeschränkte Reichswehr sein.
Den Alliierten ging diese Bewaffnung zu weit und sie forderten zunächst, die Einwohnerwehren den jeweiligen Ländern zu unterstellen, sie also dem Einflussbereich der Reichswehr zu entziehen. Später erfolgte die Forderung, die Einwohnerwehren sämtlich aufzulösen. Auf Druck der Alliierten verfügte der der damalige preußische Innenminister Carl Wilhelm Severing, alle Schutzwehren aufzulösen. Bis auf Bayern fügten sich alle Länder des Deutschen Reiches dieser Vorschrift. Dort aber wurden die Einwohnerwehren noch ein ganzes Jahr aufrecht erhalten.

Bezug zu Hinterkaifeck

In der nächsten Nähe zu Hinterkaifeck gab es alleine 2 Einwohnerwehren: in Schrobenhausen und in Wangen. Andreas Gruber war nachweislich Mitglied der Einwohnerwehr Wangen und hatte im Zuge dieser Mitgliedschaft eine Waffe samt Munition ausgehändigt bekommen. Inwiefern sich die Einwohnerwehren auch nach der staatlich verordneten Auflösung im Sommer 1921 hielten und ob sie auch zum Tatzeitpunkt trotz Verbot noch bewaffnet waren, ist bislang nicht bekannt.
Nach dem Mord wurde keine Waffe auf dem Hof gefunden.

Weitere Quellen