Zeitungsartikel: 1922-04-07 Weidener Anzeiger

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Detailinformationen

Datum

07.04.1922

Ort

Art des Dokumentes

Zeitungsbericht

Verfasser

Verfasst für

Weidener Anzeiger

Verfügbar

Inhalt

München, 5. April.
Zu der grauenhaften Mordtat in der Gemeinde Wangen, der sechs Menschenleben zum Opfer fielen, werden noch folgende Einzelheiten bekannt. Die Tat geschah auf der 900 Meter von der Ortschaft Gröbern, Gemeinde Wangen, entfernten Einöde Hinterkaifeck. Getötet wurden das 70 Jahre alte Ehepaar Andreas und Cäcilie Gruber, deren verwitwete Tochter Viktoria Gabriel,, deren 9 Jahre alte Tochter Cäzilie und der 2jährige Sohn Joseph, sowie die erst seit 31. März in dem Hof bedienstete Magd Marie Baumgartner. Die Tat dürfte in der Nacht zum Samstag vollführt worden sein, da die Leute seit Sonntag schon nicht mehr gesehen wurden. Sämtliche Personen waren mit einer sogen. Kreuzhacke erschlagen worden. Das Vieh im Stall war von dem Täter losgebunden. Vier Leichen, und zwar die des Ehepaares, der verwitweten Tochter und der neunjährigen Cäcilie lagen in der Tenne, das jüngste Kind lag erschlagen in der Kinderwiege, während die Dienstmagd in der Kammer aufgefunden wurde.
Sämtliche Kisten und Behältnisse des Hauses waren durchwühlt. Was geraubt wurde, konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Die alten Eheleute galten als Sonderlinge und sollen ein Vermögen von ca. 100 000 Mk. in Gold, Silber- und Schmucksachen, sowie Pfandbriefe verschiedener Banken besessen haben. Der Erkennungsdienst hat sich sofort von München an den Tatort begeben. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.



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