Schlittenbauerchronik1: 04

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Erinnerungen v. Alois Schlittenbauer - Dokument 1

Seite 20 bis Seite 27





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Fortsetzung: Vorträge (II)


Erinnerungen von Alois geb. 1932, 1937
Vortrag am 4.6.1997 in Hundszell, vom Herrn Konrad Müller. (zirka 200 Leute, ich war bei dem Vortrag ganz vorne dabei und habe alles mitbekommen und notiert). Hinterkaifeck hat 38 Tagw. Feld gehabt und 12 Tagw. Wald.
Der Hinterkaifecker hat Ostermeier geheißen.
Der Gruber hat eingeheiratet und war 9 Jahre jünger als seine Frau, sie haben 1885 geheiratet. Er hat seine Tochter missbraucht.
1913 heiratete die Tochter Viktoria Karl Gabriel aus Laag. Karl Gabriel ist am 12.12.1914 gefallen.
1915 kommt Gruber 1 Jahr und Viktoria 1 Monat ins Gefängnis wegen Blutschande.
Im Jahr 1918, da geht die Viktoria zum Nachbar Schlittenbauer und sagt: Dir ist doch deine Frau auch gestorben und wir zwei könnten doch heiraten.
Allerdings, das steht nicht einwandfrei fest, war sie schon vom eigenen Vater oder anderen Männern schwanger.
Man könnte es heute noch feststellen, ob die Viktoria vom Schlittenbauer, oder vom eigenen Vater schwanger war, aber es würde nicht viel zur Sache beitragen. ??? Eine Heirat wurde zwar abgesprochen, aber der alte Gruber war dagegen.
Am 07.9.1919 kam der Bub zur Welt und die Viktoria hat vom Schlittenbauer Alimente verlangt, dann hat der Schlittenbauer die Viktoria angezeigt wegen Blutschande. Der alte Gruber ist darauf eingesperrt worden.
Die Viktoria ist dann am nächsten Tag wieder zum Schlittenbauer gegangen und hat gesagt: Zieh doch die Anzeige zurück, das Kind ist sowieso von dir und wir zwei könnten doch heiraten. Dann ging der Schlittenbauer zur Polizei nach Hohenwart und zieht die Anzeige zurück. Und der alte Gruber kommt wieder am dem Gefängnis heraus. Und dann kommt der Schlittenbauer und sagt: Was ist jetzt, jetzt könnten wir doch heiraten, aber das sage ich schon, das schlampige Verbältnis mit deinem Vater muß schon ein Ende haben, darauf hat der alte Gruber gesagt: Das werden wir dann schon sehen.
Darauf ging der Schlittenbauer wieder zur Polizei und sagt: Ich habe das letzte Mal die Unwahrheit gesagt und die Grubers gehören doch eingesperrt. Schließlich ist dann es zur Verhandlung gekommen, und da der Schlittenbauer einmal ja und dann wieder nein gesagt hat, sind die Grubers wieder freigesprochen worden. Aber die Grubers haben darauf bestanden, daß der Schlittenbauer die Alimente übernimmt.
Schließlich hat der Schlittenbauer am 07.05.1921 (ein Jahr vor dem Mord) eine andere Frau geheiratet, die hat schon 4 uneheliche Kinder gehabt und nur ein Sohn war am Leben. (Das erste blieb am Leben und zwei sollen gestorben sein).
Die Kindersterblichkeit war damals unwahrscheinlich hoch.
Am 17.03.1922 findet der Pfarrer Haas in Waidhofen im Beichtstuhl drin 700,- Mark in Gold, das war für die damalige Zeit sehr viel Geld. Es war damals schon Inflation, und das Papiergeld war schon nicht mehr viel wert.
Die Cäzilie (7) ging in Waidhofen zur Schule, und der Pfarrer Haas wußte sofort, dass das Geld nur von der Viktoria sein konnte. Mir (Müller) fällt dabei auf, daß da irgend etwas auf die Viktoria zukommt. Sie hat bei ihrer Stiefschwester Frau Starringer zweimal um Geld angehalten, da hat sie gesagt: Sie braucht Geld für einen Dreschwagen und beim zweiten mal hat sie gesagt, sie braucht einen neuen Benzinmotor. Beides aber war nicht richtig!!! Frau Starringer war die Stiefschwester von der Viktoria Gruber.
Aber sie hat achttausend Mark Geld bekommen, man muß sich fragen für welchen Zweck. Es macht den Eindruck, sie wird erpreßt. Und wenn sie schon sagt sie wird erpreßt, dann bin ich der Meinung, daß es fürs Kind ist.
Dann kommt der 17. März 1922, da war also die Spende im Beichtstuhl. Dann Mitte März geht die Viktoria nach Schrobenhausen zum Vormundschaftsgericht und verklagt Schlittenbauer wegen Weigerung der Alimentenzahlung.



Am 29. März findet der alte Gruber 2 Spuren im Schnee, die zwar hinein aber nicht mehr heraus führen, das hat er auch seinem Nachbarn Schlittenbauer gesagt, der neben seinem Hof geackert hat, und auch dem Stegmeier hat er es erzählt.
Der Gruber hat gesagt: Bei mir am Hof treibt sich so ein Gesindel herum, ich möchte bloß wissen was da los ist, heut Nacht war keine Ruhe auf dem Dachboden. Die Nachbarn haben gesagt: Da schauen wir halt nach, die werden wir schon auftreiben aber der Gruber ließ es nicht zu.
Wiederholt hat man im Nachhinein festgestellt, es waren Hamsterer auf dem Hof usw. Zum Beispiel war eine Frau und ein Mann, die dann später nach Gröbern hinein kamen und dann sagten sie: Wir sind gerade dort gewesen und haben für 15 Mark ein Schweinefett bekommen, aber das kann man nicht mehr gebrauchen, das kann man gleich wegschmeißen, das stinkt schon. Da sagt zum Beispiel der Schlittenbauer: Die Bagage da oben, die brauchen schon lang einmal eine aufs Dach, ein so ein stinkendes Fett zu verkaufen. Das sind so Randbemerkungen, die mir so einfallen, die aber nach meiner Meinung nicht ganz uninteressant sind.
Die Magd hat gekündigt, sie hat gesagt: In ihrer Kammer, da spuckt es, die Tür geht nachts auf und zu usw., das war im September. Aber sie haben eine neue Dirn ausfindig gemacht, das war die Maria Baumgartner.
Der Gruber hat auch seinem Nachbarn Schlittenbauer erzählt, daß sein Hausschlüssel fehlt, es hat nur einen Hausschlüssel gegeben.
Die Magd ist dann den 31. März gegen 5 Uhr abends angekommen, das Wetter war schlecht, ihre Schwester hat die Magd begleitet. Wie die Schwester dann gegangen ist, ist es der Magd schwer gefallen. Die Schwester hat man leider erst nach 3 Jahren vernommen!
Dann kam der Samstag, der l. April, da war die kleine Cäzilie mit 7 Jahren nicht in der Schule gewesen, und dann kam der Sonntag, das war der 2. April, da war die Viktoria im Kirchenchor nicht dabei..
Die Hinterkaifecker waren leutescheu. Jetzt kommt der 4. April, das war der interessanteste Tag, der Tag der Mordentdeckung. Da hat der Monteur Albert Hofner, Pfaffenhofen, den Auftrag gehabt den Motor zu reparieren. Er war schon einmal dort und hat nichts gescheites zu Essen bekommen. Er ist um 9 Uhr vormittags angekommen.
Ihm ist aufgefallen, dass das Scheunentor offen war und der Hund an der Haustür angebunden war und laut bellte.

Es hat dann ein paar Stunden später ganz anders ausgesehen.
Den Monteur hat man 4 Jahre später erst vernommen. Wäre aber nach meiner Ansicht von großer Wichtigkeit gewesen. Das Vieh im Stall hat gebrüllt. Um halb drei Uhr war der Monteur fertig und hat den Motor laufen lassen, er machte einen riesigen Lärm, aber es hat sich niemand gerührt auf dem Hof. Er hat gewartet bis um ca. 3 Uhr und hat überall herum geschaut, er hat gepfiffen und gerufen, es hat sich nichts gerührt.
Dann ist der Alfred Hofner nach Gröbern gefahren, und der erste Hof links war der Schlittenbauer, da stehen zwei Mädchen im Garten, zu denen hat er gesagt: beim Hinterkaifecker da rührt sich nichts und ich habe den Benzinmotor gerichtet, der läuft wieder. Dann ist er zum Lebmeier nach Kaifeck gefahren, auch da hat er einen Motor gerichtet. Zum Lebmeier hat er das gleiche gesagt, dass sich nichts rührt usw. Dann ist der Schlittenbauer um fünf Uhr heimgekommen, (Ackern mit den Pferden) dann haben die zwei Mädels gesagt, daß der Monteur da war, der hat gesagt, daß der Benzinmotor wieder läuft, aber die Leute beim Hinterkaifecker da oben die rühren sich nicht. Der Schlittenbauer, der sagt dann: Des gibt's ja nicht, am Sonntag war die Viktoria nicht in der Kirche, da müssen wir doch einmal nachschauen. Dann schickt der Alte seine zwei Buben und sagt, jetzt schauen wir einmal nach.

Die zwei Buben sind hinauf gegangen und haben in die Fenster hinein geschaut und es war niemand anzutreffen. Daraufhin ist der Schlittenbauer zu seinen Nachbarn Sigl und Pöll und haben sich auf den Weg nach Hinterkaifeck gemacht.
Sie haben die gleichen Feststellungen gemacht, es hat sich niemand gerührt.
Und wie ich bereits erwähnt habe: Dass der Hund nicht mehr an der Haustür angehängt war, sondern im Stall drin war und das die Scheunentore verschlossen waren. Es ergibt sich für mich die Frage: Was war los, in der Zeit von halb 3 bis 5 Uhr. Nach meiner Ansicht kann sich da der Mörder auf dem Hof bewegt haben. Es kommt noch hinzu,dass es der 4. Tag war, dass sich die Hinterkaifecker nicht gerührt haben.
Da unterstelle ich einfach, daß der Täter das Vieh gefüttert hat, auf jeden Fall war er demnach auf dem Hof.
(Unterbrechung v. Zuhörer) darf ich dazu etwas sagen: Ich habe gelesen, dass die Tochter vom SchJittenbauer bei der Entdeckung dabei war.
Ja das habe sie gesagt, ich weiss das schon.
Es war ja immer so im Laufe der Jahre, auch bei Leuschner, der auch Zeitzeugen versucht hat zu fragen, und bei mir ist es so überwiegend. Bei meinem Vorgänger, dem Kripo Chef Herr Anton Kolb, das war eigentlich der Hauptinitiator des vorliegenden Mordfalles, es war 1979 und wie er dann 1984 gegangen ist, habe ich eigentlich nur die 2 Leitzordner gehabt, und auch mein Vorgänger Anton Kolb hat gleich vom Anfang an gesagt:Ich kümmere mich nicht um den Fall, denn diese Aussicht besteht in keiner Weise. Sondern nur um diesen Fall nicht vergessen zu lassen usw. Er hat den Fall seinen Kollegen hinterlassen.
Um auf die Frage zurückzukommen: Hat damals zum Beispiel ein Schwaiger Andreas, Gröbern oder die Fuchs Sophie, Gröbern oder die Viktoria Baum, das war die Tochter vom Schlittenbauer,die Leichen gesehen, aber bei der Entdeckung dabei waren sie nicht.
Da waren die zwei Buben, aber die ließ man nicht in den Stadel hinein, weil der Anblick so grauenhaft war. Es ist anzunehmen dass die Viktoria Baum die Toten gesehen hat, nach dem ja ganz Gröbern am Tatort waren und weitaus viel früher als die Mordkommission aus München.
Der Schlittenbauer hat 4 Kinder gehabt, und es ist aus der Heirat mit der Viktoria Gabriel nichts geworden, dann hat er die Anna Dick, Diepolshofen geheiratet. (am 7.5.1921, ein Jahr vor dem Mord).
Der Schlittenbauer war mit den Hinterkaifecker zerstritten, ja aber das weiß man erst im nachhinein.
Den Schlittenbauer den hat man erst 1931, dass sind neun Jahre nach dem Mord, eingehend vernommen, aber auch nur deswegen, weil die Leute keine Ruhe gaben. Ich habe während meiner Dienstzeit immer wieder festgestellt, wenn ich jemand überprüfe, dann sind die Leute zunächst recht betroffen, aber entschuldigen sie, ich habe sie schon oft als Täter bezeichnet, aber muss denen auch sagen, ich stell ja nicht was fest ob er es ist, sondern auch ob es jemand nicht ist.
Es stellte sich auch heraus, dass man die Franziska, Schwester von der Magd Maria Baumgartner, gar nicht vernommen hat, obwohl sie beim Brotzeit machen in Hinterkaifeck dabei war und die letzten Worte mit den Hinterkaifeckern geredet hat.
Dann war der Diavortrag, mit dem Hinweis auf den Schlittenbauernhof und Schautafeln beim Marterl.
In Augsburg sollen viele Akten und die Mordwaffe verbrannt sein.
Es war also so, dass sich der Schlittenbauer mit seinen Nachbarn nach Hinterkaifeck begibt. Nachdem sie niemanden wahrgenommen haben, haben sie mit Gewalt die hintere Stadltür aufgebrochen und sind vom Maschinenhaus dann in die Futterkammer gekommen. Der Schlittenbauer geht voran, er ist 47 Jahre alt, dabei war noch der Jakob Sigl mit 30 Jahren und der Michael Pöll mit 57 Jahren.
Der Schlittenbauer sieht sofort, dass ein junges Vieh los war. Es war nicht angekettet, er will es anketten und ist dabei in Richtung Stalltür gegangen. Dabei überstieg er eine leichte Erhöhung, und seine beiden Nachbarn hinten sagen: Siehst denn du das nicht, da schaut ein Fuß raus aus dem Heu. Der Schlittenbauer geht wieder zurück und zieht an dem Fuß, und dann kommt Andreas Gruber als Leiche, 63 Jahre, noch in der Unterhose bekleidet zum Vorschein. Da kann man sich vorstellen, wie erschrocken der Schlittenbauer und seine Begleiter waren. Darunter unter dem Gruber kommt seine Ehefrau Cäzilie, sie ist 72 Jahre, zum Vorschein, und nochmals darunter liegt die Viktoria, beide sind normal bekleidet, sie ist 35 Jahre alt.
Zwischen diesen 3 Leichen neben der Stallwand liegt die Cäzilie mit 7 Jahren, sie ist mit einem Nachthemdchen bekleidet. Sämtlichen Leichen sind die Köpfe eingeschlagen. Der Schlittenbauer ging durch den Stall über einen Futtertrog ins Haus und sperrte die Haustür von innen auf, denn im Gang war das Kalb, es versperrte den Weg. Dem Schlittenbauer wurde erst im Nachhinein klar, dass der im Schloß fehlende Hausschlüssel steckte. Er läßt also die beiden Nachbarn ins Haus und sie schauen weiter nach. Dabei geht Schlittenbauer zunächst ins Schlafzimmer von der Viktoria und deren beiden Kinder und macht die schlimme Entdeckung, dass der zweieinhalbjährige Sohn durch den Kinderwagen hindurch erschlagen liegt. Die Gehirnmasse war sogar an der Decke vom Kinderwagen. Im hernach gingen sie dann in die Stube, die liegt gegenüber, hier haben sie keine Feststellungen angetroffen.
Aber als sie durch die Küche gingen, nur durch die Küche war die Magdkammer erreichbar, finden sie die Magd erschlagen im Blutfleck liegen.
Dann war folgendes: Bei der ersten Feststellung, als die Mordkommission von München eintraf, da fanden sie die Leichen dort wo sie jetzt lagen, denn der Schlittenbauer hat sie ja zunächst wohl einmal auseinander gezerrt .
Auf dem Bett liegen eine leere Brieftasche, auf dem Schrank liegen Pfandbriefe in Höhe von 14 Tausend Mark und noch Bargeld in Höhe 2228, - Mark und 18 Pfennig. Man geht trotzdem immer von einem Raubmord aus, offensichtlich deshalb, weil die leere Brieftasche auf dem Bett gefunden worden ist.
Interessant ist noch die Feststellung, dass der Spitz, so hat der Hund geheißen, mit einem verletztem Auge im Stall drin gefunden worden ist. Er hat sich schließlich verkrochen und war überhaupt nicht zugänglich. (Bilder)
Hier ist die Magd, der Rucksack neben Regenschirm liegt noch auf der Bank neben dem Fenster. Die Leiche ist etwas zugedeckt mit der Bettdecke, hier liegt noch ein Pantoffel hinterm Bett, den Rucksack hat sie noch gar nicht ausgepackt. Daraus könnte man schließen, daß die Tat vor 22 Uhr begangen wurde. Jetzt schließen wir also.
(Fragen) Der Schlittenbauer war auch noch Ortssprecher und der hat sofort seinen Buben zum Bürgermeister Greger nach Wangen geschickt, dieser soll die Gendarmerie in Hohenwart von diesem grausigem Fund verständigen.
Das ist dann auch erfolgt, und um 18 Uhr wird die Mordkommission in München verständigt. Interessant wäre die Münchner-Zeitung, die der Gruber vorher gefunden hat und keiner weiß woher sie stammt
Es kam noch eine Aufklärung über Leichensezierung von den abgeschnittenen Köpfen. Von den Hellsehern. Pfarrer Haas sagte bei der Leichenpredigt: Der Mörder kann unter uns sein. Ob er Recht gehabt hat, das ist die Frage. Vom Geld im Beichtstuhl. Vom Bäcker Josef Bärtl, der nicht mehr von der Polizei gefunden wurde(nach Rußland oder Amerika). Die Hinweise aus Rußland, die höre ich immer wieder. Von einem Leichenbestatter aus Unsernherm, der auch nach Rußland gegangen ist. Vom Postboten usw.. Es ist sehr interessant, dass auch heute ein Zeuge da ist, der 1944 Kriegsgefangener in Rußland war, in einem Lager in Sibirien und da hat ihn ein russischer Offizier angesprochen, mit einwandfreiem Deutsch. Er hat gefragt. „Ob er aus Bayern kommt und ob er Unsemherm, Ringsee oder Hinterkaifeck kennt".Der Soldat aus Ringsee hat gesagt: Die Orte sind mir natürlich bekannt. Aber der Name von dem russischem Offizier, der ist mir nimmer so ganz geläufig. Aber ich habe jetzt ungefähr 6 Namen von Personen, die sich nach Rußland abgesetzt haben. Und von dem Buch, „Erster Weltkrieg" da ist auch der Karl Ludwig Gabriel erwähnt, in den Fahndungsbüchern, die in Rußland später gedruckt worden sind.
Und wenn ich jetzt Ende Juni nach Rußland komme, da werde ich mich bemühen, ob da in der Richtung etwas geht, obwohl ich im Grund genommen der Meinung bin, dass der Karl Gabriel am 12. Dez. 1914 gefallen ist, denn seine beiden Schulkameraden haben ihn auf dem Schlachtfeld erkannt.

(Zeitungsbericht Bayrische Gendarmen in Moskau (1997) Beim Müller seinem Vortrag war noch die Rede von der Reuthaue, der Mordwaffe, die ein früherer Knecht als eine von Hinterkaifeck erkannte.
Und es sind viele Leute als Täter bezeichnet worden.




Vom Roman in der Zeitung 1951. Es wurde ein Bild von der Sophie Fuchs mit Fahrrad gezeigt und ein Vaterunser gebetet. Vom Gump und seiner Schwester, die am Sterbebett ihre Brüder verdächtigte. Vom Staatsanwalt Kolb, wie er die Gebrüder Gump verdächtigte.
Herr Müller ist der Meinung, man tat ihnen unrecht, aber es kann auch etwas Wahres daran sein. Müller hat 2 Akten über Gump. Da steht z.b.: Adolf Gump könnte der Vater vom kleinen Josef von der Viktoria Gruber gewesen sein.
Vom Hund, wie ist er in den Stall gekommen mit dem verletzten Auge.
Vom Andreas Schwaiger, den hat man sein ganzes Leben lang befragt und zum Schluss hat man sich fragen müssen, was stimmt denn eigentlich.
Frage eines Zuhörer: Hat der Hausschlüssel beim Hinterkaifecker innen an der Tür gesteckt. Antwort: Dazu möchte ich mich nicht äußern, weil mir auch schon mal Strafe angedroht worden ist.
Vom Plöckl, Josef, Bürgermeister von Schrobenhausen und seiner Meinung. Vom Kurt Hieber und seinem Film über Hinterkaifeck.
Von der Bildzeitung, die seinen Bericht nicht richtig wiedergegeben hat.
Von den Fingerabdrücken und seinen Merkmalen (die nicht angewendet worden sind). ( Zwischenfragen: Über Viehfüttern und Schlüssel).
Ich (Müller) hab schon erwähnt, daß der Schlittenbauer 1931 vernommen worden ist, er ist einmal kurz verhört worden, genau wie Sigl und Pöll, die mit dabei waren, aber das war eigentlich sehr kurz.
Zwischenruf von seinem Kollegen: Der kanns nicht gewesen sein, weil der hat ja 4 Tage gebraucht bis zur Auffindung und es hat geheißen, er war die vier Tage daheim. Müller redet dazwischen: Aber trotzdem, wo war eigentlich der Schlittenbauer während der Zeit, seine Frau hat gesagt: uns ist immer Heu gestohlen worden, er hat auf dem Heuboden oben geschlafen.
Also das ist jetzt so am Rande besprochen. Ich weiß, wie schlimm es sein kann, wenn jemand beschuldigt wird. Andererseits, der Schlittenbauer hat Zeit seines Lebens geduldet, er hat es auch erdulden müssen, daß ihm dieser Vorwurf gemacht worden ist.
Aber die Leute haben keine Ruhe mehr gegeben, auch in den späteren Jahren nicht, bis er 1941 gestorben ist.
Am 27.01.1926 ist der damalige Bürgermeister Greger selber nach München gefahren und hat gesagt: Ihr müßt einmal in die Gegend von Gröbern fahren und hören was da los ist. Es war ja auch so, die Mordkommission damals aus München war 4 Stunden am Tatort und dann, wenn sie wollen nie mehr. Wie will man denn da einen Mord in dieser Größenordnung klären und das von München aus. In Augsburg sind die Akten vernichtet worden, (Krieg) in München haben sie sie vollständig erhalten.
Da sind etwa 2/3 aller Zeugenvernehmungen, die kommen alle aus München. Ja wo sind die von Wangen, Brunnen und Umgebung von Gröbern? Die Leute müssen doch befragt werden, da unten ist doch die Tat gewesen und nicht in München. Da steht immer drin: Die Dienstmagd sowieso von der Lindwurmstraße die hat folgendes gesagt. Irgendwann 4 Jahre später ist dann ein gewisser Kollmer, Staatsanwalt von Schrobenhausen, runter gefahren und hat die Leute vernommen. Das nach 4 Jahre langem Zuschauen, das will ich hervorheben.

Es waren aufwendige Fußmärsche notwendig, mit der Bahn hat man nur bis Schrobenhausen fahren können, da hat man sich ein Fahrrad leihen können, so sind die Kriminaler über Land gefahren. Bei jeder Witterung, dreckig war es, dann sind sie dreckig angekommen, verhungert und dann haben sie schauen müssen nach den Leuten, die von Bedeutung waren. Auch die Dienstmärsche, die zu verrichten waren. Das nimmt doch alles Zeit in Anspruch. Dann die Aufzeichnungen, diese handschriftlichen, die sind ja alle von Hand gemacht worden. Die Schreibmaschine, die haben zwar die Münchner gehabt, aber die sind wieder abgefahren damit. Und diese Aufzeichnungen, die haben ja keinen Durchschlag gehabt, jetzt hat der eine Kollege von mir aus den einen vernommen, hätte aber nach meiner Ansicht dringend wissen müssen was der andere gesagt hat und das muß man einen entgegenhalten, kann er aber nicht, weil er nicht gewußt hat, was der andere gesagt hat.

Also war es insofern einfach schwierig. Und dann kommt noch die schlechte Zusammenarbeit zwischen der Stadt- und Landespolizei, ich glaube da war auch was dran... Bei Hinterkaifeck mein ich, war die Zusammenarbeit schlecht.
Darum hat der Reingruber damals geschrieben, dass er schwer enttäuscht ist von den Kollegen in Hohenwart, die in keiner Weise sich um den Mordfall kümmerten. Es ergibt sich auch anderseits die Frage, die Hohenwarter werden gesagt haben: Ja wenn die schon von München kommen, dann sollen sie auch was machen und sollen den Mordfall klären. Aber man muß auch berücksichtigen, das damals etliche politische Morde gegeben hat und die waren offensichtlich vorrangig. Ich habe dies erlebt bei den Terroristen Baader-Meinhof etwa.
Da haben die Beamten die beste Ausrüstung auf einmal gekriegt, die besten Pistolen, da hat gar nichts gefehlt und warum, ich sage das so im Bereich, weil es um die Politiker selber scheinbar gegangen ist.
Und dann waren die politischen Fememorde, die sollten unbedingt geklärt werden, denn die Politik war damaJs sehr belastet. Ich laß allerdings nicht so ganz gelten, wie der Leuschner im Buch es erwähnt, dass die einfach überlastet waren, oder einfach den Fall Hinterkaifeck untergeordnet sahen. Zwischenfragen: Bei den Stadtkriminalern da habe ich schon ein bisschen Bedenken, denn was nach meiner Meinung unbedingt dringend notwendig gewesen wäre, ob die Tiere auch gefüttert worden sind, dass kann man aber nur, wenn man ein Tier schlachtet.
Die Leichen hat man alle aufgeschnitten, hätte man auch ein Tier notgeschlachtet, dann hätte man mit Sicherheit feststellen können, wann zuletzt die Tiere was zu fressen gekriegt haben, das wäre nach meiner Ansicht schon von Bedeutung gewesen.
Und wenn da von einem Fememord oder politischem Mord die Sprache ist: Ich bin halt der Meinung, dass der Terrorist die Tiere nicht füttert. „Gefüttert sind sie worden. ?" Zwischenfragen: Es sind doch 2 Spuren, die hineingegangen sind und 2 Lagerplätze oben gewesen, und die Müncher-Zeitung am Waldrand gefunden worden, das kann doch nicht einer gemacht haben.
Müller: Das ist ja die Frage, war es einer oder zwei. Fest steht, dieser schmale Gang, da kann nur eine Person durchgehen. Und die zwei Mulden im Heuhaufen hat man so auslegen können: Die Magd hat doch den Vater und die Tochter beim Geschlechtsverkehr erwischt. Aber es waren noch Speckschwarten auf dem Dachboden, da bin ich der Meinung, diese Speckschwarten, die sind bei keinem Bericht erwähnt, aber die Zeugen sprechen davon. Es hätte aber auch sein können, dass sie vom eigenen Hof herrühren. Aber da waren zwei frisch gegrabene Löcher in Stadel drin, offensichtlich hat der Täter, was ich heute zum erstenmal höre, versucht die Leichen zu vergraben. Dieses Vorhaben hat er weitgehend sein lassen, weil der Boden zu hart war. Also, da waren 2 Löcher da, die Zeugen haben das im nachhinein gesagt, die waren nicht im Bericht drin.
Fragen über Füttern und Zusperren vom Hof und über den Monteur:
Müller: Es geht darum, der Täter war wahrscheinlich zur Zeit, als der Monteur da war auf dem Hof: dass der Täter durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, auch den Monteur zu erschlagen, und ausgerechnet mit der Waffe die schon auf den Hof verwendet wurde.

Fragen:...
Müller: Die Bevölkerung hat sehr wohl Angst gehabt. Bei Rundschreiben und in der Zeitung war es immer wieder vermerkt.
Nur 3 Tage später war in der näheren Umgebung ein Überfall auf einen Bauernhof: Da sind die beiden Eheleute unwahrscheinlich zugerichtet worden. Und da hat immer die Ansicht bestanden, dass es sich um die gleichen Täter handelt. Die Eheleute sind wahrscheinlich mit Ach und Krach mit dem Leben davongekommen.
Wie gesagt: Mit den Vernehmungen, den Schlittenbauer erst nach 9 Jahren, die Magd nach 4 Jahren und den Monteur nach 3 Jahren. Auch der Pfarrer Haas wurde zum Beispiel niemals befragt.

Ende von Müller seinem 1.Vortrag vom 04.06.1997.


Der Hinweis vom Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft.
Der Totengräber von Unsernherrn, er war aus Ringsee. Er ist 1922 auch nach Rußland abgehauen und hat seine Frau nachkommen lassen.
Der Soldat: Ich hab in der Gefangenschaft einen russischen Offizier gehabt, der hat einwandfrei deutsch gesprochen, es war ein Bayer, aber ich kann es nicht genau sagen. Aber er hat gefragt: Ob ich einen Bestimmten aus Ringsee kenne, ich kannte ihn nicht.
Aber er hat die Orte Karlshuld, Karlskron, Unsernherrn und noch mehrere Orte genannt und auch besonders Hinterkaifeck. Mir ist der Name vom Offizier nicht mehr geläufig. Es kann der Eine gewesen sein, aber wahrscheinlich war es ein Anderer, denn er war nicht verheiratet. Das war am 04.06.1997 in Hundszell und der Soldat war auch beim Vortrag.

  • Vorträge waren in Hundszell mit Ausstellung im Gerätemuseum,
  • am 04.06.1997 Konrad Müller
  • am 08.06.1997 Hermine Sangl
  • am 15.06.1997 Hermine Sangl
  • am 24.06.1997 Konrad Müller
  • am 21.11.1997 Konrad Müller in Wettstetten.

Frau Sangl hatte zwei Vorträge, einmal für die Gegend von Schrobenhausen, und einmal für die nähere Umgebung auf ihrem Vortragszettel aufgeschrieben gehabt, (rot und schwarz) und hat alle Anwesenden einzeln gefragt, von wo sie her kommen?