Sonstiges: Die Sonderakte Schlittenbauer
Was
Der Neuburger Staatsanwalt Heinrich Kestel erwähnt in seinem Bericht vom 10.09.1930 ein Aktenheft in welchem Material gegen Lorenz Schlittenbauer angelegt wurde, daß später anfiel und zusätzlich zum Hauptakt angelegt wurde.
Dieses Aktenheft wurde im September 1930 zur Einsicht an die Polizeidirektion München übersandt. Aufgrund der Unersetzlichkeit der Akten wurde um Rücksendung als eingeschriebenes Päckchen gebeten.
Ob Kestel mit der zeitgebundenen Aussage „später“ zu einem speziellen Ereignis Bezug nimmt ist nicht bekannt. Möglicherweise ist damit eine Untersuchungshaft gemeint die der Hauptwachtmeister Eichmeier im Jahre 1935 erwähnt.
Inhalt
Parallel zu der Hauptakte des Mordfalls die bei der Staatsanwaltschaft Neuburg geführt wurde, wurde ab einem unbekanntem Zeitpunkt eine Akte angelegt die ausschließlich Material gegen den tatverdächtigen Lorenz Schlittenbauer enthielt.
Ob es sich bei dem Inhalt um weitere Anschuldigungen zu bereits bekannten Sachverhalten neuer und anderer Zeugen handelte die im Hauptakt zu einem früheren Zeitpunkt schon zusammengetragen worden waren oder ob ab einem bestimmten Datum die Akten partiell parallel geführt wurden ist nicht bekannt.
Umfang
Der Umfang kann anhand eines Querverweises von Martin Riedmayr im Bericht vom Februar 1931 auf mindestens zehn Blätter angegeben werden.
Aktenfundstücke
Bericht Staatsanwalt Kestel, 10.09.1930 | ...u. dazu ein Aktenheft, in welchem Material gegen Schlittenbauer zusammengelegt ist, das später anfiel. ... |
Bericht Martin Riedmayr vom Februar 1931 | Dass er noch wiederholt versucht hat wenigstens Geld zu erhalten, geht daraus hervor, dass Viktoria Gabriel geklagt hat, dass Schlittenbauer von ihnen fortgesetzt Geld erpresst. (siehe Bl. 10 des Sonderaktes „Schlittenbauer“) |
Bericht Martin Riedmayr vom Februar 1931 | Wenn er dann, wie aus den Akten hervorgeht (siehe auch Bl. 1 des Sonderaktes „Schlittenbauer“), noch zu weilen gefragt wurde, warum er denn die Viktoria Gabriel nicht geheiratet habe, so mag dadurch die Wut immer neu aufgestachelt worden sein. |