Sonstiges: Die Beerdigung
Die Beerdigung der Opfer des Sechsfachmordes von Hinterkaifeck fand am Samstag nach der Entdeckung der Tat auf dem Friedhof bei der Waidhofener Pfarrkirche statt.
Durchgeführt wurde die Bestattung von dem Benefiziat in der Waidhofener Pfarrkirche Mariä Reinigung Josef Mayr (+1946), Pfarrer Michael Haas und dem damaligen Subregens des Priesterseminars Dillingen an der Donau, Peter Brummer, der das Priesterseminar von 1937 - 1939 als Regens leitete.
Finden Sie hier eine Aufzählung einiger Zeitungsartikel, die sich mit diesem traurigen Tag beschäftigten.
Fundstücke
- "Die Beerdigung wird voraussichtlich am Samstag vormittags 9 Uhr im Friedhof in Waidhofen stattfinden." [1]
- "Es hatte sich herumgesprochen, daß die Beerdigung der Opfer bereits am Freitag erfolgen werde. Deshalb hatte sich in Waidhofen, das an der Staatstraße zwischen Schrobenhausen(7 Kilometer von letzerem entfernt) und Hohenwart in der Paarniederung liegt, eine größere Anzahl Neugieriger eingefunden. Als sie sich in ihrer Vermutung getäuscht sehen, suchten sie den "hinteren Kaifeck" auf, der jedoch von der Gendarmerie abgesperrt war. Die eingesargten Leichen blieben über Nacht im Kaifeckschen Stadel liegen und wurden heute morgen nach Waidhofen überführt, wo um 9 Uhr vormittags die Beerdigung stattfand und zwar unter einem Andrange von Menschen, wie ihn Waidhofen noch nicht gesehen hat." [2]
- "Am Samstag wurden die sechs Opfer des scheußlichen Verbrechens im Einödhof Hinterkaifeck bei Wangen in Waidhofen beerdigt. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der Trauerfeier teilzunehmen." [3]
- "Die Beerdigung der Opfer
Die Opfer der schauerlichen Bluttat wurden am Samstag, den 8. April, vormittags 9 Uhr auf dem Friedhof der zuständigen Pfarrei Waidhofen an der Paar, 7 Kilometer nordöstlich Schrobenhausen, in einem Massengrab an der Friedhofsmauer zur Ruhe bestattet. Die Beerdigung erfolgte unter einem Menschenandrang, wie ihn Waidhofen noch nicht gesehen hatte." [4] - "Die Beerdigung der Opfer erfolgt Samstag Vormittag auf dem Friedhof der Pfarrei Waidhofen a.d. Paar." [5]
- "11.04.1922 Waidhofen
Nachdem die Gerichtskommission nach der Sezierung die Leichen der sechs Ermordeten freigegeben hatte, konnte am Samstag die Beerdigung der sechs Opfer stattfinden. Ungemein zahlreich war die Zahl der Anteilnehmenden, die den Ermordeten ihr letztes Geleite geben wollten. Aus nah und fern waren wohl 3.000 Menschen herbeigeeilt. Es war ein erschütternder Anblick, als der Brückenwagen mit den sechs Särgen angefahren kam, begleitet von der gesamten Schuljugend. Nachdem H.H. Pfarrer Haas am südlichen Eingang des Friedhofes die Aussegnung vorgenommen hatte, fanden die unglücklichen Opfer des Verbrechens in einem Massengrab Aufnahme, rechts und links die Erwachsenen, in der Mitte die beiden Kinder. Herr Pfr. Haas schilderte in ergreifenden Worten an der biblischen Erzählung von Kain und Abel, was der Mord in Gottes Augen Furchtbares sei, und wie nur ein Mensch, der keinen Funken Gottesglaube mehr im Herzen habe, zu einer solch furchtbaren Tat sich hinreißen lassen kann, da man selbst vor dem Mord unschuldiger Kinder nicht zurückschreckte. Sofort nach der Beerdigung fand der erste hl. Seelengottesdienst für die Ermordeten in der Kirche statt. Sie erwies sich zu klein, um alle Leidtragenden aufnehmen zu können." [6] - "Am Samstag wurden die sechs Opfer des scheußlichen Verbrechens im Einödhof Hinterkaifeck bei Wangen in Waidhofen beerdigt. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der Trauerfeier teilzunehmen." [7]
- "Am Samstag (8. 4.) fährt man vormittags auf einem Brückenwagen die sechs Särge zum Friedhof nach Waidhofen. Tausende wohnen nachmittags der Beerdigung bei. Die Opfer finden in einem gemeinsamen Grabe ihre letzte Ruhe." [8]
Quellen
1922:
[1] Schrobenhausener Wochenblatt 08.04.1922
[2] Augsburger Zeitung 08.04.1922
[3] Freie Presse Ingolstadt 10.04.1922
[4] Münchner Zeitung 10.04.1922
[5] Rosenheimer Anzeiger 10.04.1922
[6] Schrobenhausener Wochenblatt 11.04.1922
[7] Neuburger Anzeiger 14.04.1922
1922 ff:
[8] Mittelbayerische Zeitung 09.05.2006