Der sechsfache Mord im Einödhof
Detailinformationen
Datum
10. April 1922
Ort
Ingolstadt
Art des Dokumentes
Zeitungsartikel
Verfasser
unbekannt
Verfasst für
Freie Presse Ingolstadt
Inhalt
Schrobenhausen. (Der sechsfache Mord im Einödhof.)
Am Samstag wurden die sechs Opfer des scheußlichen Verbrechens im Einödhof Hinterkaifeck bei Wangen in Waidhofen beerdigt. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der Trauerfeier teilzunehmen. Nach dem Ergebnis der gerichtlichen Sektion haben die Täter in bestialischer Weise gewütet.. Der alten Frau Gruber war der Kopf durch nicht weniger als 7 Hiebe eingeschlagen worden.
Schrobenhausen.
Der sechsfache Mord in der Einöde Hinterkaifeck ist noch nicht aufgeklärt. Am Donnertag und Freitag wurde im Unglückshof die gerichtsärztliche Sektion der Leichen vorgenommen. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die Mörder von Hinterkaifeck dieselben Burschen sind, die am 1. April also am Tage nach dem Morgen in Hagau bei Ingolstadt den bereits gemeldeten Raubüberfall im Anwesen des Gütlers Kögl und am 4. April abends einen weiteren Raubüberfall in einem Bauernanwesen in der Gegend von Edelhausen, A.-G. Schrobenhausen, verübt haben. Während die Kommission der Münchner Polizeidirektion im Einödhof weilte, kam die Meldung, daß zwei Burschen, 18 bis 20 Jahre alt, der eine mit einer Maske vorm Gesicht, am Abend zuvor in den Bauernhof eingedrungen waren, den Bauern ziemlich schwer verletzt und einen größeren Geldbetrag erbeutet hatte. Sofort wurde der Münchner Polizeihund vom Tatort in Wangen auf den Bauernhof geschickt, um die Spur der Täter aufzunehmen. In den großen Wäldern der Gegend verlor sich die Spur. Die Wälder Die Wälder haben auch den Mörder von Wangen die Flucht erleichtert. Sehr wahrscheinlich ist es ja nicht, daß die Mörder und Räuber von Hagau und Edelhausen ein und dieselben Personen sind. Leute die sechs Personen gemordet und offenbar einen großen Geldbetrag erbeutet haben, dürften sich kaum noch 4 Tage in der Gegend herumtreiben.
Schrobenhausen. (100.000 M. Belohnung)
Das Staatsministerium des Innern setzte eine Belohnung von 100.000 Mark auf die Ergreifung oder Ermöglichung der Ergreifung der Täter des sechsfachen Raubmordes in Wangen bei Schrobenhausen aus.
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