Korbmacher und deren Lebensumstände: Unterschied zwischen den Versionen
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Hausierer wurden aber auch mit Misstrauen betrachtet, man unterstellte ihnen Diebstähle oder ein Auskundschaften für Diebe; auch Betrügereien mit minderwertiger oder überteuerter Ware wurden immer wieder kolportiert, nicht zuletzt, weil der Hausierer nach dem Verkauf weiterzog und daher, anders als ein ortsansässiger Händler, nicht für Reklamationen erreichbar war. Gleichzeitig waren sie fester Bestandteil insbesondere der ländlichen Sozialstruktur, man richtete sich auf ihr durchaus erwünschtes, oft herbeigesehntes Kommen ein. Ihr Warenangebot umfasste nämlich meist Artikel, die in ländlichen Gegenden nicht erhältlich waren und auch nicht selbst hergestellt werden konnten. Eine ihrer wichtigsten Nebenfunktionen war, dass sie Nachrichten und Informationen aus dem weiteren Umfeld überbrachten.<br> | Hausierer wurden aber auch mit Misstrauen betrachtet, man unterstellte ihnen Diebstähle oder ein Auskundschaften für Diebe; auch Betrügereien mit minderwertiger oder überteuerter Ware wurden immer wieder kolportiert, nicht zuletzt, weil der Hausierer nach dem Verkauf weiterzog und daher, anders als ein ortsansässiger Händler, nicht für Reklamationen erreichbar war. Gleichzeitig waren sie fester Bestandteil insbesondere der ländlichen Sozialstruktur, man richtete sich auf ihr durchaus erwünschtes, oft herbeigesehntes Kommen ein. Ihr Warenangebot umfasste nämlich meist Artikel, die in ländlichen Gegenden nicht erhältlich waren und auch nicht selbst hergestellt werden konnten. Eine ihrer wichtigsten Nebenfunktionen war, dass sie Nachrichten und Informationen aus dem weiteren Umfeld überbrachten.<br> | ||
===weiteres Beispiel innerhalb der Familie Gump=== | |||
[[Datei:AIMG 2771 Haus im Moos Kanalhaus.jpg|thumb|rechts| ehem.Korbmacherhaus (heute im Freilichtmuseum Kleinhohenried]] | |||
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Das sogen. Kanalhäusl wurde in den 1860iger Jahren in Grillheim erbaut. Hierfür hatten sich die Korbmacherseheleute Weidner 1864 am nördlichen Ende der heutigen Eicherstraße in Grillheim ein Stück Kanaldamm mit 100 Quadratmetern gekauft. Die Hälfte ihrer Investition wird durch einen Kredit von der Kirche Karlskron bestritten, den sie zeitlebens nicht mehr zurückzahlen (oder zurückzahlen konnten). | |||
====Familie Weidner==== | |||
{| class="wikitable" | |||
|Georg Weidner | |||
|Barbara Tretter | |||
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| colspan="2"|unehel. Tochter der<br>Walburga Gump | |||
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! colspan="2"| Michael Weidner<br>*09.11.1828 in Braulach | |||
!rowspan="2"| oo am 08.10.1861<br> in Karlskron | |||
!colspan="2"| Mari<u>anna</u> Gump | |||
|} | |||
M. Anna Gump (nun Weidner) war eine Cousine zu [[Personen: Gump Anton sen. | Gump Anton senior]] und dem Donaumoosräuber [[Personen: Gump Ferdinand|Ferdinand Gump]] sowie die Halbcousine zu [https://de.wikipedia.org/wiki/Donaumoosr%C3%A4uber Eduard Gänswürger].<br> | |||
Ihr erstes uneheliches Kind Alberta bekam sie am 22.04.1857- das Mädchen-deren Vater nicht angegeben ist- starb am 01.05.1857. <br> | |||
Danach folgten die unehelichen Söhne von Michael Weidner: | |||
#Anaclotus, *12.07.1859 <br> | |||
#Hilarius, *11.01.1861-02.09.1861<br> | |||
Nach der Hochzeit kamen noch weitere Kinder: | |||
#Theresia (1862–1862) <br> | |||
#Anna (1864–1864) <br> | |||
#Johann Baptist (*1867) <br> | |||
#Susanna (1869–1869) <br> | |||
In einer öffentl. Verhandlung des k. Stadt-und Landgerichts Neuburg am 22. November 1966 wurde Anna Weidner wegen Bettelns zu 2 Tagen Arrest verurteilt.<br> | |||
Am 23. Februar 1837 wurde Michael Weidner wegen Diebstahls zu 3 Jahren und 9 Monaten Zuchthaus verurteilt. Des Weiteren wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte für 8 Jahre aberkannt. <br> | |||
Am Vormittag des 14.10.1873 starb Anna Weidner an der Cholera, und hinterkieß ihrem Ehemann die beiden Söhne Anaclotus „Annaklet“ und <u>Johann</u> Baptist. | |||