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Mit an der Spitze stand die Polizei München, bzw. der Polizeipräsident Ernst Pöhner der in seiner Position die Aktivitäten des antisemitischen Geheimbundes Organisation Consul deckte. Darüber hinaus schuf eine „politische Abteilung“, deren Leitung er dem späteren NS-Reichsinnenminister Wilhelm Frick übertrug. (Frick wurde Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess 1946 in drei von vier Anklagepunkten schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt).<br> | Mit an der Spitze stand die Polizei München, bzw. der Polizeipräsident Ernst Pöhner der in seiner Position die Aktivitäten des antisemitischen Geheimbundes Organisation Consul deckte. Darüber hinaus schuf Pöhner eine „politische Abteilung“, deren Leitung er dem späteren NS-Reichsinnenminister Wilhelm Frick übertrug. (Frick wurde im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess 1946 in drei von vier Anklagepunkten schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt).<br> | ||
Pöhner trat zwar zum 28.09. | |||
Frick lernte 1919 | Pöhner trat zwar zum 28.09.1921 als Polizeipräsident zurück, die „politische Abteilung“ unter Frick -der eine antisemitische Einstellung hatte und mit dem Rechtsextremismus sympathisierte- bestand weiter fort und Frick wurde 1923 Oberamtmann und Leiter des Sicherheitsdienstes der Kriminalpolizei München. Pöhner wurde nach seinem Rücktritt Rat am Obersten Landesgericht in München. <br> | ||
Frick lernte 1919 über den Polizeipräsidenten Ernst Pöhner Adolf Hitler kennen und unterstützte Hitler sowie die NSDAP durch die großzügige Genehmigung von Versammlungen und Hetzplakaten. <br> | |||
Pöhners Kennzeichen seiner Amtsführung waren die enge Verquickung der Polizei mit Einwohnerwehren und „vaterländischen Verbänden“, die Vertuschung politischer Morde und die gezielte Förderung der NSDAP. Er war ein Duzfreund von Hitler und wird zusammen mit Frick in „Mein Kampf“ erwähnt:<br> | Pöhners Kennzeichen seiner Amtsführung waren die enge Verquickung der Polizei mit Einwohnerwehren und „vaterländischen Verbänden“, die Vertuschung politischer Morde und die gezielte Förderung der NSDAP. Er war ein Duzfreund von Hitler und wird zusammen mit Frick in „Mein Kampf“ erwähnt:<br> | ||
Der damalige Polizeipräsident Ernst Pöhner und sein treuer Berater, Oberamtmann Frick , waren die einzigen höheren Staatsbeamten, die schon damals den Mut besaßen, erst Deutsche und dann Beamte zu sein.<br> | Der damalige Polizeipräsident Ernst Pöhner und sein treuer Berater, Oberamtmann Frick , waren die einzigen höheren Staatsbeamten, die schon damals den Mut besaßen, erst Deutsche und dann Beamte zu sein.<br> | ||
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1918 nach Ende des Ersten Weltkriegs entstanden vielerorts Bürger- Einwohner- oder Stadtwehren, freiwillige, ehrenamtliche und auf nebenberuflicher Mitgliedschaft beruhende Verbände, die in der unruhigen jungen Weimarer Republik in lokalem Wirkungsbereich Aufgaben des Selbstschutzes wahrnahmen. Dies geschah | |||
1918 nach Ende des Ersten Weltkriegs entstanden vielerorts Bürger- Einwohner- oder Stadtwehren, freiwillige, ehrenamtliche und auf nebenberuflicher Mitgliedschaft beruhende Verbände, die in der unruhigen jungen Weimarer Republik in lokalem Wirkungsbereich Aufgaben des Selbstschutzes wahrnahmen. Dies geschah durch Anweisung des Reichswehrministerium vom 22. März 1919 an alle Generalkommandos: <br> | |||
<i>lokale Bürgerwehren zu zentral gelenkten Einwohnerwehren auf Landesebene nach einheitlichem Muster auszugestalten. Die neu geschaffenen Einwohnerwehren sollten über eine Reichs-zentrale dann direkt der Reichswehrführung unterstellt werden. Als Aufgabenbereich wurde ein lokaler Ordnungsdienst im Zusammenwirken mit der örtlichen Polizei definiert. Im Notfall sollten die Einwohnerwehren jedoch als stille Heeresreserve dienen.</i><br> | |||
Die Alliierten verstanden die Einwohnerwehren weiterhin als Wehrersatzformation, die gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages, -der am 10. Januar 1920 in Kraft trat -aufzulösen seien. Nach dem gescheiterten Kapp-Putsch vom 13. März 1920 verfügte der preußische Innenminister die Auflösung der Einwohnerwehren. Dieser Verfügung schlossen sich im Sommer 1920 die übrigen Länder des Reiches und das Reich an. | |||
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Version vom 3. März 2025, 13:52 Uhr
Organisation Consul
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Freikorps Epp
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Freikorps Oberland
Freikorps Epp |
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Erklärungen
Mit an der Spitze stand die Polizei München, bzw. der Polizeipräsident Ernst Pöhner der in seiner Position die Aktivitäten des antisemitischen Geheimbundes Organisation Consul deckte. Darüber hinaus schuf Pöhner eine „politische Abteilung“, deren Leitung er dem späteren NS-Reichsinnenminister Wilhelm Frick übertrug. (Frick wurde im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess 1946 in drei von vier Anklagepunkten schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt).
Pöhner trat zwar zum 28.09.1921 als Polizeipräsident zurück, die „politische Abteilung“ unter Frick -der eine antisemitische Einstellung hatte und mit dem Rechtsextremismus sympathisierte- bestand weiter fort und Frick wurde 1923 Oberamtmann und Leiter des Sicherheitsdienstes der Kriminalpolizei München. Pöhner wurde nach seinem Rücktritt Rat am Obersten Landesgericht in München.
Frick lernte 1919 über den Polizeipräsidenten Ernst Pöhner Adolf Hitler kennen und unterstützte Hitler sowie die NSDAP durch die großzügige Genehmigung von Versammlungen und Hetzplakaten.
Pöhners Kennzeichen seiner Amtsführung waren die enge Verquickung der Polizei mit Einwohnerwehren und „vaterländischen Verbänden“, die Vertuschung politischer Morde und die gezielte Förderung der NSDAP. Er war ein Duzfreund von Hitler und wird zusammen mit Frick in „Mein Kampf“ erwähnt:
Der damalige Polizeipräsident Ernst Pöhner und sein treuer Berater, Oberamtmann Frick , waren die einzigen höheren Staatsbeamten, die schon damals den Mut besaßen, erst Deutsche und dann Beamte zu sein.
1918 nach Ende des Ersten Weltkriegs entstanden vielerorts Bürger- Einwohner- oder Stadtwehren, freiwillige, ehrenamtliche und auf nebenberuflicher Mitgliedschaft beruhende Verbände, die in der unruhigen jungen Weimarer Republik in lokalem Wirkungsbereich Aufgaben des Selbstschutzes wahrnahmen. Dies geschah durch Anweisung des Reichswehrministerium vom 22. März 1919 an alle Generalkommandos:
lokale Bürgerwehren zu zentral gelenkten Einwohnerwehren auf Landesebene nach einheitlichem Muster auszugestalten. Die neu geschaffenen Einwohnerwehren sollten über eine Reichs-zentrale dann direkt der Reichswehrführung unterstellt werden. Als Aufgabenbereich wurde ein lokaler Ordnungsdienst im Zusammenwirken mit der örtlichen Polizei definiert. Im Notfall sollten die Einwohnerwehren jedoch als stille Heeresreserve dienen.
Die Alliierten verstanden die Einwohnerwehren weiterhin als Wehrersatzformation, die gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages, -der am 10. Januar 1920 in Kraft trat -aufzulösen seien. Nach dem gescheiterten Kapp-Putsch vom 13. März 1920 verfügte der preußische Innenminister die Auflösung der Einwohnerwehren. Dieser Verfügung schlossen sich im Sommer 1920 die übrigen Länder des Reiches und das Reich an.
Übersicht 1
