Theorien: Schlittenbauer Lorenz: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 1: Zeile 1:
=== Hintergründe zu dem Tatverdächtigen [[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Lorenz Schlittenbauer]] ===
=== Hintergründe zu dem Tatverdächtigen [[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Lorenz Schlittenbauer]] ===


Im nachfolgenden Text wird der Name Lorenz Schlittenbauer mit "LS" abgekürzt.<br>
Im nachfolgenden Text wird der Name Lorenz Schlittenbauer mit "''LS''" abgekürzt.<br>
<br>
LS hatte nach eigenen Angaben fünf Mal Geschlechtsverkehr mit [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel]]. Die Affaire begann etwa zwei Wochen nach dem Tod seiner ersten Frau, [[Personen: Schlittenbauer Viktoria | Viktoria Schlittenbauer]].
LS hatte nach eigenen Angaben fünf Mal Geschlechtsverkehr mit [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel]]. Die Affaire begann etwa zwei Wochen nach dem Tod seiner ersten Frau, [[Personen: Schlittenbauer Viktoria | Viktoria Schlittenbauer]].
Viktoria Gabriel wurde schwanger.
Viktoria Gabriel wurde schwanger.


Als sie den mutmasslichen Vater Lorenz Schlittenbauer informierte, äusserte Schlittenbauer Zweifel an der Vaterschaft. Er hatte den Verdacht, dass auch der Vater von Viktoria, [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]], als Vater in Frage kommen könnte.  
Als sie den mutmasslichen Vater LS informierte, äusserte Schlittenbauer Zweifel an der Vaterschaft. Er hatte den Verdacht, dass auch der Vater von Viktoria, [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]], als Vater des ungeborenen Kindes in Frage kommen könnte.  
Unbegründet war dieser Verdacht nicht, denn Viktoria und Gruber wurden 1915 wegen Inzest verurteilt.
Unbegründet war dieser Verdacht nicht, denn Viktoria Gabriel und Andreas Gruber wurden 1915 wegen Inzest [[Sachverhalte: Strafprozess wegen Blutschande gegen Andreas und Viktoria Gruber 1915 | verurteil]].


Viktoria soll ihm erwiedert haben: "Das ist das Beste, was ich sagen konnte, Vater Du bist auch dabei, sonst tät er mich erschlagen".
Viktoria soll ihm erwiedert haben: "Das ist das Beste, was ich sagen konnte, Vater Du bist auch dabei, sonst tät er mich erschlagen".


Lorenz hatte beim alten Gruber um die Hand seiner Tochter angehalten, er wollte Vikroria heiraten. Erst stimmte Gruber zu, kurze Zeit später soll er es zurück genommen haben. Schlittenbauer führte dies auf die Tatsache zurück, dass ihm die Forderung, die er gestellt hatte, nicht gefielen. Schlittenbauer bestand darauf, dass er nicht mehr mit seiner Tochter schlafen könne, das duldet er als gläubiger Mensch nicht.
Lorenz hatte beim alten Gruber um die Hand seiner Tochter angehalten, er wollte Vikroria heiraten. Erst stimmte Gruber einer Heirat zu, kurze Zeit später soll er die Erlaubnis zurück genommen haben. LS führte dies auf die Tatsache zurück, dass ihm die seinerseits gestellete Forderung, er müsse "die Hände von seiner Tochter lassen" nicht gefallen habe.


Nachdem [[Personen: Gruber Josef | Josef Gruber]] geboren wurde, gab man Lorenz Schlittenbauer als Vater an. Schlittenbauer lehnte ab und zeigte Gruber wegen Blutschande an. Es ist nicht bekannt, ob er Viktoria auch angezeigt hatte, da nur Gruber aufgrund der Anzeige in Untersuchungshaft kam.
Nachdem [[Personen: Gruber Josef | Josef Gruber]] geboren wurde, gab man Lorenz Schlittenbauer als Vater an. Schlittenbauer wiess die Vaterschaft ab und zeigte Andreas Gruber am 10.09.1919 wegen Blutschande an. Es ist nicht bekannt, ob er Viktoria auch angezeigt hatte, da nur A. Gruber aufgrund der Anzeige am 13.09.1919 in Untersuchungshaft genommen wurde.


Viktoria Gabriel soll ihn dann bekniet haben, die Vaterschaft von Josef zu übernehmen. Sie würde ihm auch das Geld "vorschiessen", sodass er es ihr zurück geben kann. Damit hatte er keine Ausgaben für Josef. Auch eine Heirat soll ihm wieder versprochen worden sein. So könnte die Situation aus der Aussage von LS zu deuten sein.
Viktoria Gabriel soll ihn dann bekniet haben, die Vaterschaft von Josef zu übernehmen. Sie würde ihm auch das nötige Geld, welches er in Form von Alimenten zurückzahlen sollte, "vorschiessen". Damit hätte er keine Ausgaben für Josef. Auch eine Heirat wurde ihm angeblich wieder in Aussicht gestellt. So könnte die Situation aus der Aussage von LS zu deuten sein.
LS nahm die Anzeige zurück und übernahm die Vaterschaft für Josef. Er machte eine Einmalzahlung (was zu dieser Zeit nichts ungwöhnliches war) über 1800 Mark. Viktoria soll ihm 2000 Mark in bar und Wertpapiere über 3000 Mark gegeben haben. Nach festlegung der Summe habe er das restliche Geld und die geldwerten Papier zurück gegeben.
LS nahm die Anzeige am 25.09.1919 vor dem Ermittlungsrichter zurück und kannte Josef am 30.09.1919 als seinen Sohn an. Zwischenzeitlich, am 27.09.1919, wurde Gruber aus der U-Haft entlassen.<br>
Er machte eine Einmalzahlung (was zu dieser Zeit nichts Ungwöhnliches war) über 1800 Mark. Zuvor soll ihm Viktoria Gabriel 2000 Mark in bar und Wertpapiere über 3000 Mark gegeben haben. Nach Festlegung der Summe habe er das restliche Geld und die geldwerten Papier freiwillig zurück gegeben.


Es muss nun zu einem Vorfall gekommen sein, der nicht bekannt ist, denn LS zeigte Gruber erneut an. Ob Viktoria auch angezeigt wurde ist nicht bekannt. Die Polizei glaubte ihm nicht, da es schon das zweite Mal gewesen ist. LS machte aber seine Aussage unter Eid und so erhob die Staatsanwaltschaft am 31.12.1919 Klage.
Es muss nun zu einem Vorfall gekommen sein, der nicht bekannt ist. Denn LS zeigte A. Gruber erneut an. Ob Viktoria G. auch angezeigt wurde ist nicht bekannt. Die Polizei glaubte ihm nicht, da es schon einmal eine Anzeige gemacht und wieder zurück genommen hatte. LS machte aber seine Aussage am 23.10.1919 unter Eid und so erhob die Staatsanwaltschaft Neuburg an der Donau am 31.12.1919 Klage.


Der Prozess im Mai 1920 brachte keinen erneuten Inzest ans Tageslicht und Gruber sowei Viktoria wurde/n frei gesprochen. Es heisst, LS hätte wiedersprüchliche Aussagen gemacht. Da Gruber keine Haftentschädigung bekommen hatte, ist es naheliegend, dass es ein Freispruch aus Mangel an Beweisen war.
Der [[Sachverhalte: Strafprozess wegen Blutschande gegen Andreas und Viktoria Gruber 1920 | Prozess]] im Mai 1920 brachte keinen erneuten Inzest ans Tageslicht. A. Gruber und Viktoria G. wurden frei gesprochen.<br>
Es heisst, man hätte keinen erneuten Inzest nachweisen können und der Zeuge LS hätte wiedersprüchliche Aussagen gemacht.<br>
Da A. Gruber keine Haftentschädigung für die Untersuchungshaft bekommen hatte, ist es naheliegend, dass es ein Freispruch aus Mangel an Beweisen war.
Auch Lorenz Schlittenbauer wurde nicht wegen eines Meineides gesetzlich belangt.


Die Familie war zerstritten, was sich aber laut LS mit der Zeit wieder gegeben hatte. Er habe wieder mit dem Gruber gesprochen.
Die Familie war zerstritten, was sich aber laut LS mit der Zeit wieder gegeben hatte. Er habe wieder mit dem Gruber gesprochen.
3.819

Bearbeitungen