Dokumente: 1929-07-01 Private Ermittlungen Hammer und Knauer: Unterschied zwischen den Versionen

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Die fragliche Bürstenhausiererin ist mit der Gütlersfrau [[Orte: Gröbern#Einwohner (ansässige Familien) |Magdalena Gärtner]] in Gröbern identisch und weiß von der Sache eigentlich nichts anzugeben. Dieselbe wurde zu dieser schon wiederholt, das letzte mal von Herrn I. [[Ermittler: Pielmayr Richard|Staatsanwaltes Pielmayer]] aus  
Die fragliche Bürstenhausiererin ist mit der Gütlersfrau [[Orte: Gröbern#Einwohner (ansässige Familien) |Magdalena Gärtner]] in Gröbern identisch und weiß von der Sache eigentlich nichts anzugeben. Dieselbe wurde zu dieser schon wiederholt, das letzte mal von Herrn I. [[Ermittler: Pielmayr Richard|Staatsanwaltes Pielmayer]] aus  
[[Orte: Neuburg a. D.|Neuburg]], vor 2 Jahren in Gröbern selbst persönlich einvernommen und sind deren Angaben alle in den Akten enthalten. Ferner sind in den Akten auch die zur Sache seinerzeit gemachten Angaben des vorgenannten Plöckl, welcher ebenfalls schon, soviel ich mich selbst noch erinnere, eingehender Vernehmungen unterzogen wurde und nichts sachdienliches mehr angeben kann enthalten. Der verh. Zimmermeister [[Orte: Koppenbach#Einwohner |Ludwig Sanhüter]] in Koppenbach, ein Neffe von der ermordeten Gruber, welche eine Schwester von dem verstorbenen Vater desselben ist, stellt den beiden gegenüber Angaben in den von demselben vorgebrachten Sinne gemacht zu haben in Abrede. In der Sache weiter befragt, gab er an, daß dieselben am kritischen Tage nachmittags gegen 11 Uhr ganz unverhofft in die Wohnstube des Landwirts [[Orte: Koppenbach#Einwohner|Josef Gärtner]] in Koppenbach gekommen sind und sich dort an der stattgefundenen Hebefeier beteiligten. Dabei gaben sie sich als Kriminalbeamte von München aus, machten Sprüche und zogen durch fortgesetztes Fragen über den gegenwärtigen Stand der Kaifeckermordsache Erkundigungen ein. Da den anwesenden Personen das Verhalten der beiden, unter so außergewöhnlichen Umständen erschienen und ganz unverhofft in eine Privatwohnung eingedrungenen Fremden verdächtig erschienen ist, wurde von diesen gegen dieselben auch kein weiteres Vertrauen gehegt. Dieses wurde von den Beiden auch ganz gut gefühlt und infolge dieses Umstandes haben sie den Anwesenden gegenüber auch bestimmt behauptet, daß sie sich auch im Besitz der erforderlichen Ausweise befinden. Vorgezeigt haben sie einen solchen nicht. Dafür gaben sie aber an, daß es ihnen vollständig frei stehe, wenn sie sich wegen ihrer Persönlichkeiten auf telefonischem Wege an die Gendarmeriestation Schrobenhausen wenden, und von wo sie dann auch über die Richtigkeit ihrer Angaben und Person bestimmt Auskunft erhalten werden.<br><br>
[[Orte: Neuburg a. d. Donau|Neuburg]], vor 2 Jahren in Gröbern selbst persönlich einvernommen und sind deren Angaben alle in den Akten enthalten. Ferner sind in den Akten auch die zur Sache seinerzeit gemachten Angaben des vorgenannten Plöckl, welcher ebenfalls schon, soviel ich mich selbst noch erinnere, eingehender Vernehmungen unterzogen wurde und nichts sachdienliches mehr angeben kann enthalten. Der verh. Zimmermeister [[Orte: Koppenbach#Einwohner |Ludwig Sanhüter]] in Koppenbach, ein Neffe von der ermordeten Gruber, welche eine Schwester von dem verstorbenen Vater desselben ist, stellt den beiden gegenüber Angaben in den von demselben vorgebrachten Sinne gemacht zu haben in Abrede. In der Sache weiter befragt, gab er an, daß dieselben am kritischen Tage nachmittags gegen 11 Uhr ganz unverhofft in die Wohnstube des Landwirts [[Orte: Koppenbach#Einwohner|Josef Gärtner]] in Koppenbach gekommen sind und sich dort an der stattgefundenen Hebefeier beteiligten. Dabei gaben sie sich als Kriminalbeamte von München aus, machten Sprüche und zogen durch fortgesetztes Fragen über den gegenwärtigen Stand der Kaifeckermordsache Erkundigungen ein. Da den anwesenden Personen das Verhalten der beiden, unter so außergewöhnlichen Umständen erschienen und ganz unverhofft in eine Privatwohnung eingedrungenen Fremden verdächtig erschienen ist, wurde von diesen gegen dieselben auch kein weiteres Vertrauen gehegt. Dieses wurde von den Beiden auch ganz gut gefühlt und infolge dieses Umstandes haben sie den Anwesenden gegenüber auch bestimmt behauptet, daß sie sich auch im Besitz der erforderlichen Ausweise befinden. Vorgezeigt haben sie einen solchen nicht. Dafür gaben sie aber an, daß es ihnen vollständig frei stehe, wenn sie sich wegen ihrer Persönlichkeiten auf telefonischem Wege an die Gendarmeriestation Schrobenhausen wenden, und von wo sie dann auch über die Richtigkeit ihrer Angaben und Person bestimmt Auskunft erhalten werden.<br><br>


Die Wirtsleute Walter in Koppenbach zum vorstehenden gefragt gaben an, daß selbst zur Sache gar keine besonderen Angaben machen können und nur öfters sagen hörten, daß die Frau Gärtner in Gröbern zu derselben etwas wissen soll. Dieses habe Frau Walter den beiden, als sie am anderen Tag nach ihrem Erscheinen bei Gärtner in Ihre Wirtschaft kamen erzählt. Walter selbst war zu dieser Zeit nicht zuhause und hat mit den Beiden überhaupt nichts von dieser Sache gesprochen. Am vorhergehenden Tage, dem welchen sie bei Gärtner auftauchten, kamen sie nachm. gegen 11 Uhr vor die Walter`sche Wirtschaft um dortselbst wie sie angaben zu übernachten. Da sich dortselbst schon alles in der Ruhe befand wurden sie von Walter abgewiesen. Bei dieser Gelegenheit gab einer von den beiden an, daß er Kriminaler aus Augsburg und sein Begleiter Kaufmann von dort sei. Wegen seines Verhaltens werde er dafür sorgen, daß ihm seine Wirtschaft gesperrt werde.<br><br>
Die Wirtsleute Walter in Koppenbach zum vorstehenden gefragt gaben an, daß selbst zur Sache gar keine besonderen Angaben machen können und nur öfters sagen hörten, daß die Frau Gärtner in Gröbern zu derselben etwas wissen soll. Dieses habe Frau Walter den beiden, als sie am anderen Tag nach ihrem Erscheinen bei Gärtner in Ihre Wirtschaft kamen erzählt. Walter selbst war zu dieser Zeit nicht zuhause und hat mit den Beiden überhaupt nichts von dieser Sache gesprochen. Am vorhergehenden Tage, dem welchen sie bei Gärtner auftauchten, kamen sie nachm. gegen 11 Uhr vor die Walter`sche Wirtschaft um dortselbst wie sie angaben zu übernachten. Da sich dortselbst schon alles in der Ruhe befand wurden sie von Walter abgewiesen. Bei dieser Gelegenheit gab einer von den beiden an, daß er Kriminaler aus Augsburg und sein Begleiter Kaufmann von dort sei. Wegen seines Verhaltens werde er dafür sorgen, daß ihm seine Wirtschaft gesperrt werde.<br><br>
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