Dokumente: 1931-05-12 Aktennotiz Riedmayr über Schlittenbauer: Unterschied zwischen den Versionen

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Hierbei erscheint es mir ganz besonders bemerkenswert, daß nach der Mitteilung des Maier sogar der frühere Bürgermeister [[Personen: Greger Georg | Greger]], der ursprünglich für die Unschuld Schlittenbauers eingetreten ist, sich nun in belastender Weise über ihn äußern soll.<br><br>
Hierbei erscheint es mir ganz besonders bemerkenswert, daß nach der Mitteilung des Maier sogar der frühere Bürgermeister [[Personen: Greger Georg | Greger]], der ursprünglich für die Unschuld Schlittenbauers eingetreten ist, sich nun in belastender Weise über ihn äußern soll.<br><br>


Nach dem Eindruck, den ich bei der gründlichen Einvernahme vom 30.3.1931 gewann, halte ich jedoch eine Täterschaft des Schlittenbauer für sehr unwahrscheinlich. Ich kann mich auch des Empfindens nicht erwehren, daß es sich bei den gesamten Angaben des Maier um Schwätzereien handelt.<br><br>
Nach dem Eindruck, den ich bei der gründlichen Einvernahme vom [[Aussagen: 1931-03-30 Schlittenbauer Lorenz (Auszüge)|30.3.1931]] gewann, halte ich jedoch eine Täterschaft des Schlittenbauer für sehr unwahrscheinlich. Ich kann mich auch des Empfindens nicht erwehren, daß es sich bei den gesamten Angaben des Maier um Schwätzereien handelt.<br><br>


Einige Bedeutung wäre lediglich den Aussagen des Gütlers Schaupp beizumessen, der, soviel mir bekannt ist, bis heute nicht gehört wurde. Jedenfalls dürfte sich nach der ganzen Sachlage seine Einvernahme empfehlen, doch könnte Schaupp meines Erachtens sehr wohl vorläufig auch durch einen Gend.-Beamten über sein Wissen gehört werden, um auf diese Weise überhaupt einmal festzustellen, was von den Angaben des Maier zu halten ist. Der Gend.-Beamte könnte ja die Befragung vielleicht in unauffälliger Weise bei einem gelegentlichen Dienstgang vornehmen, wodurch dann jedenfalls zunächst vermieden werden würde, daß durch das Auftauchen eines Münchner Beamten die Gerüchte gegen Schlittenbauer neue Nahrung bekommen, ein Umstand, der ja auch mit Veranlassung gab, die Einvernahme des Schlittenbauer in München vorzunehmen.<br><br>
Einige Bedeutung wäre lediglich den Aussagen des [[Orte: Wangen#Einwohner |Gütlers Schaupp]] beizumessen, der, soviel mir bekannt ist, bis heute nicht gehört wurde. Jedenfalls dürfte sich nach der ganzen Sachlage seine Einvernahme empfehlen, doch könnte Schaupp meines Erachtens sehr wohl vorläufig auch durch einen Gend.-Beamten über sein Wissen gehört werden, um auf diese Weise überhaupt einmal festzustellen, was von den Angaben des Maier zu halten ist. Der Gend.-Beamte könnte ja die Befragung vielleicht in unauffälliger Weise bei einem gelegentlichen Dienstgang vornehmen, wodurch dann jedenfalls zunächst vermieden werden würde, daß durch das Auftauchen eines Münchner Beamten die Gerüchte gegen Schlittenbauer neue Nahrung bekommen, ein Umstand, der ja auch mit Veranlassung gab, die Einvernahme des Schlittenbauer in München vorzunehmen.<br><br>


Zudem sind bei den schlechten Verkehrsverhältnissen usw. zur Einvernahme der wenigen Personen Tage notwendig und die hierdurch entstehenden Kosten lassen sich vielleicht vermeiden, wenn die Einvernahme des Schaupp bereits ein Bild darüber ergibt, welcher Wert den Aussagen des Maier beizumessen ist.<br><br>
Zudem sind bei den schlechten Verkehrsverhältnissen usw. zur Einvernahme der wenigen Personen Tage notwendig und die hierdurch entstehenden Kosten lassen sich vielleicht vermeiden, wenn die Einvernahme des Schaupp bereits ein Bild darüber ergibt, welcher Wert den Aussagen des Maier beizumessen ist.<br><br>
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II. G.R. mit 1 Akt<br>
II. G.R. mit 1 Akt<br>
An das Amtsgericht Schrobenhausen<br><br>
An das Amtsgericht [[Orte: Schrobenhausen|Schrobenhausen]]


Mit dem Ersuchen, den [[Orte: Wangen#Einwohner|Gütler Johann Schaupp in Wangen]] (Bl. 33) und seine Ehefrau möglichst eingehend und sorgfältig über ihr Sachwissen einzuvernehmen.<br><br>
Mit dem Ersuchen, den [[Orte: Wangen#Einwohner|Gütler Johann Schaupp in Wangen]] (Bl. 33) und seine Ehefrau möglichst eingehend und sorgfältig über ihr Sachwissen einzuvernehmen.