Komplex Adolf Gump: Historisches: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bücher: 1922 Gumbel |Gumbel]] schrieb 1922 in seinem Buch über die O.C.:<br> | [[Bücher: 1922 Gumbel |Gumbel]] schrieb 1922 in seinem Buch über die O.C.:<br> | ||
D i e O r g a n i s a t i o n » C «<br> | {| class="docs" cellpadding="0" width="900" | ||
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Die Organisation C hat nachweislich die Ermordung Erzbergers und Rathenaus und die Attentate auf Scheidemann und Harden durchgeführt.<br> | Soweit Außenstehende dies zu beurteilen vermögen, scheint diejenige Organisation, in der die meisten Fäden zusammenlaufen, die Organisation »C« zu sein. Erwachsen ist sie ursprünglich aus einem Geheimbund der Garde-Kavallerie-Schützendivision. Heute stellt sie die direkte Fortsetzung der Brigade Ehrhardt dar. Ihr Name kommt daher, daß ihr Leiter, der frühere Kapitän Ehrhardt, innerhalb der Organisation den Namen Consul trug. Alle Mitglieder führen nämlich besondere Decknamen. Die Organisation zerfällt in eine Kampforganisation und eine Fehme. Die Fehme hat den Zweck, Persönlichkeiten, die sich den Zielen der Organisation widersetzen, zu bestrafen und unter Umständen zu ermorden. Ehrhardt hält sich gewöhnlich in Innsbruck auf, doch war er öfters auch in Budapest. Im Mai 1921 war er, obwohl steckbrieflich verfolgt, in Leipzig und traf dort mit Karl Tillessen zusammen. 1921 wurde aus der Organisation Consul der »Neudeutsche Bund«, ein gerichtlich eingetragener Verein, gegründet. Sein Leiter ist wiederum Kapitän Ehrhardt. (Vergl. »Berliner Tageblatt«, 19. August 1922.) Zur Finanzierung wurde versucht, eine Ehrhardt-Bank zu gründen. Die Leiter des deutschen Konsortiums waren Eberhardt von Puttkamer und Emil Schäfer; einer der Angestellten der mit der Ermordung Rathenaus in Zusammenhang stehende ehemalige Kadett Ernst von Salomon (»Berliner Tageblatt«, 17. August 1922). Schäfer war früher in der Schweiz wegen einer Reihe von Schiebungen zu mehreren Jahren Zuchthaus und Landesverweisung verurteilt worden (»Freiheit«, 17. August 1922). An der Münchener Stelle der Organisation C arbeitet Müldner, , der <u>[https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Frick Oberamtmann Frick]</u> und der schon oben genannte Kriminalkommissar Glaser.<br> | ||
Die Organisation C hat nachweislich die Ermordung Erzbergers und Rathenaus und die Attentate auf Scheidemann und Harden durchgeführt.<br> | |||
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Unter wohlwollender Duldung durch den Münchner Polizeipräsidenten [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_P%C3%B6hner Ernst Pöhner] (1870-1925) und als "Bayerische Holz-Verwertungs-Gesellschaft" getarnt, koordinierte die Organsiation-Consul-Zentrale in München-Schwabing (Trautenwolfstr. 8) seit Dezember 1920 die Tätigkeit ihrer zum Schutz der Zentrale vor Dekonspiration in Bezirke aufgeteilten Ortsgruppen mit dem Ziel, den im März 1920 missglückten Rechtsputsch mit besserer Vorbereitung zu wiederholen. Die faktische Leitung der Organisation Consul übernahm Ehrhardts Stabschef Alfred Hoffmann (1890-1933), unter dessen Kommando in der Münchner Zentrale vier Stäbe mit zusammen ca. 30 angestellten Offizieren daran arbeiteten, den Geheimbund zu einer wirksamen politischen und militärischen Waffe zu entwickeln. Um die Jahresmitte 1921 gebot der Geheimbund, der seine Aktivitäten unter anderem durch Waffenschmuggel und -handel (u. a. mit der Irisch-Republikanischen Armee) finanzierte, über eine Personalstärke von mutmaßlich mindestens 5.000 Mann, die bei Alarm binnen weniger Stunden marschbereit sein sollten.<br> | Unter wohlwollender Duldung durch den Münchner Polizeipräsidenten [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_P%C3%B6hner Ernst Pöhner] (1870-1925) und als "Bayerische Holz-Verwertungs-Gesellschaft" getarnt, koordinierte die Organsiation-Consul-Zentrale in München-Schwabing (Trautenwolfstr. 8) seit Dezember 1920 die Tätigkeit ihrer zum Schutz der Zentrale vor Dekonspiration in Bezirke aufgeteilten Ortsgruppen mit dem Ziel, den im März 1920 missglückten Rechtsputsch mit besserer Vorbereitung zu wiederholen. Die faktische Leitung der Organisation Consul übernahm Ehrhardts Stabschef Alfred Hoffmann (1890-1933), unter dessen Kommando in der Münchner Zentrale vier Stäbe mit zusammen ca. 30 angestellten Offizieren daran arbeiteten, den Geheimbund zu einer wirksamen politischen und militärischen Waffe zu entwickeln. Um die Jahresmitte 1921 gebot der Geheimbund, der seine Aktivitäten unter anderem durch Waffenschmuggel und -handel (u. a. mit der Irisch-Republikanischen Armee) finanzierte, über eine Personalstärke von mutmaßlich mindestens 5.000 Mann, die bei Alarm binnen weniger Stunden marschbereit sein sollten.<br> | ||