Dokumente: 1952-05-21 Vernehmung Schmid Salome: Unterschied zwischen den Versionen
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Straßen=u.Flußbauamt Schleißheim als Straßenaufseher angestellt. Er hatte die Straße Dorfacker — Freising zu betreuen. Gewohnt haben wir damals in Tünzhausen, Lkr. | Straßen=u.Flußbauamt Schleißheim als Straßenaufseher angestellt. Er hatte die Straße Dorfacker — Freising zu betreuen. Gewohnt haben wir damals in Tünzhausen, Lkr. | ||
Freising. | Freising. | ||
Im Jahre 1942 meldete sich mein Mann freiwillig zum Militär. Als Soldat kam er zunächst nach Dürrenweid, Weißenbrunn und dann nach | Im Jahre 1942 meldete sich mein Mann freiwillig zum Militär. Als Soldat kam er zunächst nach Dürrenweid, Weißenbrunn und dann nach Markt-Heidenfeld b. Würzburg. | ||
Er wurde als Gefangenenaufseher verwendet und hatte franz. Kriegsgefangene zu bewachen. Am 4.12.1943 war er das letztemal auf Urlaub hier. Beim Militär hat es ihm | Er wurde als Gefangenenaufseher verwendet und hatte franz. Kriegsgefangene zu bewachen. Am 4.12.1943 war er das letztemal auf Urlaub hier. Beim Militär hat es ihm immer gut gefallen. Er wurde dann öfters versetzt. Mein Mann schrieb mir einmal, daß er mit dem Ortsbauernführer von Markt-Heidenfeld sehr viel Streit habe. Deswegen sollte er sogar vor ein Kriegsgericht kommen; aber ich solle mir, so schrieb er, nichts daraus machen, der Adolf wird schon fertig werden. Weiter schrieb er mir, daß sich dann der Streit aufhören und er dann wieder etwas von sich hören lassen werde. | ||
immer gut gefallen. Er wurde dann öfters versetzt. Mein Mann schrieb mir einmal, daß er mit dem Ortsbauernführer von | Eines Tages bekam ich einen Brief, welchen ich an meinem Mann geschrieben hatte, wieder zurück mit einem Vermerk, den ich nicht lesen konnte. Etwa 8 Tage später erhielt ich ein Telegramm, daß mein Mann um 11.35 Uhr im Lazarett an den Folgen eines Unfalles mit dem Dienstrad gestorben ist. Gleichzeitig wurde um Mitteilung gebeten, ob ich ihn in die Heimat überführen lasse. Ich habe dann meinen Mann hierher überführen lassen; er liegt in Tünzhausen begraben. Seinerzeit habe ich einmal | ||
sollte er sogar vor ein Kriegsgericht kommen; aber ich solle mir, so schrieb er, nichts daraus machen, der Adolf wird schon fertig werden. Weiter schrieb er mir, daß sich | |||
dann der Streit aufhören und er dann wieder etwas von sich hören lassen werde. | |||
Eines Tages bekam ich einen Brief, welchen ich an meinem Mann geschrieben hatte, wieder zurück mit einem Vermerk, den ich nicht lesen konnte. Etwa 8 Tage später | |||
erhielt ich ein Telegramm, daß mein Mann um 11.35 Uhr im Lazarett an den Folgen eines Unfalles mit dem Dienstrad gestorben ist. Gleichzeitig wurde um Mitteilung | |||
gebeten, ob ich ihn in die Heimat überführen lasse. Ich habe dann meinen Mann hierher überführen lassen; er liegt in Tünzhausen begraben | |||
nach Markt-Heidenfeld und wollte wissen, wie es bei dem Unfall meines Mannes hergegangen ist und wegen was er gestorben ist. Daraufhin erhielt ich die Nachricht, daß | nach Markt-Heidenfeld und wollte wissen, wie es bei dem Unfall meines Mannes hergegangen ist und wegen was er gestorben ist. Daraufhin erhielt ich die Nachricht, daß | ||
mein Mann mit seinem Dienstrad nach Altstadt gefahren ist. Beim Bergabfahren sei er mit einem Langholzfuhrwerk zusammengestoßen. Ein Kamerad von ihm soll dabei | mein Mann mit seinem Dienstrad nach Altstadt gefahren ist. Beim Bergabfahren sei er mit einem Langholzfuhrwerk zusammengestoßen. Ein Kamerad von ihm soll dabei | ||
gewesen sein. Wie dieser heißt und wo dieser wohnt, weiß ich nicht. Der Name des Kameraden wurde mir nie mitgeteilt. kein Mann soll nach dem Unfall bewußtlos | gewesen sein. Wie dieser heißt und wo dieser wohnt, weiß ich nicht. Der Name des Kameraden wurde mir nie mitgeteilt. kein Mann soll nach dem Unfall bewußtlos | ||
gewesen sein. Der Unfall soll am 28.2.44 gewesen sein. Am 29.2.1944 ist mein Mann im Lazarett in Würzburg I verstorben. <br> | gewesen sein. Der Unfall soll am 28.2.44 gewesen sein. Am 29.2.1944 ist mein Mann im Lazarett in Würzburg I verstorben. <br> | ||
Ich habe aber auch schon erzählen hören, daß mein Mann von dem | Ich habe aber auch schon erzählen hören, daß mein Mann von dem Ortsbauernführer von Markt-Heidenfeld erschlagen worden sein soll. Ich konnte aber darüber nichts | ||
näheres erfahren. | näheres erfahren. | ||
Aus unserer Ehe ist ein Kind hervorgegangen. Das Mädchen, Marianne Gump ist heute 18 Jahre alt ( 9.5.1934 geboren) und befindet sich z. Zeit in Heidelfing, Lkr. | Aus unserer Ehe ist ein Kind hervorgegangen. Das Mädchen, Marianne Gump ist heute 18 Jahre alt ( 9.5.1934 geboren) und befindet sich z. Zeit in Heidelfing, Lkr. |
Version vom 14. Februar 2017, 19:31 Uhr
Vernehmung
Detailinformationen
Datum
21.05.1952
Ort
Erlau
Art des Dokumentes
Vernehmungsprotokoll
Verfasser
Staatsanwalt Popp
Verfasst für
Landpolizei Bayern
Verfügbar
Staatsarchiv Augsburg
Inhalt
Landpolizei B a y e r n Erlau, den 21. Mai 1952
Chefdienststelle Schwaben Aufgesucht in ihrer Wohnung, mit dem Gegenstand der Vernehmung vertraut gemacht und zur Wahrheitsangabe ermahnt, gibt Frau Salome Schmid folgendes an:
Zugegen: Im Entwurf gezeichnet:
(Dr. Popp)(Prähofer) Salome Schmid
StaatsanwaltOK. d. LP.
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