Sachverhalte: Der Motor auf Hinterkaifeck: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahr 1912 startete die Entwicklung der Baureihe S, die speziell für Landwirtschaft und Gewerbe<br> konzipiert war. In den Kriegsjahren 1914 bis 1918 wurden die Entwicklungsarbeiten der Firma Sendlinger fast ausschließlich für die Ackerschlepper betrieben. Etwa um das Jahr 1923 wurde dann die Baureihe SVO in das Programm der Kleinmotoren aufgenommen.<br> | Im Jahr 1912 startete die Entwicklung der Baureihe S, die speziell für Landwirtschaft und Gewerbe<br> konzipiert war. In den Kriegsjahren 1914 bis 1918 wurden die Entwicklungsarbeiten der Firma Sendlinger fast ausschließlich für die Ackerschlepper betrieben. Etwa um das Jahr 1923 wurde dann die Baureihe SVO in das Programm der Kleinmotoren aufgenommen.<br> | ||
Die Leistungsdaten des Motors Typ H sind der untersten Abbildung (Abb. 5) zu entnehmen. | Die Leistungsdaten des Motors Typ H sind der untersten Abbildung (Abb. 5) zu entnehmen. |
Version vom 26. Oktober 2011, 15:39 Uhr
Was?
Gleich an mehreren Stellen der Nachforschungen zum Mordfall Hinterkaifeck taucht ein Motor auf.
Was war das für ein Motor?
Unterbringung des Motors
Es gab auf der Nordseite eine Motorenhütte, die erst später an das Gebäude angebaut wurde und wo der Motor untergebracht war. Mehrere Quellen geben an, dass unter dem Motor eine Kühlwassergrube war.
Motorentyp
Viel ist nicht bekannt über den Motor auf Hinterkaifeck. Die präzisesten Angaben macht naturgemäß der Monteur Albert Hofner. Er sagt 1925 aus, dass es sich um einen Sendlinger Benzinmotor mit 4 PS handelt
Welches Motormodell von Sendling mit 4 PS auf Hinterkaifeck stand ist nicht ganz klar, in Frage kommen die Baureihen "H", welche ab 1908 in den Handel kam und "S".
Im Jahr 1912 startete die Entwicklung der Baureihe S, die speziell für Landwirtschaft und Gewerbe
konzipiert war. In den Kriegsjahren 1914 bis 1918 wurden die Entwicklungsarbeiten der Firma Sendlinger fast ausschließlich für die Ackerschlepper betrieben. Etwa um das Jahr 1923 wurde dann die Baureihe SVO in das Programm der Kleinmotoren aufgenommen.
Die Leistungsdaten des Motors Typ H sind der untersten Abbildung (Abb. 5) zu entnehmen.
Anschaffung des Motors
Den Motor erstand Andreas Gruber wahrscheinlich in der Zieglerschen Maschinenfabrik in Pfaffenhofen, wo auch Albert Hofner arbeitete.
Wann die Hinterkaifecker ihren Motor erstanden haben ist nicht bekannt. Wahrscheinlich noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914.
Standort
Der Motor stand in dem sogenannten Motorenhäuschen, welches am nord-östlichen Teil des Gebäudes angebaut war.
Defekt am Motor
Am 04.04.1922 kam der Monteur Albert Hofner der Maschinenfabrik Ziegler um die defekte Zylinderkopfdichtung zu reparieren. Ein Familienmitglied (wer genau ist nicht bekannt) der Gruber-Gabriels hatten den Auftrag schon vor geraumer Zeit erteilt. Hofner konnte diesen aber nicht ausführen, weil das Wetter ihn nicht erlaubte, mit dem Rad von Pfaffenhofen nach Hinterkaifeck zu fahren. Peter Leuschner berichtet in seinem Buch "Der Mordfall Hinterkaifeck", 97ziger Auflage, dass ein Anruf von einem Familienmitglied (an den Namen der Person konnte man sich bei der Firma Ziegler nicht mehr erinnern) eingegangen war. Man wollte wissen, wann denn der Monteur nun endlich kommen würde. So fuhr Hofner bei der ersten Wetterbesserung nach Hinterkaifeck. Neben dem Motor auf dem Hinterkaifecker Hof musste Hofner noch einen Motor in Kaifeck beim Bauer Blasius Lebmaier richten.
Neukauf Motor
Laut Cäzilia Starringer, die (Halb-) Schwester der ermordeten Viktoria Gabriel, hatte sich Viktoria im Oktober 1921 5000 Mark bei ihr geliehen, um einen neuen Motor kaufen zu können. Sie hatte sich dafür aber kein "Quittung", welche die Schulden nachweisen konnten, aushändigen lassen.
Die Gruber-Gabriels haben keinen neuen Motor gekauft. Trotzdem wurde das Geld nicht zurück gezahlt.
Quellen
- Aussage des Albert Hofner;
- Aussage der Cäzilia Starringer;
- Peter Leuschner, Buch "Der Mordfall Hinterkaifeck", 97ziger Auflage
- Bildquelle: Buch "Deutsche Stationär Motoren" von Armin Bauer, Herausgeber: Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster-Hiltrup, 1998 (ISBN 3-7843-2803-2).
- Standmotor.de