Aussagen: 1922-04-05 Schlittenbauer Lorenz: Unterschied zwischen den Versionen
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Ich habe daraufhin meine beiden Nachbarn [[Personen: Pöll Michael | Michael Pöll]] und [[Personen: Sigl Jakob | Jakob Sigl]] veranlasst mit mir in die Behausung der Gabriel zu gehen. Es war dies am Dienstag den 4.4.22 um 5 Uhr nachm. herum. | Ich habe daraufhin meine beiden Nachbarn [[Personen: Pöll Michael | Michael Pöll]] und [[Personen: Sigl Jakob | Jakob Sigl]] veranlasst mit mir in die Behausung der Gabriel zu gehen. Es war dies am Dienstag den 4.4.22 um 5 Uhr nachm. herum. | ||
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Wir fanden alle Türen mit Ausnahme der zum Maschinenhaus führende | Wir fanden alle Türen mit Ausnahme der zum Maschinenhaus führende Türe verschlossen. Vom Maschinenhaus aus führte eine Scheunentür in die Tenne. Dieses Tor war verschlossen u. zwar von innen aus in der Weise, dass in der Innenseite des Tores eine Stange vom Tor zum Balken fest angebracht war. | ||
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Ich habe dann angeordnet, das Tor aufzureißen, was uns auch gelungen ist. In der Mitte der Tenne stand eine Häckselmaschine mit Handbetrieb. Die von der Tenne aus links in die Stallung führende Tür war offen und es schaute aus der selben ein junges Rind. Ich ging voran gegen die Stalltüre. Vor dieser war Heu gelagert. Ich trat auf das selbe und stolperte dabei gegen die Tür. Das Rind ist unterdessen in den Stallgang zurück gegangen, wie es von der Kette los war. Mein Stolpern beachtete ich nicht weiter. Dagegen rief der hinter mir gehende Pöll: „Da ist ja ein Fuß“. Ich erwiderte daraufhin: „Das wäre ja noch schöner“. Ich wendete mich um und griff nach dem Fuß, zog ihn zur Ecke und erkannte dabei, dass dies der [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]] sei. | Ich habe dann angeordnet, das Tor aufzureißen, was uns auch gelungen ist. In der Mitte der Tenne stand eine Häckselmaschine mit Handbetrieb. Die von der Tenne aus links in die Stallung führende Tür war offen und es schaute aus der selben ein junges Rind. Ich ging voran gegen die Stalltüre. Vor dieser war Heu gelagert. Ich trat auf das selbe und stolperte dabei gegen die Tür. Das Rind ist unterdessen in den Stallgang zurück gegangen, wie es von der Kette los war. Mein Stolpern beachtete ich nicht weiter. Dagegen rief der hinter mir gehende Pöll: „Da ist ja ein Fuß“. Ich erwiderte daraufhin: „Das wäre ja noch schöner“. Ich wendete mich um und griff nach dem Fuß, zog ihn zur Ecke und erkannte dabei, dass dies der [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]] sei. |
Version vom 8. Oktober 2011, 20:34 Uhr
Quelle
Detailinformationen
Datum
05.04.1922
Ort
Zugegen
Lorenz Schlittenbauer
Georg Reingruber
Inhalt
Teil 1: Aussage des Lorenz Schlittenbauer, Ortsführer von Gröbern. Kaifeck hinter Gröbern 5.4.22
Betreff: Mord an der Bauernfamilie Gabriel, bei Gröbern
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Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck
Lorenz Schlittenbauer war einer der Auffinder der Leichen. Eine weitere Vernehmung zum Mordfall fand am 30.03.1931 in München statt.
Schlittenbauer hat die Vaterschaft des unehelich geborenen Josef Gruber abwechselnd anerkannt und widerrufen, da er ein Verhältnis mit der ermordeten Viktoria Gabriel im Jahre 1918 hatte. Eine von ihm gewünschte Heirat wurde von Andreas Gruber verhindert.
1926 wurde das Haus der Familie Schlittenbauer durch einen Brand komplett zerstört. Bei diesem Brand soll die Bestätigung, die ihm von Viktoria Gabriel ausgehändigt wurde und ihn von allen Pflichten gegen über Josef Gruber befreit, mit verbrandt sein.
Da Lorenz Schlittenbauer von Jakob Sigl als Mörder von Hinterkaifeck betitelt wurde, kam es zwischen den Beiden zu einer Sühneverhandlung, bei der Jakob Sigl zu einer Zahlung von 40 Mark verurteitl wurde.
Lorenz Schlittenbauer taucht in den Akten immer mal wieder als Tatverdächtiger auf. Mehr zu den belastenden und entlastenden Momenten erfahren Sie hier.