Gesetze: In gemeinsamer Gefahr untergegangen: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Gesetzliche Regelung 1922 === | === Gesetzliche Regelung 1922 === | ||
§ 20 des [[Gesetze: Das Bürgerliche Gesetzbuch (1900) | Bürgerlichen Gesetzbuches]] (kurz BGB), gültig vom 18. August 1896 bis 15.07.1939<br> | |||
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[[Personen: Gabriel Karl sen. | Karl Gabriel sen.]] meldete Anspruch auf das Erbe seiner Enkelin [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäzilia Gabriel]] an. Cäzilia Gabriel wäre die Erbin ihrer Mutter [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel]], die Eigentümerin von Hinterkaifeck, gewesen.<br> | |||
Er war der Meinung, dass Cäzilia nach ihrer Mutter verstorben ist und sie damit zwischen dem Tod von Viktoria Gabriel und ihrem eigenen Todeszeitpunkt Erbin ihrer Mutter war. Er begründete die Annahme mit der Kleidung seiner Enkelin und seiner Schwiegertochter. Während Viktoria noch angezogen war, trug Cäzilia bereits ihr Nachtgewand.<br> | |||
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Laut der [[Aussagen: 1953-01-19 Ney Heinrich | Aussage]] des [[Ermittler: Ney Heinrich | Heinrich Ney]] vom 19.01.1953, der bei der [[Sachverhalte: Ergebnisse der Obduktion | Leichenöffnung]] durch [[Ermittler: Aumüller Johann Baptist | Dr. Aumüller]] anwesend war, hätte Cäzilia Gabriel nach dem Zufügen der Verletzungen noch 2-3 Stunden gelebt. In wie weit dies Karl Gabriel bekannt war, ist nicht nach zu vollziehen. <br> | |||
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In der gesetzlichen Erbfolge wären die Großeltern auf beiden Familienseiten die Erben der Cäzilia Gabriel gewesen, also die [[Personen: Ehepaar Gruber | Eheleute Gruber]] und [[Personen: Ehepaar Gabriel sen.| Gabriel sen.]] . Da sich die Großeltern Gruber unter den [[Personen: Die Opfer von Hinterkaifeck| Opfer]] befanden, hätten nur die Großeltern Gabriel geerbt.<br> | |||
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Der zuständige Richter legte aber nach §20 des BGB fest, dass der Todeszeitpunkt aller Opfer als gleich angesehen wird.<br> | |||
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Karl Gabriel konnte damit keine Erbansprüche geltend machen. |
Aktuelle Version vom 22. Juni 2017, 19:02 Uhr
Begriffserklärung
Personen (Gruppe), die aufgrund eines gemeinsam und zur gleichen Zeit erlebten Ereignisses zu Tode gekommen sind.
Gesetzliche Regelung 1922
§ 20 des Bürgerlichen Gesetzbuches (kurz BGB), gültig vom 18. August 1896 bis 15.07.1939
Buch 1. Allgemeiner Teil,
Abschnitt 1. Personen,
Titel 1. Natürliche Personen
Im Wortlaut
Sind Mehrere in einer gemeinsamen Gefahr umgekommen, so wird vermuthet (vermutet), daß sie gleichzeitig gestorben seien. |
Bezug zum Mordfall Hinterkaifeck
Karl Gabriel sen. meldete Anspruch auf das Erbe seiner Enkelin Cäzilia Gabriel an. Cäzilia Gabriel wäre die Erbin ihrer Mutter Viktoria Gabriel, die Eigentümerin von Hinterkaifeck, gewesen.
Er war der Meinung, dass Cäzilia nach ihrer Mutter verstorben ist und sie damit zwischen dem Tod von Viktoria Gabriel und ihrem eigenen Todeszeitpunkt Erbin ihrer Mutter war. Er begründete die Annahme mit der Kleidung seiner Enkelin und seiner Schwiegertochter. Während Viktoria noch angezogen war, trug Cäzilia bereits ihr Nachtgewand.
Laut der Aussage des Heinrich Ney vom 19.01.1953, der bei der Leichenöffnung durch Dr. Aumüller anwesend war, hätte Cäzilia Gabriel nach dem Zufügen der Verletzungen noch 2-3 Stunden gelebt. In wie weit dies Karl Gabriel bekannt war, ist nicht nach zu vollziehen.
In der gesetzlichen Erbfolge wären die Großeltern auf beiden Familienseiten die Erben der Cäzilia Gabriel gewesen, also die Eheleute Gruber und Gabriel sen. . Da sich die Großeltern Gruber unter den Opfer befanden, hätten nur die Großeltern Gabriel geerbt.
Der zuständige Richter legte aber nach §20 des BGB fest, dass der Todeszeitpunkt aller Opfer als gleich angesehen wird.
Karl Gabriel konnte damit keine Erbansprüche geltend machen.