Schlittenbauerchronik2: 01: Unterschied zwischen den Versionen
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<br><br><div align="left" id="Hinterkaifeck">[[Datei: | <br><br><div align="left" id="Hinterkaifeck">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]] '''''HINTERKAIFECK'''''</div><br><br> | ||
Der Gruber war Mitglied in der Bürgerwehr und besaß ein Gewehr K 88, es wurde nicht gefunden.<br> | Der Gruber war Mitglied in der Bürgerwehr und besaß ein Gewehr K 88, es wurde nicht gefunden.<br> | ||
In Hinterkaifeck sollen in der Zeit von 1919 bis 1922 Waffen, Munition und geheime Papiere versteckt gewesen sein. Die Waffen wurden wieder abgezogen und die Papiere waren noch vorhanden. <br> | In Hinterkaifeck sollen in der Zeit von 1919 bis 1922 Waffen, Munition und geheime Papiere versteckt gewesen sein. Die Waffen wurden wieder abgezogen und die Papiere waren noch vorhanden. <br> | ||
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Am Donnerstag der 30.03. in der Früh hat Gruber einen Einbruch am Motorenhaus gesehen und zwei Spuren entdeckt. Erzählung an Schlittenbauer und seiner Tochter und an Stegmeier.<br> | Am Donnerstag der 30.03. in der Früh hat Gruber einen Einbruch am Motorenhaus gesehen und zwei Spuren entdeckt. Erzählung an Schlittenbauer und seiner Tochter und an Stegmeier.<br> | ||
Am Abend war die Suche nach dem Gruber seiner Frau im Wald, dabei fand der Gruber eine Münchner-Zeitung, sie war vom Vortag.<br> | Am Abend war die Suche nach dem Gruber seiner Frau im Wald, dabei fand der Gruber eine Münchner-Zeitung, sie war vom Vortag.<br> | ||
Am Freitag den 31.03. Die 9jährige Cäcilie ist in der Schule eingeschlafen. Gruber und Frau Gabriel waren in Schrobenhausen beim Einkaufen.<br> | Am Freitag den 31.03.: Die 9jährige Cäcilie ist in der Schule eingeschlafen. Gruber und Frau Gabriel waren in Schrobenhausen beim Einkaufen.<br> | ||
Der Briefträger wird nach einem Brief und der Münchner-Zeitung gefragt. <br> | Der Briefträger wird nach einem Brief und der Münchner-Zeitung gefragt. <br> | ||
Gegen 17 Uhr kommt die Magd mit Schwester.<br> | Gegen 17 Uhr kommt die Magd mit Schwester.<br> | ||
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Michael Plöckl sieht Rauch am Backofen und Lichtblitze im Wald.<br> | Michael Plöckl sieht Rauch am Backofen und Lichtblitze im Wald.<br> | ||
Am Sonntag den 02.04. war niemand von den Bewohner von Hinterkaifeck in der Kirche.<br> | Am Sonntag den 02.04. war niemand von den Bewohner von Hinterkaifeck in der Kirche.<br> | ||
Am Montag den 03.04. | Am Montag den 03.04. der Postbote steckte die Zeitung ans Fenster. Die Zeitung vom Freitag war noch am Fenster.<br> | ||
Dem Nachbar Pöll fiel beim Ackern die außerordentliche Ruhe in Hinterkaifeck auf.<br> | Dem Nachbar Pöll fiel beim Ackern die außerordentliche Ruhe in Hinterkaifeck auf.<br> | ||
Die Tiere wurden nur notdürftig versorgt bis die Papiere gefunden wurden. Die Papiere wurden verbrannt bis auf einem Beweis.<br> | Die Tiere wurden nur notdürftig versorgt bis die Papiere gefunden wurden. Die Papiere wurden verbrannt bis auf einem Beweis.<br> | ||
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Gegen 18 Uhr kam die Polizei aus Hohenwart und gegen 22 Uhr aus Schrobenhausen und Neuburg. (Warum kam die Polizei so spät?)<br> | Gegen 18 Uhr kam die Polizei aus Hohenwart und gegen 22 Uhr aus Schrobenhausen und Neuburg. (Warum kam die Polizei so spät?)<br> | ||
Die Münchner Mordkommission kam am 05.04. in der Früh und am Abend sind sie wieder abgefahren. Es wurden keine Fingerabdrücke genommen.<br> | Die Münchner Mordkommission kam am 05.04. in der Früh und am Abend sind sie wieder abgefahren. Es wurden keine Fingerabdrücke genommen.<br> | ||
Zusammengestellt im Januar 2014. | Zusammengestellt im Januar 2014. von Alois Schlittenbauer | ||
<br><br><div align="left" id="Alois2">[[Datei: | <br><br><div align="left" id="Alois2">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]] '''''ERINNERUNGEN VON ALOIS SCHLITTENBAUER'''''</div><br><br> | ||
Der Hinterkaifeckermord in Gröbern.<br> | Der Hinterkaifeckermord in Gröbern.<br> | ||
Seit vielen Jahren werde ich von meinen Freunden und Verwandten angesprochen, ob ich über Hinterkaifeck irgend etwas weiß. Ich bin 1932 geboren und habe mir schon in meiner Jugendzeit so manche Gespräche aufgeschrieben, über Hinterkaifeck und auch die, die ich selber erlebt habe. Und jetzt mit meinen fast 80 Jahren versuche ich die Hinterkaifeckergeschichte so aufzuschreiben wie ich sie kenne.<br> | Seit vielen Jahren werde ich von meinen Freunden und Verwandten angesprochen, ob ich über Hinterkaifeck irgend etwas weiß. Ich bin 1932 geboren und habe mir schon in meiner Jugendzeit so manche Gespräche aufgeschrieben, über Hinterkaifeck und auch die, die ich selber erlebt habe. Und jetzt mit meinen fast 80 Jahren versuche ich die Hinterkaifeckergeschichte so aufzuschreiben wie ich sie kenne.<br> | ||
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Die Flur von Gröbern wurde früher vom Kloster Hohenwart aus gerodet und nutzbar gemacht. | Die Flur von Gröbern wurde früher vom Kloster Hohenwart aus gerodet und nutzbar gemacht. | ||
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<br><br><div align="left" id="Sage">[[Datei: | <br><br><div align="left" id="Sage">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]] '''''DIE BLINDE VOM EYBERG'''''</div><br><br> | ||
Oberbayrische Sage von J. Radspieler. Illustriert von H. Schubert.<br> | Oberbayrische Sage von J. Radspieler. Illustriert von H. Schubert.<br> | ||
Manche Leute spötteln, dass es keine Sagen mehr gebe und doch Leben sie immer noch im Munde des Volkes fort. Möge zum Beweis dessen uns der Leser in die Gegend von Schrobenhausen und "Höhenkamm“ zu dem Dorfe „Waidhofen“ führen.<br> | Manche Leute spötteln, dass es keine Sagen mehr gebe und doch Leben sie immer noch im Munde des Volkes fort. Möge zum Beweis dessen uns der Leser in die Gegend von Schrobenhausen und "Höhenkamm“ zu dem Dorfe „Waidhofen“ führen.<br> | ||
Jedes Kind daselbst weiß die rührende Sage zu berichten, welche wir nun erzählen werden und die sich an einem jetzt bewaldeten Hügel eine halbe Stunde von Waidhofen knüpft. Der Hügel wird wahrscheinlich nach den Eichen, die im vorherrschend schmücken, Eichberg benannt.<br> | Jedes Kind daselbst weiß die rührende Sage zu berichten, welche wir nun erzählen werden und die sich an einem jetzt bewaldeten Hügel eine halbe Stunde von Waidhofen knüpft. Der Hügel wird wahrscheinlich nach den Eichen, die im vorherrschend schmücken, Eichberg benannt.<br> | ||
Einst schmückte diese Höhe vor langer Zeit ein stolzes Schloss mit hochragenden Türmen. Ein wilder Ritter hauste dort, der viele trotzige Reisende in seinem Solde hielt und der Schrecken der ganzen Umgebung war. In den tiefen Kerkern des Schlosses moderten die unglücklichen Gefangenen, bis ihnen reiches Lösegeld die Freiheit brachte. Dem grausamen wilden Wesen des Grafen ganz entgegengesetzt war die Gräfin und ihr mildes gutes Herz war mit Entsetzen über die Gräueltat ihres Mannes erfüllt. Den Schmerz der Mutter teilte eine Tochter, während die beiden anderen Töchter die wüste rohe Gewalt des Vaters geerbt haben schienen. Gottes Strafe sollte dem frevelhaften Raubritter bald treffen. Eines Tages wurde er bei einem Raubzug erschlagen und ins Schloss gebracht. Der Schrecken raffte die Gräfin, deren Gesundheit stets eine schwächliche gewesen schnell dahin, und die sanfte Tochter, das treue Ebenbild der Gräfin beweinte ihren Tod mit so heißen Tränen, dass ihr Augenlicht erlosch. Die beiden Schwestern widmeten ihr wenig Mitleid. Das Unglück der Blinden dünkte ihnen gut bei der Teilung des Erbes zu betrügen. Man hatte soviel des Geldes gefunden, dass es in Fässern gehäuft werden musste. Sie führten nun die Blinde herbei und veranlassten dieselbe eines zu wählen. Verschmitzter hinterlistiger weise hatten sie eines der Fässer mit dem Boden nach oben gestellt und dieses mit Silber zugedeckt. Dorthin führten sie die Schwester, damit sie davon Besitz ergreife. Als dieselbe mit ihren zarten Fingern die Münzen erfasste, sprach sie: Dies unrecht erworbene Gut kann mich nicht beglücken: Wenn mir das Gebet der Mutter etwas erflehen könnte, wäre es das Licht der Augen, was mich glücklich machen könnte. Kaum hatte sie diese Worte gesprochen, da- welch ein Wunder floh die Dunkelheit und das Augenlicht war ihr wieder gegeben. Glückselig über die von Gott gegebene Gnade, bemerkte sie gar nicht den von den Schwestern geübten Betrug, sondern zog zur Burg hinaus dem nahen Kloster zu, um dort dem schlimmen Treiben der Welt für immer entrückt zu sein. Was mit den bösen arglistigen Schwestern geworden ist, weis die Sage nicht zu berichten. Ihr Übermut soll immer ärger geworden sein. Und eines Tages erzählt man sei das Schloss versunken. Manchmal wollen die erregten Gemüter sogar noch ihren Klageruf im Walde hören. | Einst schmückte diese Höhe vor langer Zeit ein stolzes Schloss mit hochragenden Türmen. Ein wilder Ritter hauste dort, der viele trotzige Reisende in seinem Solde hielt und der Schrecken der ganzen Umgebung war. In den tiefen Kerkern des Schlosses moderten die unglücklichen Gefangenen, bis ihnen reiches Lösegeld die Freiheit brachte. Dem grausamen wilden Wesen des Grafen ganz entgegengesetzt war die Gräfin und ihr mildes gutes Herz war mit Entsetzen über die Gräueltat ihres Mannes erfüllt. Den Schmerz der Mutter teilte eine Tochter, während die beiden anderen Töchter die wüste rohe Gewalt des Vaters geerbt haben schienen. Gottes Strafe sollte dem frevelhaften Raubritter bald treffen. Eines Tages wurde er bei einem Raubzug erschlagen und ins Schloss gebracht. Der Schrecken raffte die Gräfin, deren Gesundheit stets eine schwächliche gewesen schnell dahin, und die sanfte Tochter, das treue Ebenbild der Gräfin beweinte ihren Tod mit so heißen Tränen, dass ihr Augenlicht erlosch. Die beiden Schwestern widmeten ihr wenig Mitleid. Das Unglück der Blinden dünkte ihnen gut bei der Teilung des Erbes zu betrügen. Man hatte soviel des Geldes gefunden, dass es in Fässern gehäuft werden musste. Sie führten nun die Blinde herbei und veranlassten dieselbe eines zu wählen. Verschmitzter hinterlistiger weise hatten sie eines der Fässer mit dem Boden nach oben gestellt und dieses mit Silber zugedeckt. Dorthin führten sie die Schwester, damit sie davon Besitz ergreife. Als dieselbe mit ihren zarten Fingern die Münzen erfasste, sprach sie: Dies unrecht erworbene Gut kann mich nicht beglücken: Wenn mir das Gebet der Mutter etwas erflehen könnte, wäre es das Licht der Augen, was mich glücklich machen könnte. Kaum hatte sie diese Worte gesprochen, da- welch ein Wunder floh die Dunkelheit und das Augenlicht war ihr wieder gegeben. Glückselig über die von Gott gegebene Gnade, bemerkte sie gar nicht den von den Schwestern geübten Betrug, sondern zog zur Burg hinaus dem nahen Kloster zu, um dort dem schlimmen Treiben der Welt für immer entrückt zu sein. Was mit den bösen arglistigen Schwestern geworden ist, weis die Sage nicht zu berichten. Ihr Übermut soll immer ärger geworden sein. Und eines Tages erzählt man sei das Schloss versunken. Manchmal wollen die erregten Gemüter sogar noch ihren Klageruf im Walde hören. | ||
<br><br><div align="left" id="Regina3">[[Datei: | <br><br><div align="left" id="Regina3">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]] '''''ERINNERUNGEN VON REGINA SCHLITTENBAUER'''''</div><br><br> | ||
Meine Schwester Regina: | Meine Schwester Regina: | ||
Mein Vater hat mir erzählt. Er hat als Soldat im 1.Weltkrieg in Eichstätt ein Buch gelesen, da stand über die Burg von Gröbern ein Bericht drinnen, dass es ein Raubritterschloss war. Die Straße von Ingolstadt führte zur Posthaltestelle Merkersmühle. Vom Schloss von Gröbern aus haben die Ritter die Reisenden überfallen. Es stand im Buch, dass eine Tochter des Grafen im Schloss verheiratet war. | Mein Vater hat mir erzählt. Er hat als Soldat im 1.Weltkrieg in Eichstätt ein Buch gelesen, da stand über die Burg von Gröbern ein Bericht drinnen, dass es ein Raubritterschloss war. Die Straße von Ingolstadt führte zur Posthaltestelle Merkersmühle. Vom Schloss von Gröbern aus haben die Ritter die Reisenden überfallen. Es stand im Buch, dass eine Tochter des Grafen im Schloss verheiratet war. | ||
Das Räubern war | Das Räubern war verboten (Konkordat). Die Besitzer des Schlosses haben sich nicht an das Verbot gehalten. Das Schloss wurde darauf niedergebrannt. | ||
<br><br><div align="left" id="Regina3">[[Datei: | <br><br><div align="left" id="Regina3">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]] '''''ERINNERUNGEN VON REGINA UND JOHANN SCHLITTENBAUER'''''</div><br><br> | ||
Von Regina und Johann Schlittenbauer: | Von Regina und Johann Schlittenbauer: | ||
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Der Hinterkaifecka könnt gleich verrecka.<br><br> | Der Hinterkaifecka könnt gleich verrecka.<br><br> | ||
<br><br><div align="left" id="familiaeres2">[[Datei: | <br><br><div align="left" id="familiaeres2">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]] '''''FAMILIÄRES'''''</div><br><br> | ||
Der Perter und Hinterkaifeck:<br> | Der Perter und Hinterkaifeck:<br> | ||
Lorenz Schlittenbauer ist am 16.08.1874 in Gröbern geboren.<br> | Lorenz Schlittenbauer ist am 16.08.1874 in Gröbern geboren.<br> | ||
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1908 starb Johann Tyroller in Gröbern. (sein Schwiegervater) | 1908 starb Johann Tyroller in Gröbern. (sein Schwiegervater) | ||
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Im Krieg 1914 musste unser Vater Lorenz Schlittenbauer zum Landessturmbataillon | Im Krieg 1914 musste unser Vater Lorenz Schlittenbauer zum Landessturmbataillon Ingolstadt einrücken. Er war 4 Wochen in Irgertsheim bei Neuburg, kam dann nach Schemele in Südbelgien, dann nach Bouillon bei Sedan, dann nach Arlon, dort war er 10 Tage im Lazarett, von wo er dann nach München kam und 1915 entlassen wurde. | ||
Aus dem Krieg entlassen wurde er wegen zwei Unfälle, Fingerverletzung und einen Unfall ,wo er alle Zähne verloren hat und wegen Magenleiden und auch wegen seiner brustkrebskranken Frau. Er hat unterschrieben, dass er keinen Rechtsanspruch stellt wegen einer Kriegsrente. Auf Anraten seines Hausarztes hat er später einen Antrag gestellt, die letzte Verhandlung deswegen war 1932, der Antrag wurde abgelehnt.<br> | Aus dem Krieg entlassen wurde er wegen zwei Unfälle, Fingerverletzung und einen Unfall ,wo er alle Zähne verloren hat und wegen Magenleiden und auch wegen seiner brustkrebskranken Frau. Er hat unterschrieben, dass er keinen Rechtsanspruch stellt wegen einer Kriegsrente. Auf Anraten seines Hausarztes hat er später einen Antrag gestellt, die letzte Verhandlung deswegen war 1932, der Antrag wurde abgelehnt.<br> | ||
1917 hat er das Wohnhaus neu erbaut, mit 3 Kriegsgefangenen, einen Franzosen und 2 Russen. Am Hausbau halfen auch seine Kinder und 2 Kinder seiner Schwägerin die eigentlich am Hof aufgewachsen sind und im gleichen Alter waren wie seine Kinder | 1917 hat er das Wohnhaus neu erbaut, mit 3 Kriegsgefangenen, einen Franzosen und 2 Russen. Am Hausbau halfen auch seine Kinder und 2 Kinder seiner Schwägerin die eigentlich am Hof aufgewachsen sind und im gleichen Alter waren wie seine Kinder (Johann und Stefan).<br><br> | ||
Am 03. Mai 1918 starb seine Mutter Anna Maria in Waidhofen.<br> | Am 03. Mai 1918 starb seine Mutter Anna Maria in Waidhofen.<br> | ||
Am 14 Juli 1918 starb seine Frau Viktoria an Brustkrebs mit 48 Jahren.<br><br> | Am 14 Juli 1918 starb seine Frau Viktoria an Brustkrebs mit 48 Jahren.<br><br> | ||
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Ich (Alois) traf 1947 eine Frau die sagte: Ich hätte gerne deinen Vater heiraten wollen, aber die Schwiegermutter war ein böses Weib.<br> | Ich (Alois) traf 1947 eine Frau die sagte: Ich hätte gerne deinen Vater heiraten wollen, aber die Schwiegermutter war ein böses Weib.<br> | ||
Das Trauerjahr musste natürlich eingehalten werden, es war ja alles katholisch.<br> | Das Trauerjahr musste natürlich eingehalten werden, es war ja alles katholisch.<br> | ||
Der Schlittenbauer war 1918 44 Jahre alt, hatte keinen Zahnersatz und war magenkrank. Das Rauchfleisch schnitt er in ganz kleinen Stücken damit er es | Der Schlittenbauer war 1918 44 Jahre alt, hatte keinen Zahnersatz und war magenkrank. Das Rauchfleisch schnitt er in ganz kleinen Stücken damit er es essen konnte. Wahrscheinlich war er auch schon vorher an chronischem Asthma erkrankt. (so wie ich)<br><br> | ||
Er wusste auch bald: Dass er von der Frau Gabriel ausgenutzt wurde und wollte auch keine Heirat mehr mit ihr. | Er wusste auch bald: Dass er von der Frau Gabriel ausgenutzt wurde und wollte auch keine Heirat mehr mit ihr. | ||
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Ab 1903 mit 16 Jahren sollte die Tochter Viktoria vom eigenen Vater missbraucht worden sein.<br> | Ab 1903 mit 16 Jahren sollte die Tochter Viktoria vom eigenen Vater missbraucht worden sein.<br> | ||
1913 heiratete die Viktoria Gruber den Karl Gabriel aus Laag. <br> | 1913 heiratete die Viktoria Gruber den Karl Gabriel aus Laag. <br> | ||
Karl Gabriel ist am | Karl Gabriel ist am 16.12.1888 geboren, und am 12. Dezember 1914 ist er in Verdun gefallen. <br> | ||
Die Tochter Cäzilia ist am | Die Tochter Cäzilia ist am 09.Januar 1915 geboren.<br> | ||
(Der Karl Gabriel hat seine Tochter Cäzilia nicht gesehen)<br> | (Der Karl Gabriel hat seine Tochter Cäzilia nicht gesehen)<br> | ||
Der Sohn Josef ist am | Der Sohn Josef ist am 07.September 1919 geboren.<br> | ||
Wer der Vater vom Josef war, ist bis heute noch nicht bekannt. Sie hatte einen Freud aus Waidhofen, Karl Bichler, oder Lorenz Schlittenbauer, oder ihren eigenen Vater, oder einen Anderen.<br> | Wer der Vater vom Josef war, ist bis heute noch nicht bekannt. Sie hatte einen Freud aus Waidhofen, Karl Bichler, oder Lorenz Schlittenbauer, oder ihren eigenen Vater, oder einen Anderen.<br> | ||
Zu der Zeit waren in Gröbern einige Burschen in ihrem Alter die in ihrem Hof in Hinterkaifeck einheiraten hätten können. Die Frau Gabriel hätte sich nicht grade den 13 Jahre älteren Schlittenbauer aussuchen brauchen für die Vaterschaft vom ihrem Sohn Josef, geb. am | Zu der Zeit waren in Gröbern einige Burschen in ihrem Alter die in ihrem Hof in Hinterkaifeck einheiraten hätten können. Die Frau Gabriel hätte sich nicht grade den 13 Jahre älteren Schlittenbauer aussuchen brauchen für die Vaterschaft vom ihrem Sohn Josef, geb. am 07.09.1919.<br><br> | ||
Schlittenbauer hat die Frau Gabriel wegen der Vaterschaft angezeigt, nach der Geburt des Josef. Nach meiner Auffassung hat Schlittenbauer die Vaterschaft vom Kind Josef 1919, wegen der Versprechung der Heirat und der Nichtbezahlung des Kindergeldes, auf sich genommen. Damit der Gruber wieder aus der Untersuchungshaft heraus kommt und am Hof von Hinterkaifeck wieder eine Arbeitskraft vorhanden war. Und es war dadurch auch keine Feindschaft mehr. Schlittenbauer wollte von sich heraus auch keine Heirat mehr mit der Frau Gabriel. Näheres steht im Protokoll vom Schlittenbauer von 1931.<br><br> | Schlittenbauer hat die Frau Gabriel wegen der Vaterschaft angezeigt, nach der Geburt des Josef. Nach meiner Auffassung hat Schlittenbauer die Vaterschaft vom Kind Josef 1919, wegen der Versprechung der Heirat und der Nichtbezahlung des Kindergeldes, auf sich genommen. Damit der Gruber wieder aus der Untersuchungshaft heraus kommt und am Hof von Hinterkaifeck wieder eine Arbeitskraft vorhanden war. Und es war dadurch auch keine Feindschaft mehr. Schlittenbauer wollte von sich heraus auch keine Heirat mehr mit der Frau Gabriel. Näheres steht im Protokoll vom Schlittenbauer von 1931.<br><br> | ||
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Dann kam der Perter und ich war auch gleich einverstanden mit der Heirat obwohl er 18 Jahre älter war. Er wusste alles von meinem Fall, er hat 1905 von meinem Vater eine Wiese gekauft.<br> | Dann kam der Perter und ich war auch gleich einverstanden mit der Heirat obwohl er 18 Jahre älter war. Er wusste alles von meinem Fall, er hat 1905 von meinem Vater eine Wiese gekauft.<br> | ||
Ich kannte auch seinen Fall. Ich war hauptsächlich im Stall und in der Feldarbeit beschäftigt, denn die Mutter der ersten Frau hatte das Sagen am Hof. Trotzdem hat er nichts über mich und meinem Sohn kommen lassen. Und wir hatten allesamt unser Auskommen.<br> | Ich kannte auch seinen Fall. Ich war hauptsächlich im Stall und in der Feldarbeit beschäftigt, denn die Mutter der ersten Frau hatte das Sagen am Hof. Trotzdem hat er nichts über mich und meinem Sohn kommen lassen. Und wir hatten allesamt unser Auskommen.<br> | ||
Die Kinder der ersten Frau waren damals schon groß, Magdalena war 22 Jahre, Viktoria war 20 Jahre, Maria war 19 Jahre | Die Kinder der ersten Frau waren damals schon groß, Magdalena war 22 Jahre, Viktoria war 20 Jahre, Maria war 19 Jahre und der Johann war 15 Jahre alt. Es waren auch noch 2 Buben von der Schwester der ersten Frau am Hof, Johann Dums mit 20 Jahren und Stefan Heinrich mit 11 Jahren. Und jetzt kam noch mein Sohn Josef mit 8 Jahre dazu.<br> | ||
Ich habe als Heiratsgut 8000. - Mark bekommen, aber das Geld war nicht mehr viel wert, es wurde bei der Heirat der Tochter Magdalena verwendet.<br> | Ich habe als Heiratsgut 8000. - Mark bekommen, aber das Geld war nicht mehr viel wert, es wurde bei der Heirat der Tochter Magdalena verwendet.<br> | ||
Unser gemeinsames Kind Anna starb mit 4 Wochen am 26 März 1922.<br><br> | Unser gemeinsames Kind Anna starb mit 4 Wochen am 26 März 1922.<br><br> | ||
Im Hausbuch vom Lorenz Schlittenbauer steht: 1922 am 31. März wurden die 6 Personen von Hinterkaifeck erschlagen, ich war der | Im Hausbuch vom Lorenz Schlittenbauer steht: 1922 am 31. März wurden die 6 Personen von Hinterkaifeck erschlagen, ich war der Erste der dies ausfindig machte.<br><br> | ||
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Aktuelle Version vom 14. Februar 2016, 14:03 Uhr
Erinnerungen v. Alois Schlittenbauer - Dokument 2
Seite 01 bis Seite 04
- Hinterkaifeck
- Erinnerungen von Alois Schlittenbauer
- Die Blinde vom Eyberg
- Erinnerungen von Regina Schlittenbauer
- Erinnerungen von Regina und Johann Schlittenbauer
- Familiäres
HINTERKAIFECK Der Gruber war Mitglied in der Bürgerwehr und besaß ein Gewehr K 88, es wurde nicht gefunden. (Nach N.) Ein Wachtmeister und ein Feldwebel sind eingedrungen und der Oberleutnant M. Hatte im Wald die Absicherung mit Grablampen getätigt. Am Samstag 01.04. kamen zwei Kaffeevertreter vorbei. Die Cäcilie war nicht in der Schule. Gegen 17 Uhr wurde der Mord von den drei Nachbarn entdeckt. ERINNERUNGEN VON ALOIS SCHLITTENBAUER Der Hinterkaifeckermord in Gröbern. „Gröbern“ DIE BLINDE VOM EYBERG Oberbayrische Sage von J. Radspieler. Illustriert von H. Schubert. ERINNERUNGEN VON REGINA SCHLITTENBAUER Meine Schwester Regina: Mein Vater hat mir erzählt. Er hat als Soldat im 1.Weltkrieg in Eichstätt ein Buch gelesen, da stand über die Burg von Gröbern ein Bericht drinnen, dass es ein Raubritterschloss war. Die Straße von Ingolstadt führte zur Posthaltestelle Merkersmühle. Vom Schloss von Gröbern aus haben die Ritter die Reisenden überfallen. Es stand im Buch, dass eine Tochter des Grafen im Schloss verheiratet war. Das Räubern war verboten (Konkordat). Die Besitzer des Schlosses haben sich nicht an das Verbot gehalten. Das Schloss wurde darauf niedergebrannt. ERINNERUNGEN VON REGINA UND JOHANN SCHLITTENBAUER Von Regina und Johann Schlittenbauer: Es müsste noch vor dem 1.Weltkrieg gewesen sein. Unterm Eichberg der Seite Gröbern zu war ein Raum, er diente dem Giggelbergerhof als Rübenkeller für seine Tiere. Hinter diesen Kellerraum war ein Loch so groß, dass man gerade noch hinein kriechen konnte. Dieses Loch haben einige Männer aus Gröbern erkundet. Unser Vater und sein Sohn Johann waren auch dabei. Der Vater hat sich mit einem Seil gesichert und mit einer Petroleumlampe ist er in das Loch hinein gekrochen. Dabei musste er den Sand zurecht rücken. Es ging ein wenig schräg nach oben. Dann kam eine Kammer die war mit Holz so ausgelegt, als könnten so sechs Mann Platz gehabt haben. Von da an ging wieder ein Loch weiter und er kroch auch dort hinein, aber nicht weit, er brachte dieses Vorhaben ab: Seine Lampe fing an zu Flattern. Dabei merkte er, dass er sich selber eingrub. Der Rückweg war schwer, er musste den Sand wieder nach oben bringen und versuchte es auch rückwärts und hatte große Mühe damit. Die anderen Männer sind dann ihm entgegen gekommen und haben ihm geholfen den Sand heraus zu schaufeln, denn alleine wäre er nicht mehr herausgekommen. Er bedankte sich bei seinen Leuten und machte ein Kreuzzeichen. Das Eingangsloch wurde verschlossen und der Raum wurde wieder als Rübenkeller benutzt.
FAMILIÄRES Der Perter und Hinterkaifeck: Der Perter, unser Vater Lorenz Schlittenbauer er ist 1874 geboren. Er durfte sechs Jahre in die Schule nach Waidhofen gehen, was bei anderen Kindern nicht immer der Fall war. Die Kinderarbeit war damals zum Broterwerb wichtiger. 1901 kauften die Eltern Johann und Maria Anna Schlittenbauer ein kleines Austragsbaus in Waidhofen und arbeiteten am Hof in Gröbern mit. Die Landwirtschaft in Gröbern wurde von 42 auf 81 Tagwerk vergrößert.
Vom Lorenz Schlittenbauer seinen 9 Geschwistern gingen 6 ins Kloster. Der letzte war Alois 1886 geboren, er hat in Hohenried Schmied gelernt und ist 1906 als Schmied ins Kloster gegangen und hat sich zur Missionar ausbilden lassen. Sein Bruder Thomas war in Afrika in der Mission tätig.
Seine Schwiegermutter Magdalena Tyroller darf man nicht vergessen, sie war gesund und führte das Hauswesen und regierte auch sonst alles mit. Schließlich kam auch das meiste Geld unter ihrer Regentschaft zustande.
Nach dem Tod seiner Frau wollte er nicht mit der Schwiegermutter und den Kindern alleine sein und suchte nach einer Frau. Einheiraten zu seinem Hof wollten zwar welche, aber die Schwiegermutter und auch seine Kinder waren dagegen. Dies war auch der Frau Gabriel von Hinterkaifeck bekannt und nutzte es auch aus.
Ich (Alois) traf 1947 eine Frau die sagte: Ich hätte gerne deinen Vater heiraten wollen, aber die Schwiegermutter war ein böses Weib. Schlittenbauer hat die Frau Gabriel wegen der Vaterschaft angezeigt, nach der Geburt des Josef. Nach meiner Auffassung hat Schlittenbauer die Vaterschaft vom Kind Josef 1919, wegen der Versprechung der Heirat und der Nichtbezahlung des Kindergeldes, auf sich genommen. Damit der Gruber wieder aus der Untersuchungshaft heraus kommt und am Hof von Hinterkaifeck wieder eine Arbeitskraft vorhanden war. Und es war dadurch auch keine Feindschaft mehr. Schlittenbauer wollte von sich heraus auch keine Heirat mehr mit der Frau Gabriel. Näheres steht im Protokoll vom Schlittenbauer von 1931. Am 07.05.1921 heiratete unser Vater Lorenz Schlittenbauer unsere Mutter Anna Dick geboren am 17.07.1872 von Diepolshofen, trotz Protest seiner ganzen Familie. Im Hausbuch vom Lorenz Schlittenbauer steht: 1922 am 31. März wurden die 6 Personen von Hinterkaifeck erschlagen, ich war der Erste der dies ausfindig machte. |