Zeitungsartikel: 1951 Hecker Serie 04: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit ein paar Sprüngen holt sie ihren Vater ein, der die Lampe von der Wand gerissen und die Tür zur Futterkammer aufgestoßen hat. Von der Futterkammer dringen sie in den Stadel ein. Eine Mistgabel in der Hand und mit den Augen jeden Winkel anspähend, geht die junge Frau an der Seite ihres Vaters durch den ganzen Stadel. Sie finden nichts Verdächtiges. Entweder ist irgendein Gegenstand umgefallen oder aber das Geräusch ist durch den Sturm verursacht worden.<br>
Mit ein paar Sprüngen holt sie ihren Vater ein, der die Lampe von der Wand gerissen und die Tür zur Futterkammer aufgestoßen hat. Von der Futterkammer dringen sie in den Stadel ein. Eine Mistgabel in der Hand und mit den Augen jeden Winkel anspähend, geht die junge Frau an der Seite ihres Vaters durch den ganzen Stadel. Sie finden nichts Verdächtiges. Entweder ist irgendein Gegenstand umgefallen oder aber das Geräusch ist durch den Sturm verursacht worden.<br>
Das Stadeltor ist geschlossen, aber nicht abgesperrt. Der alte Gruber schiebt den Sperrbalken vor. Noch einmal geht er, die Lampe hochhaltend, durch den Stadel. Nur um das Heu macht er, des offenen Lichtes wegen, einen vorsichtigen Bogen. Er beachtet die Leiter nicht, die am Heustock lehnt, und so bleibt es ihm verborgen, daß die unteren Sprossen teilweise naß und frisch beschmutzt sind.<br>
Das Stadeltor ist geschlossen, aber nicht abgesperrt. Der alte Gruber schiebt den Sperrbalken vor. Noch einmal geht er, die Lampe hochhaltend, durch den Stadel. Nur um das Heu macht er, des offenen Lichtes wegen, einen vorsichtigen Bogen. Er beachtet die Leiter nicht, die am Heustock lehnt, und so bleibt es ihm verborgen, daß die unteren Sprossen teilweise naß und frisch beschmutzt sind.<br>
Während Viktoria ihre Melkarbeit fortsetzt, überzeugt er sich, daß alle Türen und Fenster des Hauses geschlossen sind, dann begibt er sich in die Küche. Seine Enkelin Cäzilie sitzt am Tisch und schreibt ihre Schulaufgaben und seine Frau spült das Geschirr. Zwischendurch muß sie auf den kleinen Josef achten, der immer wieder versucht, Teller und Tassen aus dem Küchenschrank zu nehmen, um damit zu spielen. Als sie ihm endlich auf die Ringer klopft, fängt der Bub zu weinen an. Andreas Gruber kann eine zornige Bemerkung nicht zurück halten. Da weint auch die Frau.<br>
Während Viktoria ihre Melkarbeit fortsetzt, überzeugt er sich, daß alle Türen und Fenster des Hauses geschlossen sind, dann begibt er sich in die Küche. Seine Enkelin Cäzilie sitzt am Tisch und schreibt ihre Schulaufgaben und seine Frau spült das Geschirr. Zwischendurch muß sie auf den kleinen Josef achten, der immer wieder versucht, Teller und Tassen aus dem Küchenschrank zu nehmen, um damit zu spielen. Als sie ihm endlich auf die Finger klopft, fängt der Bub zu weinen an. Andreas Gruber kann eine zornige Bemerkung nicht zurück halten. Da weint auch die Frau.<br>
"Geht ins Bett!", sagt der Mann ungehalten und dann fügt er hinzu: "Ich weiß ja selbst, daß die Arbeit zu viel ist. Das Geschirr soll die Viktoria spülen, wenn sie aus dem Stall kommt." Er dreht sich nach dem Wandkalender um. ²Heute ist der 29. März. Übermorgen kommt die Magd aus Kühbach. Dann hast du deine Ruhe."<br>
"Geht ins Bett!", sagt der Mann ungehalten und dann fügt er hinzu: "Ich weiß ja selbst, daß die Arbeit zu viel ist. Das Geschirr soll die Viktoria spülen, wenn sie aus dem Stall kommt." Er dreht sich nach dem Wandkalender um. ²Heute ist der 29. März. Übermorgen kommt die Magd aus Kühbach. Dann hast du deine Ruhe."<br>
Die alte Frau schickt die Enkelin zu Bett, dann nimmt sie den Buben und begibt sich mit ihm ins Schlafzimmer. Andreas Gruber befindet sich allein in der Küche. Die Hände in den Hosentaschen, wandert er auf und ab. Er hört seine Tochter nebenan den Melkeimer niederstellen. Nun tritt sie in die Küche.<br>
Die alte Frau schickt die Enkelin zu Bett, dann nimmt sie den Buben und begibt sich mit ihm ins Schlafzimmer. Andreas Gruber befindet sich allein in der Küche. Die Hände in den Hosentaschen, wandert er auf und ab. Er hört seine Tochter nebenan den Melkeimer niederstellen. Nun tritt sie in die Küche.<br>
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