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  Der damalige Polizeipräsident Ernst Pöhner und sein treuer Berater, Oberamtmann Frick , waren die einzigen höheren Staatsbeamten, die schon damals den Mut besaßen, erst Deutsche und dann Beamte zu sein.<br>
  Der damalige Polizeipräsident Ernst Pöhner und sein treuer Berater, Oberamtmann Frick , waren die einzigen höheren Staatsbeamten, die schon damals den Mut besaßen, erst Deutsche und dann Beamte zu sein.<br>
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1918 nach Ende des Ersten Weltkriegs entstanden vielerorts Bürger- Einwohner- oder Stadtwehren, freiwillige, ehrenamtliche und auf nebenberuflicher Mitgliedschaft beruhende Verbände, die in der unruhigen jungen Weimarer Republik in lokalem Wirkungsbereich Aufgaben des Selbstschutzes wahrnahmen. Dies geschah auf Anweisung des Reichswehrministerium am 22. März 1919 an alle Generalkommandos: <i>lokale Bürgerwehren zu zentral gelenkten Einwohnerwehren auf Landesebene nach einheitlichem Muster auszugestalten. Die neu geschaffenen Einwohnerwehren sollten über eine Reichszentrale dann direkt der Reichswehrführung unterstellt werden. Als Aufgabenbereich wurde ein lokaler Ordnungsdienst im Zusammenwirken mit der örtlichen Polizei definiert. Im Notfall sollten die Einwohnerwehren jedoch als stille Heeresreserve dienen.</i> Die Alliierten verstanden die Einwohnerwehren weiterhin als Wehrersatzformation, die gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages, -der am 10. Januar 1920 in Kraft trat -aufzulösen seien. Nach dem gescheiterten Kapp-Putsch vom 13. März 1920 verfügte der preußische Innenminister die Auflösung der Einwohnerwehren. Dieser Verfügung schlossen sich im Sommer 1920 die übrigen Länder des Reiches und das Reich an. Lediglich Bayern weigertFür dieses so genannte nicht etatmäßige Kriegsgerät errichtete die bayerische Regierung eine geheim gehaltene "Feldzeugmeisterei" ("FZ"). Ihr unterstanden drei Zeugämter in München, Ingolstadt und Bamberg, bezeichnet als "Zeugamt Süd" bzw. "Mitte" und "Nord", <u>dazu eine Anzahl Depots. Außerdem wurden Scheinfirmen errichtet, in denen Teile des Materials lagerten</u>. Die Zeugämter wurden am 15. Juni 1921 aufgelöst. Eine große Anzahl versteckter Waffenlager in Bayern blieb weiterhin bestehen. Nicht nur die Reichswehr hatte Zugriff auf die Feldzeugmeisterei, sondern auch die rechtsradikalen Kampfverbände. Sie deponierten hier Waffen "zu treuen Händen", wurden aber aus den Beständen auch beliefert.<br>
1918 nach Ende des Ersten Weltkriegs entstanden vielerorts Bürger- Einwohner- oder Stadtwehren, freiwillige, ehrenamtliche und auf nebenberuflicher Mitgliedschaft beruhende Verbände, die in der unruhigen jungen Weimarer Republik in lokalem Wirkungsbereich Aufgaben des Selbstschutzes wahrnahmen. Dies geschah auf Anweisung des Reichswehrministerium am 22. März 1919 an alle Generalkommandos: <i>lokale Bürgerwehren zu zentral gelenkten Einwohnerwehren auf Landesebene nach einheitlichem Muster auszugestalten. Die neu geschaffenen Einwohnerwehren sollten über eine Reichszentrale dann direkt der Reichswehrführung unterstellt werden. Als Aufgabenbereich wurde ein lokaler Ordnungsdienst im Zusammenwirken mit der örtlichen Polizei definiert. Im Notfall sollten die Einwohnerwehren jedoch als stille Heeresreserve dienen.</i> Die Alliierten verstanden die Einwohnerwehren weiterhin als Wehrersatzformation, die gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages, -der am 10. Januar 1920 in Kraft trat -aufzulösen seien. Nach dem gescheiterten Kapp-Putsch vom 13. März 1920 verfügte der preußische Innenminister die Auflösung der Einwohnerwehren. Dieser Verfügung schlossen sich im Sommer 1920 die übrigen Länder des Reiches und das Reich an. Lediglich Bayern weigertFür dieses so genannte nicht etatmäßige Kriegsgerät errichtete die bayerische Regierung eine geheim gehaltene "Feldzeugmeisterei" ("FZ"). Ihr unterstanden drei Zeugämter in München, Ingolstadt und Bamberg, bezeichnet als "Zeugamt Süd" bzw. "Mitte" und "Nord", <u>dazu eine Anzahl Depots. Außerdem wurden Scheinfirmen errichtet, in denen Teile des Materials lagerten</u>. Die Zeugämter wurden am 15. Juni 1921 aufgelöst. Eine große Anzahl versteckter Waffenlager in Bayern blieb weiterhin bestehen. Nicht nur die Reichswehr hatte Zugriff auf die Feldzeugmeisterei, sondern auch die rechtsradikalen Kampfverbände. Sie deponierten hier Waffen "zu treuen Händen", wurden aber aus den Beständen auch beliefert.<br>
Nach Auflösung der Einwohnerwehren 1921 gründete sich der paramilitärischer Dachverband [https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_Bayern_und_Reich  <b>Bund "Bayern und Reich"</b>]  mit engen Kontakten zur Reichswehr. Dieser entwickelte sich bis Mitte 1922 zur stärksten paramilitärischen Vereinigung in Bayern. Ziel des Bundes war ein monarchisch-föderalistisches Großdeutschland auf "christlich-völkischer" Basis. Nur auf diese Weise könne Deutschland nach innen (von der "Diktatur von Marxismus und Finanzkapital") und nach außen (von den "Fesseln des Versailler Vertrages") befreit werden, hieß es in der Satzung. Die Mitgliedschaft war auf "Arier" beschränkt.
Nach Auflösung der Einwohnerwehren 1921 gründete sich der paramilitärischer Dachverband [https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_Bayern_und_Reich  <b>Bund "Bayern und Reich"</b>]  mit engen Kontakten zur Reichswehr. Dieser entwickelte sich bis Mitte 1922 zur stärksten paramilitärischen Vereinigung in Bayern. Ziel des Bundes war ein monarchisch-föderalistisches Großdeutschland auf "christlich-völkischer" Basis. Nur auf diese Weise könne Deutschland nach innen (von der "Diktatur von Marxismus und Finanzkapital") und nach außen (von den "Fesseln des Versailler Vertrages") befreit werden, hieß es in der Satzung. Die Mitgliedschaft war auf "Arier" beschränkt.