Aussagen: 1933-12-18 Krammer Grassl Hammerschmied: Unterschied zwischen den Versionen
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Am Montag, den 18.Dezember 33 war Frau Walburga Krammer | Am Montag, den 18.Dezember 33 war Frau Walburga Krammer aus [[Orte: Schrobenhausen | Schrobenhausen]] (Wohnung bei Promoli Hennengasse) in der SA Dienststelle und im Büro des [[Ermittler: Wiedmann K. | Sonderkommissars Wiedmann]]) in Schrobenhausen und machte folgende Aussagen, die sich auf den Mordüberfall in [[Hinterkaifeck | Kaifeck]] beziehen:<br><br> | ||
Ich war am 3. Februar 1924 bei der Beerdigung der verst. Josefa Ottilinger in Brunnen und traf in Brunnen mit den Schlittenlocher oder [[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Schlittenbauer]] | Ich war am 3. Februar 1924 bei der Beerdigung der verst. Josefa Ottilinger in Brunnen und traf in Brunnen mit den Schlittenlocher oder [[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Schlittenbauer]] genannt “Peter von [[Orte: Gröbern|Gröbern]]“ und ich äußerte im Lauf des Gesprächs, daß ich mich wundere, daß so viele gescheite Herrn im Gericht sitzen und doch nichts herauskommt – gemeint war der Mord in Kaifeck. Ich äußerte, daß doch unbedingt jemand [[Sachverhalte: Wurde zwischenzeitlich das Vieh versorgt? | das Vieh habe füttern müssen]] und die Sauen, sonst hätte das Vieh geschrieen und die Sauen hätten die Bruckprügel herausgeworfen.<br><br> | ||
Daraufhin sagte | Daraufhin sagte der “Peter von Gröbern:“ Ja, wenn alle so gescheit wären, wie Du, dann hätten sie ihn schon erwischt. So aber haben sie ihn nicht erwischt.“ (Dabei zog er die Augenlider herab, bleckte die Zunge heraus und sagte: “Da ziehst Du es mir heraus.“). In den Vaterschaftssachen äußerte er, als die Ermordete sagte er solle Vater machen, er brauche ja nichts zahlen: „Ich mache den Vater, aber büßen müßt ihr es.“ (Er meinte den Gang – daß er mitgegangen ist – muß sie büßen.) Er selbst sagt, wer die umgebracht hat, hat keinen Mord begangen, sondern nur [[Sachverhalte: Der Inzest | Blutschande]] ausgerottet.<br><br> | ||
Ein Nachtrag zum obigen:<br> | Ein Nachtrag zum obigen:<br> | ||
Als ich die oben genannten Worte an | Als ich die oben genannten Worte an den “Peter von Gröbern“ richtete, war er furchtbar aufgeregt, so daß er das Messer, das ihm seine Frau zum Essen hinreichte, an die Wand warf, worauf seine Frau sagte: “Nun, was hat er denn jetzt.“ Obige Aussage mache ich mit bestem Wissen und Gewissen und bestätige die Richtigkeit durch meine Unterschrift:<br><br> | ||
gez. Walburga Krammer<br><br> | gez. Walburga Krammer<br><br> | ||
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Gendarmeriehauptstation Schrobenhausen<br> | Gendarmeriehauptstation Schrobenhausen<br> | ||
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Herrn Oberstaatsanwalt im Landgerichte [[Orte: Augsburg|Augsburg]]<br><br> | Herrn Oberstaatsanwalt im Landgerichte [[Orte: Augsburg|Augsburg]]<br><br> | ||
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Ich war einmal und zwar in der Inflationszeit beim Hamstern. Dabei bin ich auch in des Anwesen [[Personen: Kaspar Wendelin | Wendelin Kaspar]] in Waidhofen, Gem. Schrobenhausen, gekommen. Dessen Ehefrau fragte mich, was die Leute in Schrobenhausen über den Mord in Hinterkaifeck sagen.<br><br> | Ich war einmal und zwar in der Inflationszeit beim Hamstern. Dabei bin ich auch in des Anwesen [[Personen: Kaspar Wendelin | Wendelin Kaspar]] in Waidhofen, Gem. Schrobenhausen, gekommen. Dessen Ehefrau fragte mich, was die Leute in Schrobenhausen über den Mord in Hinterkaifeck sagen.<br><br> | ||
Da ich auch einmal hörte, von wem weiß ich nicht mehr, daß Kaspar die Kaifecker erschlagen haben soll, sagte ich zur Frau Kaspar: Ja, da – Schrobenhausen meinend – sind wir halt der Meinung, daß Dein Mann gemacht hat und wenn er`s gemacht hat, so gehört er auch auf`s Brettl nauf. Wenn`s net wahr ist, daß er`s war, so ist`s recht hart für Euch, wenn die Leute so was reden.“ Frau Kaspar schrie ihrem Ehemann und kam dieser zugleich zur Stubentür herein: Sie sagte: | Da ich auch einmal hörte, von wem weiß ich nicht mehr, daß Kaspar die Kaifecker erschlagen haben soll, sagte ich zur Frau Kaspar: Ja, da – Schrobenhausen meinend – sind wir halt der Meinung, daß Dein Mann gemacht hat und wenn er`s gemacht hat, so gehört er auch auf`s Brettl nauf. Wenn`s net wahr ist, daß er`s war, so ist`s recht hart für Euch, wenn die Leute so was reden.“ Frau Kaspar schrie ihrem Ehemann und kam dieser zugleich zur Stubentür herein: Sie sagte: “Wendl do geh`rein und laß Dir von der Marie erzählen, was die Leut`in Schrobenhausen sagen.“ Ich erzählte es dann nochmals, wie ich schon angegeben habe. Kaspar sagte darauf kein Wort und ist wieder zur Türe hinaus in den Hof gegangen. Es wurde dann weiter nichts mehr gesprochen. Mir ist allerdings die Sache sehr verdächtig vorgekommen, weil Kaspar ohne ein Wort zu sagen wieder zur Türe hinaus gegangen ist, ohne sich zu verteidigen. Mehr kann ich nicht angeben.“<br><br> | ||
Weiters teilte mir der Gutsbesitzer<br> | Weiters teilte mir der Gutsbesitzer<br> | ||