Aktencheck: zum Verbleib des Täters auf dem Hof nach der Tat: Unterschied zwischen den Versionen

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    - im Entstehen -


==Was?==
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*''Ich kann mich noch erinnern, dass ich damals mit Weigel über die Ruhe im Hofe sprach. Ich weiss auch heute noch genau, dass kein Rauch aus dem Kamin des Anwesen kam, dass keine Hühner im Hofe herumliefen und daß weder ein Mensch noch ein Tier zu sehen war. Ich glaube, daß ich sogar die Bemerkung gemacht habe, ich berichtige, ich weiß bestimmt, dass ich zu Weigel gesagt habe: der Hof liegt da wie ausgestorben.'' [18]<br>
*''Ich kann mich noch erinnern, dass ich damals mit Weigel über die Ruhe im Hofe sprach. Ich weiss auch heute noch genau, dass kein Rauch aus dem Kamin des Anwesen kam, dass keine Hühner im Hofe herumliefen und daß weder ein Mensch noch ein Tier zu sehen war. Ich glaube, daß ich sogar die Bemerkung gemacht habe, ich berichtige, ich weiß bestimmt, dass ich zu Weigel gesagt habe: der Hof liegt da wie ausgestorben.'' [18]<br>
*''…der Montag, der 3.4.1922. An diesem Tage habe ich von Hinterkaifeck niemand gesehen. Ich steckte die Zeitung, wie sonst auch, ins Küchenfenster. Aufgefallen ist mir nur, dass ich bei diesem Gang den Kinderwagen nicht in der Küche, wie sonst, stehen sah. Die Küchentür selbst war halb geöffnet. '' [24]<br>
*''…der Montag, der 3.4.1922. An diesem Tage habe ich von Hinterkaifeck niemand gesehen. Ich steckte die Zeitung, wie sonst auch, ins Küchenfenster. Aufgefallen ist mir nur, dass ich bei diesem Gang den Kinderwagen nicht in der Küche, wie sonst, stehen sah. Die Küchentür selbst war halb geöffnet. '' [24]<br>
*''Der Maschinenmonteur erzählte damals, dass er den Auftrag einige Tage vorher von dem alten Gruber bekommen habe, seien sämtliche Türen zum Anwesen verschlossen gewesen. Er habe aber trotzdem die Reparatur ausgeführt. Während der Reparatur, die er am Motor in der Erdvertiefung vornahm, habe er sich einmal kurz umgeblickt und das Gefühl gehabt, dass eine menschliche [Gestalt] vorbei husche.''[26]<br>


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*''Das Vieh hat nicht geschrieen.'' [21]
*''Das Vieh hat nicht geschrieen.'' [21]
*''Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser.'' [21]
*''Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser.'' [21]
*''Das Vieh im Stall zeigte sich um diese Zeit – es war gegen 8:30 Uhr etwas unruhig und brummte. Gebrüllt hat das Vieh nicht. Der Hofhund hat nie angeschlagen, wenn ich meine Post im Küchenfenster absteckte. '' [24]<br>
*'' '''KHK Kolb''': „Hat das Vieh damals nicht gebrüllt?“<br>
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;'''Andreas Schwaiger''': „Wenn alles ruhig ist, dann schreit es schon am Anfang, wenn sie ein Kalb haben oder so etwas. Aber wenn alles ruhig ist und es ist über &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; die Melkzeit und hört und sieht nichts, dann bleibt das Vieh ruhig liegen.“<br>
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;'''KHK Kolb''': „Also gebrüllt hat damals das Vieh nicht?“<br>
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;'''Andreas Schwaiger''': „Ich habe nichts gehört.“'' [27]<br>


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*''Die großen Tiere im Stalle machten einen gekrümmten Rücken, dies ist ein Beweis dafür, daß es höchste Zeit war, sie zu tränken. Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser.'' [21]
*''Die großen Tiere im Stalle machten einen gekrümmten Rücken, dies ist ein Beweis dafür, daß es höchste Zeit war, sie zu tränken. Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser.'' [21]
*''Der Hund der Hinterkaifecker glaube ich war im Hause. Wie ich noch weiß, hat dieser ebenfalls einen Schlag abbekommen und war am Kopfe verletzt. Ob das Vieh ausgemolken war oder gefüttert wurde, weiß ich heute nicht mehr.'' [22]
*''Der Hund der Hinterkaifecker glaube ich war im Hause. Wie ich noch weiß, hat dieser ebenfalls einen Schlag abbekommen und war am Kopfe verletzt. Ob das Vieh ausgemolken war oder gefüttert wurde, weiß ich heute nicht mehr.'' [22]
*''Im Stalle bellte der Hund. Dieser war am Kopf verletzt. (…) Von der Küche aus ging ich auch noch in den Stall. Das Vieh machte auf mich als Landwirt nicht den Eindruck, als ob es schon mehrere Tage ohne Futter war. Ich glaube sogar, dass ein Mutterkalb vorhanden war und dieses hätte bestimmt laut geschrien, wenn es eine oder mehrere Mahlzeiten nicht gefüttert worden wäre. Außerdem befanden sich auch etwa 8 Wochen alte Ferkel im Stall. Auch diese verhielten sich allgemein ruhig.'' [25]<br>
*''Die im Stall des Anwesens Gruber gestandenen 3-4 Milchkühe sind während der Tage nach der Tat gemolken worden, was daraus zu entnehmen war, dass ihr Euter normal aussah.'' [26]<br>
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==weitere Hinweise==
==weitere Hinweise==
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[23] [[Aussagen: 1951-12-17 Schrätzenstaller Josef| Aussage Schrätzenstaller 17.12.1951]]<br>
[23] [[Aussagen: 1951-12-17 Schrätzenstaller Josef| Aussage Schrätzenstaller 17.12.1951]]<br>
[24] [[Aussagen: 1952-01-10 Mayer Josef | Aussage Mayer 10.01.1952]]<br>
[24] [[Aussagen: 1952-01-10 Mayer Josef | Aussage Mayer 10.01.1952]]<br>
[25] [[Aussagen: 1952-01-10 Sigl Jakob | Aussage Sigl 10.01.1952]]<br>
[26] [[Aussagen: 1953-03-20 Ney Heinrich | Aussage Ney 20.03.1953]]<br>


== Offene Fragen/Bemerkungen==
== Offene Fragen/Bemerkungen==
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** Hätte er dieses bei den von ihm gegangen [[Sachverhalte: Hofners Weg|Wegen]] sehen können?
** Hätte er dieses bei den von ihm gegangen [[Sachverhalte: Hofners Weg|Wegen]] sehen können?
** Oder war die Scheunentür bereits seit Samstag (Aussage Kaffeehändler Schirovsky [4]) offen und wurde durch den Wind bewegt?
** Oder war die Scheunentür bereits seit Samstag (Aussage Kaffeehändler Schirovsky [4]) offen und wurde durch den Wind bewegt?
*Konnte die [[Sachverhalte: Aktenfundstücke Tatwaffen|Reuthaue]] nach der Tat zur  angenommenen [[Sachverhalte: Die genaue Tatzeit|Tatzeit]] am späten Abend des 31.03.1922 bei schlechten Lichtverhältnissen auf dem Dachboden im Fehlboden des Anwesens versteckt werden (Aufhebeln notwendig! ), oder wurde dafür bis zum Sonnenaufgang bzw. Tageslicht des 01.04.1922 gewartet?
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